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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Flotte, das kurz vor einem
wichtigen Einsatz steht.«
    Für einen kurzen Augenblick verlor das Gesicht des Leutnants jede Freundlichkeit. Mit einemmal
sah es auch nicht mehr so jung aus, wie es Wallaby in Erinnerung hatte. Doch dann tauchte wieder
das alte Lächeln darin auf.
    »Sie haben also spioniert und denunziert, Sarge«, stellte Kilmacthomas sachlich fest.
    Wallaby hob die Augenbrauen. »Glauben Sie, daß Sie mich beleidigen können, nachdem Sie
entlarvt wurden?« fragte er würdevoll.
    Kilmacthomas zuckte die Achseln und zog den gelben Lederkoffer unter dem Bett hervor. Er
klappte den Deckel auf, und Hakrus Blick fiel auf die unzähligen Flaschen, von denen Wallaby
gesprochen hatte.
    »Stellen Sie fest, ob Alkohol darin ist«, befahl der Oberst dem vor Erregung zitternden
Wallaby.
    »Mit Vergnügen, Sir«, beeilte sich der Sergeant zu sagen. Auf diese Weise konnte er kostenlos
und ohne in Konflikt mit den Vorgesetzten zu kommen einen guten Schluck nehmen.
    Mit einer lässigen Geste griff Kilmacthomas eine der Flaschen heraus und überreichte sie
Wallaby.
    »Nehmen Sie diese«, empfahl er.
    Wallaby stieß seine Hand zur Seite. »Ich suche mir selbst eine aus«, knurrte er. »Sie können
mich mit einer Flasche Fruchtsaft nicht irreführen.«
    Er holte seinerseits eine Flasche, öffnete sie und roch daran. Sein Gesicht verzog sich.
    »Was ist los, Sarge?« fragte Hakru ungeduldig. »Ist es Alkohol oder nicht?«
    »Natürlich ist es Alkohol, Sir«, flüsterte Wallaby, während Schweißtropfen auf seiner Stirn
erschienen. Er setzte die Flasche an und nahm einen tiefen Schluck.
    Kilmacthomas sah interessiert zu. Wallaby bekam einen Erstickungsanfall, und der Leutnant
mußte ihm die Flasche aus den Händen nehmen, bevor er sie fallen ließ. Der Sergeant wurde
kreideweiß, seine Knie gaben nach.
    »Was ist los, Sarge?« wiederholte Hakru seine Frage.
    »Gift«, stöhnte Wallaby schwerfällig. »Es ist irgendein Gift.«
    »Es sind Reagenzien für Eisanalysen, Sir«, erklärte Kilmacthomas. »Jede dieser Flaschen ist
ungeheuer wertvoll und außerdem gefährlich. Deshalb habe ich vorgezogen, sie in meine Kabine
bringen zu lassen.«
    »Gefährlich?« hauchte Wallaby entsetzt. »Werde ich sterben?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Kilmacthomas sanft. »Die Flasche, die ich Ihnen überreichen wollte,
hätte lediglich Haarausfall bewirkt. Jetzt werden Sie jedoch einen Ausschlag bekommen, der Ihr
Gesicht wie eine aufgequollene Tomate aussehen läßt. Ihr eigener Bruder wird Sie so nicht
erkennen. Aber es wird sich wieder bessern.«
    Wallaby schlug beide Hände vors Gesicht. Hakru unterdrückte ein Grinsen.
    »Gehen Sie jetzt, Sarge«, befahl er Wallaby.
    Jammernd verließ Sergeant Wallaby den kleinen Raum.
    Als sie allein waren, betrachtete Mos Hakru den jungen Offizier nachdenklich.
    »Dies ist Ihr erster Einsatz, Leutnant?« fragte er nach einer Weile.
    »Ja, Sir«, antwortete Kilmacthomas.
    Hakrus Blicke richteten sich auf den roten Hausmantel. »Das werden Sie natürlich ablegen«,
ordnete er an.
    »Ja, Sir«, sagte Kilmacthomas.
    Hakru wandte sich zum Gehen, aber an der Tür drehte er sich noch einmal um. Ein feines Lächeln
spielte um seine Lippen.
    »Ich schätze, wir werden gut miteinander auskommen, Leutnant«, sagte er.
    »Ja, Sir«, sagte Leutnant Don Kilmacthomas. Er grinste den Oberst mit entwaffnender
Freundlichkeit an.
    »Funkspruch vom Flaggschiff!« rief Mowegan, der Cheffunker der ESS-1 und
überreichte Oberst Joe Nomers einen Zettel, auf dem er die eingetroffene Meldung entschlüsselt
hatte.
    Nomers überflog die Meldung mit einem schnellen Blick. Sie besagte, daß der Flottenverband, an
der Spitze die ERIC MANOLI, den Ausgangspunkt erreicht hatte, von dem aus die Operation gesteuert
werden sollte.
    Die TRISTAN konnte kommen.
    Sobald das Transmitterschiff ins Verth-System eindrang, würden dreitausend Schiffe der
Imperiumsflotte einen waghalsigen Angriff auf ein System fliegen, das die Blues besetzt hielten.
Dort hatten sie kleine Stationen errichtet. Die Planeten selbst waren Methan- und Eiswelten, also
nur in Schutzräumen für die Blues bewohnbar.
    Dennoch mußten sie Stützpunkte in relativer Nähe ihres Systems für wichtig genug halten, um
sie mit aller Macht zu verteidigen.
    Darauf baute Rhodans Plan auf. Während die Gataser mit den angreifenden Schiffen des Imperiums
vollauf beschäftigt waren, sollte die TRISTAN den gewagten Versuch machen, auf dem ungastlichsten

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