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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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des Verth-Systems
noch haben.«
    Kilmacthomas lächelte. Er beobachtete eine Gruppe von Wissenschaftlern, die gerade aus dem
Transmitter kamen. Die Gesichter der Männer zeigten ihre Gedanken nicht.
    Hoffentlich sind sie optimistischer als ich, dachte Kilmacthomas.
    Er warf einen kurzen Blick auf Hakru und verschwand in Richtung zur Luftschleuse. Während der
Transmitter arbeitete, wollte er sich mit dem Gravitationsbohrer beschäftigen. Seine Aufgabe war
es, sich um das Eis zu kümmern. Es war ein Fehler, wenn er sich um die anderen Sorgen machte.
Achselzuckend zwängte er sich in einen Schutzanzug. Vielleicht lag seine anhaltende Nervosität in
den Strapazen des ersten Raumfluges begründet.
    Er sprang aus der Schleuse. Korporal Lessink hockte müde an der Abstrahlanlage. Kilmacthomas
winkte ihm zu.
    »Bald gibt es wieder Arbeit für uns, Korporal«, rief er ihm über den Helmfunk zu.
    Lessink blickte mürrisch drein. »Ich wollte gerade fragen, wann ich abgelöst werde, Sir«,
sagte er.

4.
    Das Wesen war vom ästhetischen Standpunkt aus schön. Sein Körper war schlank, mit
kurzen Beinen und Füßen mit sieben Zehen. Eigentlich ähnelte das Wesen einem aufrecht gehenden
Bären, aber sein Körper war viel graziler, die Bewegungen verfeinert, ohne jede Unbeholfenheit.
Überhaupt schien es an diesem Wesen nichts Schwerfälliges zu geben. Auch der diskusförmige Kopf,
der auf einem dünnen, schlauchähnlichen Hals von zwanzig Zentimetern Länge saß, wirkte nicht
häßlich.
    Trotzdem mußte der Anblick des Wesens in einem Menschen unangenehme Gefühle erwecken.
    Und das lag an den Augen.
    Das Wesen besaß vier davon, zwei vorne, zwei hinten am Rande des Diskuskopfes angeordnet. Die
Augen waren nicht rund, sondern ellipsoid, und die Pupillen waren geschlitzt wie die einer
Katze.
    Das Wesen konnte weder lächeln noch irgendeinen anderen Gefühlsausdruck zeigen.
    Das war der Grund, warum es auf einen Menschen unheimlich wirken mußte.
    Das Wesen war ein Blue.
    Es befehligte ein großes Diskuskampfschiff mit Molkexschutzmantel.
    Der Name des Blue-Kommandanten war schwer wiederzugeben. Ein Translator hätte ihn mit
Leclyi-Lercyi übersetzt, doch für das menschliche Gehör wären nur die beiden Silben ›Leclerc‹
hörbar gewesen.
    Kommandant Leclerc hatte sich an dem Angriff auf den feindlichen Schiffsverband beteiligt, den
man aus dem benachbarten Sonnensystem verjagt hatte.
    Leclerc war nicht in der Lage, ein Gefühl zu empfinden, das dem menschlichen Hasses entsprach.
Das, was er in diesem Augenblick spürte, ließ sich noch am besten mit dumpfem Zorn
vergleichen.
    Denn Leclerc begann zu ahnen, daß es den Fremden nicht um die Eroberung dieser armseligen
Planeten gegangen war. Sie mußten erkannt haben, daß es dort nur unbedeutende Stützpunkte gab,
daß sie mit einem Angriff nicht viel erreichen konnten. Also mußte der Grund für das Auftauchen
des Feindes ein anderer sein.
    Leclerc maß 1,92 Meter, selbst für einen Gataser eine ungewöhnliche Größe. So konnte er, ohne
sich von seinem Spezialsitz zu erheben, die Zentrale des Diskusschiffes überblicken.
    Leclerc beobachtete die anderen Mitglieder der Besatzung. Sie waren unruhig, ein sicheres
Zeichen, daß auch sie sich Gedanken machten. Leclerc trug eine Uniform, so daß der blaue
Pelzflaum, mit dem sein Körper bedeckt war, nicht sichtbar wurde.
    Der Kommandant schätzte, daß der Feind mit mindestens dreitausend Schiffen angegriffen hatte.
Kein Volk, das es fertiggebracht hatte, mit überlichtschnellen Raumschiffen durch das All zu
reisen, konnte so dumm sein, wichtiges militärisches Potential an strategisch unwichtigen Punkten
zu konzentrieren.
    Es sei denn, überlegte Leclerc, es wollte mit dieser Aktion von einem anderen Unternehmen
ablenken. Von welchem Unternehmen?
    So sehr Leclerc darüber nachgrübelte, es fiel ihm nicht ein, was die Fremden mit diesem
Angriff bezweckt haben konnten. Vielleicht handelte es sich nur um einen Test, der die Stärke der
gatasischen Flotte erproben sollte.
    Nun, dann hatten sie herausgefunden, daß ein gatasisches Schiff, das mit einem Molkexpanzer
umgeben war, kaum zu zerstören war.
    Aber das wußten sie bereits, denn mit den Wesen, die sich an Bord der Kugelschiffe aufhielten,
war man bereits vor Monaten zusammengestoßen. Vorübergehend war es gelungen, einige von ihnen auf
Apas gefangenzunehmen. Leider konnten sie fliehen, bevor man genügend Informationen über sie
hatte erhalten

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