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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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können. Es stand jedoch fest, daß sie dem auf der anderen Seite der Galaxis
existierenden Imperium angehörten, von dem man erst wußte, seitdem gatasische Schiffe die
Schreckwürmer von den Geheimplaneten abholten, die die Apasos vor vielen Jahrhunderten angelegt
hatten.
    Ein anderes Imperium, dachte der Kommandant. Mindestens ebenso groß wie das eigene. Früher
oder später würde es zum Kampf kommen, denn das Gatasische Reich dehnte sich immer weiter und
immer schneller aus. Sie brauchten Raum. Wahrscheinlich waren sich beide Imperien in ihren
äußersten Regionen bereits gefährlich nahe gekommen.
    Leclercs Mentalität kannte den Begriff Frieden nur als abstrakten Begriff, als einen Zustand,
den man bestenfalls nützen, nicht aber fortwährend aufrechterhalten konnte.
    Deshalb dachte er im Zusammenhang mit den Fremden nur an Krieg und Vernichtung. Keine Sekunde
glaubte er, daß die Feinde anders dächten, daß sie vielleicht keine Auseinandersetzung
wünschten.
    Das Volk der Gataser vermehrte sich rasch und brauchte neuen Lebensraum. Bei den Fremden
konnte das nicht anders sein, schloß Leclerc. Also ergab sich nur eine Alternative: Krieg.
    Eine solche Einstellung war schlecht und verwerflich. Sie zeugte von einem machtbesessenen
Charakter, von mangelnder Toleranz und wenig Weitblick. Es wäre jedoch ungerecht gewesen, diese
Bewertung auf Leclerc anzuwenden.
    Der Kommandant war vom gatasischen Standpunkt aus nicht schlecht, im Gegenteil: Man hatte ihn
für dieses hohe Amt ausgewählt, weil er ehrlich, tapfer und aufrecht war, weil er sich mit aller
Kraft für die Belange seines Volkes einsetzte.
    Krieg mit fremden Rassen war für die Gataser nur in der Methode etwas anderes als für die
Menschen.
    Leclercs Schiff befand sich in diesem Augenblick nicht im Linearflug. Da es noch keinen
weiteren Befehl erhalten hatte, kreuzte es in den äußeren Regionen des Verth-Systems in
unmittelbarer Nähe des 14. Planeten.
    Die Fremden hatten sie überlistet, überlegte Leclerc erneut. Je länger er darüber nachdachte,
desto sicherer wurde er. Sie hatten mit diesem sinnlosen Angriff etwas anderes zu verbergen
versucht.
    Das war ihnen sogar gelungen.
    Der Kommandant konnte keine direkte Furcht empfinden, aber seine Gefühle ließen sich noch am
besten mit dem Ausdruck Entsetzen beschreiben. Leclerc empfand Entsetzen, wenn er an die
Möglichkeiten dachte, was alles geschehen sein konnte.
    Er unterdrückte aufsteigende Panik. An keiner Stelle waren fremde Schiffe während des
Scheinangriffs aufgetaucht. Nirgendwo war es zu Verwicklungen gekommen. Das Verth-System war
ruhig.
    Leclerc stand auf und ging durch die Zentrale. Durch die Anordnung seiner Augen vermochte er
jeden Punkt innerhalb des Raumes zu sehen. Da er es nicht anders gewohnt war, erschien es ihm
nicht als ungewöhnlich. Vermutlich hätte er bei dem Anblick eines sich herumdrehenden Menschen
Mitleid empfunden, falls er in der Lage war, solche Gefühle zu hegen. Ein Gataser mußte sich
niemals umdrehen, wenn er feststellen wollte, was hinter seinem Rücken vorging.
    Die Anordnung der Ortungs- und Bildübertragungsgeräte an Bord des Diskusschiffes war
dementsprechend. Ein Terraner hätte sie als unpraktisch bezeichnet, für einen Blue waren sie
ideal angebracht.
    So kam es, daß alle Augen Leclercs das plötzlich aufleuchtende Warnzeichen zu seinem Gehirn
weitergaben.
    Die Ortungsgeräte sprachen an.
    Leclercs Starre dauerte nur Sekunden, dann begriff er, daß etwas Außergewöhnliches vorging.
Der Ausschlag war zwar schwach, aber dennoch deutlich genug.
    Kilmacthomas war so mit der Arbeit beschäftigt, den Gravitationsbohrer in eine neue
Grundstellung zu lenken, daß er das Knacken im Helmlautsprecher völlig überhörte.
    Erst als Hakrus Stimme aufklang, reagierte er und schaltete das Gerät aus. Die Maschine sank
auf den Boden zurück und sprühte abgeschmolzenes Eis über Kilmacthomas' Schutzanzug.
    »Alle Offiziere sofort in die Zentrale!« befahl Oberst Hakru.
    Kilmacthomas gab Lessink einen kurzen Wink, daß dieser die Abstrahlanlage in Betrieb halten
sollte. Dann eilte er zur Luftschleuse, vorüber an den Technikern, die die Ausrüstungen der
Spezialisten in die Eishöhlen schafften. In der Nähe des Hangars wurde gerade ein Raumjäger aus
der TRISTAN gehoben. Der Arm des Schwenkkrans senkte das torpedoförmige Einmannschiff sicher auf
den Boden.
    Kilmacthomas drückte sich an einigen Männern vorbei und gelangte in die

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