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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Firgolt lag mit dem Oberkörper an Land, seine Füße wurden von Wellen überspült. Sein
Bezwinger beobachtete die Männer aus sicherer Entfernung.
    Collignot fühlte, wie eine eisige Hand nach ihm griff. Doch da drehte sich Firgolt mühevoll um
und blinzelte zu ihnen empor.
    »Captain!« entfuhr es dem herbeistürzenden Kopenziack. »Ich dachte, Sie seien tot.«
    Mit keinem Wort erwähnte Firgolt die Mißachtung seines Befehls. Er wußte, daß er an Stelle der
Leutnants nicht anders gehandelt hätte.
    »Wie Sie sehen, erfreue ich mich bester Gesundheit«, krächzte Firgolt. »Warren, ich brauche
eine Ihrer schmerzstillenden Tabletten.«
    Warren holte das Gewünschte aus dem Gürtel seines Unterwasseranzugs. Collignot beugte sich
über den Verletzten.
    »Hat es Sie schlimm erwischt?« fragte er besorgt.
    Stöhnend strich Firgolt sich über die Brust. »Ich glaube, daß er mir einige Rippen eingedrückt
hat.«
    Collignot half seinem Vorgesetzten auf die Beine. Der Captain nahm die Tabletten und zeigte
mit schmerzverzerrtem Lächeln zum Schreckwurm.
    »Es sieht aus, als wollte er keinen von uns töten«, bemerkte er. »Sein Vorgehen ist nach
unseren Begriffen etwas plump, aber wenn ich an seine körperliche Stärke denke, bin ich immer
noch gut weggekommen.«
    »Wir sollten ihm einen Orden für seine Menschenfreundlichkeit überreichen«, bemerkte
Kopenziack bitter. »Zuvor jedoch müssen wir ihn schmoren, damit ihm auch jemand den Orden
umhängen kann, ohne zerstückelt zu werden.«
    »Ich kann Sie verstehen, Aldo«, sagte Firgolt ruhig. »Keiner von uns hat Grund, dem Burschen
dort freundlich gesinnt zu sein. Wir sind jedoch nicht hier, um Handlungen auszuführen, die wir
gefühlsmäßig gutheißen würden. Unsere Aufgabe ist ein objektives Beobachten des Schreckwurms, um
festzustellen, wie weit NATHANs Ermittlungen zutreffen. Außerdem sollen wir neue Ergebnisse
bringen.«
    »Haben wir bisher nur den geringsten Erfolg zu verzeichnen?« fragte Kopenziack. »Nein. Es
sieht so aus, als würde dieser Teufel mit uns spielen …« Bei den letzten Worten wurde seine
Stimme leiser. »Als würde er mit uns spielen«, wiederholte er dann.
    Firgolt lächelte unmerklich. »Wieviel Intelligenz gestehen Sie ihm gegenüber einem
terranischen Hund zu, Aldo?«
    »Die zehnfache«, erwiderte Kopenziack.
    »Ich bin froh, daß wir uns endlich geeinigt haben«, erklärte Firgolt. »Jetzt, glaube ich,
können wir riskieren, unsere Waffen und Geräte an Land zu holen.«
    Firgolt beobachtete das Meer. Im Augenblick empfand er keine Schmerzen, denn die Wirkung der
Tabletten hatte bereits eingesetzt. Er befestigte den Atemschlauch am Mund und schaltete das
Sauerstoffaggregat ein.
    Sein letzter Blick galt dem bewegungslosen Schreckwurm.
    »Gehen wir«, sagte er und watete den anderen voraus.
    Bevor er überhaupt begriff, was die Eingeborenen vorhatten, waren sie im Ozean
verschwunden. Seine letzte Aktion hatte sie dazu veranlaßt. Sein Vorgehen hatte sie so
schockiert, daß sie sich jetzt in ihre Unterwasserheimat zurückzogen.
    Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Huldvollen hier auftauchten. Wahrscheinlich würde er
die Wilden nie wiedersehen. Zu seinem Erstaunen bedauerte er diese Tatsache.
    Obwohl er dagegen ankämpfte, wurde seine Auflehnung gegenüber den Huldvollen zu Haß. Er
fürchtete dieses Gefühl, weil er wußte, welche verheerenden Folgen es haben konnte. Wenn er nicht
in der Lage war, beim ersten Zusammentreffen mit den Huldvollen seinen Körper zu kontrollieren,
mußte es zu einer Katastrophe kommen.
    Er krümmte sich vor innerer Qual. Ihm wurde eine Entscheidung abverlangt, die den Fortbestand
seiner gesamten Rasse beeinflussen konnte. Er war jung und unerfahren. Sein Kollektivwissen
übermittelte ihm längst nicht alle Fakten, die er benötigte, um sich richtig zu verhalten. Alles,
was er tat, wenn er sich den Huldvollen widersetzte, würde rein intuitiv geschehen.
    Oder mußte er so handeln, wie alle anderen vor ihm, und widerspruchslos das tun, was die
Huldvollen von ihm erwarteten.
    Müde dachte er, daß ihm letztlich nichts anderes übrigbleiben würde, als jenen Weg zu gehen,
den seine Rasse vor Generationen eingeschlagen hatte. Ihre Abhängigkeit von den Huldvollen war zu
groß. Wie sollte er, der einsame, junge Wurm, das Transportproblem lösen?
    Zwischenspiel
    Für die riesigen Entfernungen, die das Schiff zurückgelegt hatte, flog es in
diesem Augenblick nicht besonders

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