Silberband 023 - Die Maahks
Millionen Lichtjahren von der Galaxis
tatsächlich einen Zwergnebel gibt, der dem eigentlichen Andromedanebel um etwa zweihunderttausend
Lichtjahre vorgelagert ist. Wir haben diesen Zwergnebel Andro-Alpha genannt. Trotz seiner kaum
wahrnehmbaren Erscheinung ist Andro-Alpha ein Nebel mit einem durchschnittlichen Durchmesser von
sechstausendfünfhundert Lichtjahren. Es handelt sich also um eine richtige kleine Galaxis, in der
durchaus Millionen von Sonnen stehen können. In diesem Zwergnebel befindet sich eine
Transmitterstation, deren Tätigkeit wir auch auf dem Bildschirm der Justierungsstation auf Quinta
beobachten können. Diese Station steht ununterbrochen mit dem Horror-System in Verbindung. Wir
können annehmen, daß im Horror-System eine Flottenkonzentration der Maahks stattfindet. Warum
aber suchten sich die Methans ausgerechnet das Horror-Gebiet für ihre Zwecke aus? NATHAN hat
inzwischen festgestellt, daß es dem Großtransmitter im Zwergnebel Andro-Alpha nicht möglich sein
kann, auf direktem Weg die Distanz zum Sechsecktransmitter in unserer Milchstraße zu überbrücken.
Anscheinend bedarf es für diesen Sprung einer Zwischenstation. Dafür wurde Horror ausgewählt.
Nach diesen Erkenntnissen ist das Twin-System längst nicht so gefährdet, wie wir zunächst
angenommen hatten. Beide Transmitter, der im Horror-System und der im Twin-System, haben ungefähr
die gleiche Entfernung zur Milchstraße.«
»Warum läßt Perry Rhodan unter diesen Umständen seine Verbände im Twin-System stehen, wenn er
mit einer Invasion vom Sechsecktransmitter aus rechnet?« wollte Sörlund wissen.
»Wenn wir das Twin-System verlieren, ist es mit dem Sprung nach Andromeda vorbei«, entgegnete
Mercant. »Und wir müssen nach Andromeda, um die Hintergründe der jetzigen Bedrohung
herauszufinden.«
»Ich kann mir vorstellen, wie schwierig es ist, diesen gesamten Komplex zu übersehen«, meinte
Major Sörlund. Jetzt sprach der Mathematiker aus ihm.
»Sie sollen uns dabei helfen«, erwiderte Mercant ernst. »Finden Sie heraus, was die Methans
vorhaben. Versuchen Sie, mit einem Bericht zurückzukommen, oder wenigstens eine Funknachricht an
die ANDROTEST III abzusetzen.«
Die nächsten Stunden verbrachten wir damit, Mercants weitere Pläne auswendig zu lernen. Der
Abwehrchef bereitete uns darauf vor, daß die Flucht mit einer sechzig Meter durchmessenden
Korvette durchgeführt werden sollte, mit der wir in den Twin-Transmitter hineinrasen mußten. Die
ALTAI, das war der Name der Korvette, besaß eine Spezial-Druckkabine, in der die fünf Maahks
leben konnten. Man hatte die Gefangenen bereits mit diesem Raumschiff nach Quinta gebracht, so
daß es ihnen durchaus logisch erscheinen mußte, wenn wir diese Korvette als Fluchtschiff
aussuchten.
»Während der Flucht wird die Justierungsstation kurzfristig umgepolt, so daß Sie im
Horror-System herauskommen werden«, erklärte uns Mercant. »Sie müssen den Methans gegenüber
behaupten, daß einer Ihrer Verbindungsmänner zu bestimmten Zeiten Dienst innerhalb der Station
tut und diese Schaltung vornimmt. Da eine Umpolung nur Sekunden dauert, kann sie von einem
Verantwortlichen durchaus unbemerkt ausgeführt werden. Die Methans müssen also die Erklärung
akzeptieren.«
Jeder von uns erhielt ein Duplikat der Zeichnung, die Mercant von der ALTAI hatte anfertigen
lassen.
»Prägen Sie sich genau ein, wo die einzelnen Ausrüstungsgegenstände versteckt sind. Sie dürfen
diese Zeichnungen auf keinen Fall mitnehmen«, mahnte uns der Abwehrchef.
Mir brummte der Schädel, als die Instruktionsstunde schließlich vorüber war.
»Sie werden einen neuen Arbeitsplatz erhalten«, sagte Mercant. »Es ist günstiger, wenn Sie
irgendwo auf dem Landefeld arbeiten.«
»Was halten Sie davon, wenn wir die Rolle der Wächter übernehmen, die die Maahks jeden Tag in
die Justierungsstation bringen und wieder abholen?« schlug Cole Harper vor.
»Ich halte das für keine geschickte Lösung«, versetzte Mercant. »Es würde das Mißtrauen der
Gefangenen erwecken. Wir werden Sie beim Bodenpersonal einsetzen, so daß Sie überall Zutritt
haben.«
»Es gibt keine Arbeit, die wir nicht übernehmen, Sir«, sagte Sörlund.
Mercant kannte ihn offensichtlich doch nicht gut genug, sonst hätte er nicht so ernsthaft
genickt. Körperliche Arbeit war bei Major Sörlund geradezu verpönt.
Wir erhielten sofort nach unserer Rückkehr neue Arbeitskleidung und eine Unterkunft
in
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