Silberband 021 - Strasse nach Andromeda
innerhalb der Möglichkeiten der Bordgeräte lag, stand im
Augenblick noch zur Debatte.
Auf jeden Fall startete das Schiff. Es erhob sich von seinem Landeplatz in der Wüste und glitt
in sanftem Flug über die zerrissene Bergwildnis dahin. Aus zehn Kilometern Höhe wurde das Plateau
gesichtet, hinter dessen Rand sich der fünfzig Kilometer weite Schlund verbarg.
Kurze Zeit später wurde eine weitere Entdeckung gemacht. Unmittelbar hinter dem Rand des
Schlundes durchbrach ein exakt kreisförmiges Loch von etwa zweihundert Metern Durchmesser die
Oberfläche des sonst glatten Plateaus. Das Loch erwies sich als dreihundert Meter tief, und auf
seinem Grund stand ein kuppelförmiges, fremdes Bauwerk. Perry Rhodan spürte, wie die Spannung an
Bord der CREST nun fast unerträglich wurde. Ohne lange zu zögern, beorderte er die Space-Jet, die
mit der Suche nach den drei Verschollenen beauftragt war, in den Kessel.
Mittlerweile schwebte die CREST hoch über dem Rand des Schlundes, der die zentrale Hohlkugel
von der ersten Zwischenschale trennte. Im Kommandostand und in den Meßlaboratorien begannen
Versuche, die Struktur des Feldschirms zu ermitteln und eine Methode zu finden, die dem Schiff
den Durchbruch ermöglichte.
»Kommt einmal, ich habe etwas entdeckt!« hallte die Stimme von Josh Bonin durch die
riesige Halle.
Fed Russo zuckte zusammen. Mit raschen Schritten eilte er dorthin, von wo der Ruf gekommen
war. Als er bei Josh ankam, war Sturry Finch ebenfalls schon da.
Kommentarlos deutete Josh auf zwei Bildschirme. Der eine hatte die Ausmaße von drei mal vier
Metern. Der andere war bedeutend kleiner. Fassungslos starrte Fed auf das, was sie ihm zeigten.
Er spürte, wie es ihn eiskalt überlief.
An den beiden Rändern der Längsebene des großen Schirmes waren unzählige Lichtpunkte zu sehen.
Die Mitte des Schirmes, sowie der obere und untere Bereich waren schwarz. Lediglich an einigen
Stellen waren weitere Lichter zu erkennen, hier jedoch vereinzelt. Diese Stellen befanden sich
auf der linken Seite des Schirmes, nur knapp vom Mittelpunkt der Bildfläche entfernt. Der kleine
Bildschirm hingegen zeigte das Computerbild eines Planeten, um den drei Sonnen gruppiert waren.
Der Planet war in vier Etagen unterteilt und stellte eindeutig Horror dar.
»Kann mir jemand sagen, was das bedeuten soll?« fragte Josh in die betretene Stille
hinein.
»Ich habe einen bestimmten Verdacht«, antwortete Russo nachdenklich. »Diese beiden
Lichtflecken an den Längsrändern des Bildschirmes dürften die Milchstraße und Andromeda sein. Die
Schwärze dazwischen ist der Leerraum, der die beiden Galaxien voneinander trennt. Die
vereinzelten Lichtpunkte darin dürften die verschiedenen Transmitterstationen der Meister der
Insel sein. Und der kleine Bildschirm zeigt uns eindeutig das System, in dem wir uns
befinden.«
Josh und Sturry sahen sich bedeutungsvoll an.
»Denkst du, daß diese Anlage eine Schaltstation für den Transmitter ist?« fragte Josh.
»Schwer zu sagen«, erwiderte Fed. Er nahm seine Kamera zur Hand. »Ich werde auf jeden Fall
alles filmen.«
Keiner der drei Männer bemerkte den fremdartigen Roboter, der aus dem Hintergrund der Halle
lautlos auf sie zuschwebte. Während Russo mit dem Filmen beschäftigt war und seine beiden
Begleiter ihre Augen nicht vom großen Bildschirm lösen konnten, drang aus einem der Waffenarme
des Roboters ein fahler Strahl.
Paralysiert stürzten die drei Terraner zu Boden. Sie sahen nicht mehr, wie sie vom Roboter auf
eine Antigravscheibe gelegt und aus dem Gebäude transportiert wurden.
Am Rand des Kessels setzte die fremde Maschine sie ab und kehrte in das Gebäude zurück.
Augenblicke später spannte sich über dieses ein grünes, undurchdringbares Energiefeld. Der
Roboter hatte seine Aufgabe erfüllt. Die Fremden würden aufgrund der Auswertungen des Materials,
das diese drei Wesen angefertigt hatten, erkennen müssen, daß es für sie keine Rettung gab.
Rhodan spürte Atlans tiefe Skepsis, als er einen Blick des Arkoniden auffing. Auch
die anderen Männer in der Kommandozentrale reagierten zunächst argwöhnisch, als sie das Ergebnis
der Auswertung auf den Schirmen sahen.
Demnach war die energetische Absperrung im Schacht nichts anderes als ein einfacher
Prallschirm, den die CREST mit genügend großer kinetischer Energie ohne größere Mühe zu
durchdringen vermochte.
Weitere Fernuntersuchungen bestätigten die vorliegenden Ergebnisse. Es war
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