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Silberband 024 - Die Para-Sprinter

Titel: Silberband 024 - Die Para-Sprinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schon gesehen? Wenn sich die Kontrolleure davon nicht ablenken lassen, will ich ab sofort Atlans aristokratische Haltung
annehmen.«
    Jetzt kicherte man auf meine Kosten. Laut zu lachen wagten sie nicht mehr. Selbst geringfügige
Bodenschwingungen konnten schon gefährlich werden. Wir wußten nicht, wie empfindlich die
Meßgeräte der Wächter waren.
    »Vorlaute Höhlenwilde!« schimpfte ich. »Wollt ihr wohl den Mund halten? Es ist doch nicht zu
glauben! Da oben kann es jeden Augenblick knallen, und hier benimmt man sich, als befände man
sich in einer Kasperlevorstellung.«
    »Es passiert nichts mehr«, behauptete Rhodan mit sicherem Instinkt. »Wenn die Unbekannten nur
etwas Humor haben, werden sie jetzt Tränen lachen. Warum steigen sie nicht aus? Warum
nicht …?«
    Das fragte ich mich bereits seit einigen Minuten. Es ließ sich niemand blicken. Anscheinend
begnügte man sich damit, die Szene mit den Bildgeräten zu beobachten. Vielleicht nahm man sogar
Fernuntersuchungen vor.
    Meine Nervosität legte sich allmählich. Es blieb alles ruhig. Die abgestürzten Roboter wurden
von ihren Kollegen aus dem Loch geworfen. Einer hatte sein Prallfeld verloren. Er begann damit,
auf den Armen zu kriechen und den eiförmigen Körper nachzuschleifen. Es war fürchterlich.
    Eine halbe Stunde nach der Landung flammten die Triebwerke der beiden Raumschiffe auf. Wieder
verspürte ich das Beben des Bodens.
    Sie hoben gleichzeitig ab und verschwanden im Raum. Wir warteten noch einige Zeit, aber die
drei Einheiten nahmen unvermindert Fahrt auf. Als sie nicht mehr zu sehen waren, klappte Rhodan
die Schwenkgriffe zurück und fuhr das Rohr ein.
    Seine Augen leuchteten in innerem Triumph.
    »Na also, wer sagt es denn! Troja ist als zufällig eingefangenes und abgestrahltes
Trümmerstück eingestuft worden. Wir sind durchgebrochen. Major Whooley, geben Sie es über die
Telefonverbindung bekannt.«
    Whooley, ein großer, schlanker Mann mit dunklen Lockenhaaren und verwegenen Zügen, grinste
unverfroren. Er hatte schon wieder vergessen, in welcher Gefahr wir geschwebt hatten.
    Wären die Unbekannten auf die Idee gekommen, den immerhin beachtlich großen Planetoiden näher
zu untersuchen, wäre uns keine andere Wahl geblieben, als uns unserer Haut zu wehren.
    Wahrscheinlich hätten wir es in diesem Falle wenig später mit einigen tausend Raumschiffen zu
tun gehabt – und die wären sicherlich erheblich größer gewesen, als die kleinen
Überwachungseinheiten.
    Ich tappte zur Luftschleuse zurück und legte das Flugaggregat an. Jetzt konnten wir es wieder
wagen, geringfügige Energieströme freizusetzen.
    Troja entfernte sich in jeder Sekunde um dreitausend Kilometer von dem Justierungsplaneten. In
einer Stunde legten wir eine Strecke von über zehn Millionen Kilometern zurück. Wir kamen damit
mehr und mehr aus dem Erfassungsbereich der gegnerischen Ortung. Trotzdem mußten wir noch äußerst
vorsichtig sein.
    Die Gaslampen wurden abgedreht und die Notbeleuchtung eingeschaltet. Mehr riskierten wir noch
nicht.
    Als ich in der CREST II ankam, herrschte großer Jubel. Die Männer fielen sich in die Arme,
beklopften sich die Rücken und schwangen so heldenhafte Reden, daß ich mich in die Ritterzeit des
ausklingenden Mittelalters zurückversetzt fühlte.
    Seit der Rematerialisierung im Beta-Dreieck waren etwa zwanzig Stunden vergangen.
Unsere Fahrt hatte sich nicht verändert. Wir waren nun ungefähr zweihundertundfünfzehn Millionen
Kilometer von den drei blauen Riesen entfernt.
    Sie lagen ›unter uns‹ und boten einen prächtigen Anblick. Wir konnten sie mit der optischen
Aufnahme in voller Ausdehnung übersehen. Der Planet war nicht mehr erkennbar.
    Ein Teil der Maschinen lief wieder. Wir erzeugten jedoch nur so viel Strom, um die Klima- und
Luftreinigungsanlagen versorgen zu können. Die meisten Räume innerhalb des Planetoiden enthielten
ohnehin keine Atmosphäre. Es wäre überflüssig gewesen, die vielen Lagerhallen unter Druck zu
setzen. Es gab ein ausgeklügeltes Schleusensystem, durch das man jede Abteilung erreichen konnte.
Nur die Wohnräume und Zentralen enthielten eine atembare Atmosphäre.
    Die Raumschiffe waren davon völlig unabhängig. Hier ging der normale Dienstbetrieb weiter, als
wäre nichts geschehen. Wir hüteten uns nur, zu viele Maschinen laufen zu lassen. Die großen
Energieverbraucher lagen immer noch still. Der drahtlose Funkverkehr war streng untersagt. An
Hypersendungen war

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