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Silberband 023 - Die Maahks

Titel: Silberband 023 - Die Maahks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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grundsätzlich in der Lage, über unseren Zustand nachzudenken und
untereinander darüber zu sprechen. Sobald unsere Gedanken jedoch in depressive Zustände
abzugleiten drohten, trat automatisch die Blockade in Kraft und machte uns unseren Zustand
vergessen. Damit sollte gewährleistet werden, daß wir unseren Auftrag ohne Ablenkung durch die
Krankheit durchführen konnten.
    Diese Sperre funktionierte unabhängig von unserem Willen und sollte nicht nur depressive
Zustände verhindern, sondern auch in verschiedenen Gefahrenmomenten oder Verhören in Kraft
treten, indem sie den letzten Rest unseres Aktivwissens über die Zentrumspest in die tiefsten,
unzugänglichsten Schichten unseres Unterbewußtseins verdrängen würde. Dasselbe sollte auch
geschehen, wenn in Anwesenheit anderer Personen, gleichgültig ob Freund oder Feind, das Thema
Zentrumspest angesprochen würde.
    Ich wußte nicht, ob ich mich über diesen Zustand freuen sollte oder nicht. Zwar würde ich in
Zukunft keine depressiven Gedanken mehr haben, und jeder von uns würde allenfalls in
spöttisch-sarkastischer Form von unserer Krankheit sprechen, aber ich war mir darüber nicht im
klaren, ob dies ein erstrebenswerter Zustand war. Möglicherweise konnte ich in Situationen
geraten, in denen ich die kreatürliche Angst vor dem Tod vermissen würde.
    Meine Gedanken kehrten wieder in die Wirklichkeit zurück. Ich stellte fest, daß Arcus sich
inzwischen wieder in sein Bett begeben hatte.
    Ich schaute auf meine Uhr. Die beiden Offiziere waren vor zwei Stunden gegangen. Ich fiel in
einen unruhigen Schlaf, aus dem ich jedoch bald wieder erwachte.
    Kurz darauf kamen Sörlund und Harper zurück.
    Harper ging zu Son-Hao und Arcus, um ihnen einen Bericht zu geben, der Major kam an mein
Bett.
    »Die Maahks merkten sofort, daß diesmal ein anderer Mann dabei war«, sagte er leise. »Sie sind
verteufelt schlau. Als ich ihnen sagte, daß sie wahrscheinlich bald auf eine andere Welt gebracht
würden, erklärten sie sich mit unseren Plänen einverstanden. Sie haben schnell begriffen, worum
es geht. Nur, als ich ihnen sagte, daß sie von fünf Mann begleitet würden, protestierten sie. Sie
meinten, zwei oder drei Terraner würden genügen.« Sörlund verzog sein Gesicht zu einem lautlosen
Lachen. »Ich machte ihnen klar, daß wir mindestens zu fünft sein müssen, um die ALTAI zu
fliegen.«
    Ich richtete mich im Bett auf.
    »Wurde bereits ein Termin ausgemacht?« fragte ich.
    »Ja«, nickte Sörlund. »Wir versuchen, sie morgen nacht zu befreien.«
    Einen Augenblick war ich sprachlos. Ich hatte damit gerechnet, daß noch mindestens drei bis
vier Tage verstreichen würden.
    »Aber …«, begann ich.
    »Es ist etwas passiert, das uns zum schnellen Handeln zwingt«, unterbrach mich Sörlund. »Ich
konnte die Klimaanlage nicht am richtigen Platz befestigen. Das wird bald bemerkt werden. Deshalb
versuchen wir es morgen nacht.«
    »Es wird also losgehen?«
    »Das letzte Kommando beginnt«, sagte Sörlund.
    Es gelang mir nicht, den Rest der Nacht Ruhe zu finden. Meine Gedanken befaßten sich immer
wieder mit dem bevorstehenden Befreiungsversuch. Die fünf Gefangenen waren mir unheimlich. Hinter
den Scheiben des Druckbehälters konnte man sie nur undeutlich erkennen. Was immer sie taten oder
dachten, es blieb uns verborgen. Die Falle, die wir den Methans zu stellen beabsichtigten, konnte
schnell zu einer Falle für uns werden.
    Als es hell wurde, lag ich mit offenen Augen im Bett. Während des Tages verrichteten wir die
uns zugeteilte Arbeit unkonzentriert. Je näher der Abend kam, desto größer wurde meine Spannung.
Auch bei den anderen, Sörlund ausgenommen, konnte ich diese Anzeichen beobachten.
    Wir sprachen kaum miteinander. Vor allem Son-Hao war nervös. Für meine Begriffe verging der
Tag ausgesprochen langsam, obwohl es einem Terraner nicht schwerfällt, sich an den
Fünfzehn-Stunden-Rhythmus von Quinta zu gewöhnen.
    Wir gingen zu unserer gemeinsamen Wohnbaracke. Der Schweißer wollte uns zu einem Kartenspiel
auffordern, doch er hatte damit kein Glück.
    Mit grimmigen Gesichtern suchten wir unsere Lager auf. Es dauerte nicht lange, bis die
typischen Geräusche von Sörlunds Tiefschlafatemtechnik durch den Raum drangen. Erst nach einigen
Stunden fand ich Schlaf – und erwachte, als Sergeant Imar Arcus mich an der Schulter
rüttelte.
    »Wir brechen auf, Hegete«, flüsterte er.
    Ich fuhr hoch. Die anderen waren bereits dabei sich

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