Silberband 020 - Kampf gegen die Blues
der Terraner genauso unterlegen waren wie die technischen
Geräte, mit denen man bisher Bekanntschaft gemacht hatte.
Es konnte nur gehofft werden, daß sich zum Zeitpunkt der Transmittersprünge kein Molkexraumer
in der Nähe des 14. Planeten aufhielt und die fünfdimensionalen Strukturerschütterungen unbemerkt
blieben.
Nashville blickte in den Transmittervorraum und rümpfte die Nase.
»Ich glaube, wir müssen aufpassen, daß wir niemand auf die Zehen treten, Sir«, sagte er
sarkastisch. »Oder sehen Sie zufällig ein Stück Boden, worauf wir unsere Füße setzen können?«
Nomers grinste. Sie unterhielten sich mit einigen Männern, die zur TRISTAN gehen würden.
»Die Besatzung der TRISTAN hat unterhalb des Eises Höhlen angelegt«, berichtete Nomers den
Agenten. »Dort kann alles untergebracht werden, was Sie an Ausrüstung mitnehmen.«
Sie setzten ihren Rundgang fort. Wiederholt wurden Fragen an sie gerichtet, aber bei keinem
der Männer war Unruhe festzustellen. Sie schienen die Gefahr nicht zu erkennen, die sie
heraufbeschworen, indem sie sich anschickten, in das Herz eines anderen Imperiums
vorzustoßen.
Nomers sagte sich, daß diese Männer gewohnt waren, unter dem Einsatz ihres Lebens Dienst zu
tun. Für sie war jeder Auftrag gefahrvoll.
Der Transmitter der ESS-1 war bereit. Es bedurfte nur noch einer kurzen Nachricht von der
TRISTAN, und die ersten Männer würden durch das akonische Gerät gehen.
Nomers dachte daran, daß es trotz intensiver Anstrengungen bisher noch nicht gelungen war,
Fiktivtransmitter zu bauen, wie sie der Menschheit einmal von dem Geistwesen auf Wanderer zum
Geschenk gemacht worden waren. Seit der Vernichtung dieser beiden unersetzlichen Geräte hatte man
versucht, etwas Ähnliches zu schaffen, doch ohne Erfolg.
Nomers und Nashville kehrten zur Zentrale zurück. Es war klar, daß die Männer im
Transmittervorraum genau wußten, was sie zu tun hatten. Wenige Stunden später kam die erwartete
Nachricht von der TRISTAN. Der Transmitter auf dem vierzehnten Planeten der Sonne Verth stand
bereit.
Nomers schaltete den Interkom ein.
»Hier spricht der Kommandant der Eastside-Station Nummer Eins«, sagte er. »Ich habe eine
Nachricht für die Mannschaften, die durch den Transmitter gehen werden. Die TRISTAN ist jetzt
bereit, das Übersetzen kann beginnen. Unsere Techniker werden dafür sorgen, daß alles reibungslos
funktioniert. Sie werden sich auch um die Raumjäger und andere Ausrüstungen kümmern. Offiziere
und Besatzung der ESS-1 wünschen Ihnen bei diesem Unternehmen viel Erfolg.«
Gleich darauf kam die Bestätigung, daß der Transmitter eingeschaltet sei. Die ersten
Spezialisten machten sich zum Sprung zur TRISTAN fertig.
»Die Blues werden sich wundern«, sagte Nashville triumphierend.
Aber er irrte sich.
Oberst Mos Hakru sah zu, wie die ersten Männer aus dem Torbogen des Transmitters
kamen und ihn begrüßten. Besatzungsmitglieder der TRISTAN nahmen die Ausrüstungen entgegen, um
sie sofort in die Eishöhlen zu schaffen.
Hakru hatte Major Lasalle die Routinearbeit an Bord übertragen, da er sich persönlich mit den
Ankommenden beschäftigen wollte. Alles verlief besser als erwartet. Es schien, als hätten die
Spezialisten nie etwas anderes getan, als solche Transmittersprünge zu machen. Ohne zu zögern,
gingen sie an die angewiesenen Plätze im Schiff. Hakru sah Melbar Kasom unter den USO-Männern.
Die Anwesenheit des Ertrusers zeigte, wie ernst Rhodan diesen Einsatz nahm.
Praktisch alle Abteilungen des Imperiums waren mit zahlenmäßig starken Gruppen vertreten.
Es dauerte keine Stunde, bis es an Bord der TRISTAN von Menschen wimmelte. Die meisten waren
Terraner, aber Hakru erblickte immer wieder Gesichter, die bewiesen, daß der Betreffende kein
Erdgeborener war.
Kilmacthomas erschien mit verschlafenem Gesicht neben Hakru.
»Hallo, Leutnant«, nickte der Oberst. »Man ist mit den von Ihnen geschaffenen Löchern
zufrieden.«
»Danke, Sir«, sagte Kilmacthomas. »Denken Sie daran, daß keiner der Ankömmlinge ohne
Schutzanzug dort hinausgeht.«
»Die entsprechenden Anweisungen wurden bereits gegeben«, beruhigte ihn Hakru. »Wir werden den
Kanal vergrößern müssen, damit wir die Raumjäger von hier aus starten können.«
»Soll ich sofort damit beginnen?«
»Warten Sie, bis alle Männer hier eingetroffen sind, damit wir uns nicht gegenseitig
behindern«, bestimmte Hakru. »Ein bißchen Geduld müssen wir mit der Eroberung
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