Silberband 024 - Die Para-Sprinter
als unabänderlich
notwendig anzusehen.
Seine Reaktion war typisch für einen Maahkoffizier des Geheimen Abwehrkommandos!
Er hielt die fünf Duplos für verloren. Wahrscheinlich befanden sie sich in einer Zwangslage,
aus der sie keinen anderen Ausweg mehr fanden, als einen offenen Funkspruch abzusetzen.
Grek-1 überlegte. Er stand in der Zentrale seines Riesenschiffes und hatte die vier Augen
seines halbmondförmigen Sichelkopfes auf die Ortungsschirme gerichtet.
Schließlich gab er den Befehl, ein Bestätigungssignal von geringer Dauer abzustrahlen. Ehe er
die in den Duplos verankerte Vernichtungsschaltung durch einen zusätzlichen Gefahrenimpuls
anregte und den Auflösungseffekt willkürlich verstärkte, wollte er erfahren, was geschehen war.
Die fünf Duplos hatten nach der Übernahme der Energiesphäre die Anweisung erhalten, sich vorerst
nicht zu melden. Es war etwas geschehen, was Grek-1 zu enträtseln hoffte.
Sein Rafferimpuls enthielt nur ein Symbol. Es war den Duplos bekannt. Sie wurden damit
aufgefordert, nähere Hinweise zu geben.
Grek-1 wartete. Sein Schiff war voll gefechtsklar. Die Hypertriebwerke konnten jederzeit
anspringen und die schwere Walze in den rettenden Linearraum reißen.
Einige Minuten später wurde ein weiterer Klartext empfangen. Es wurde in vorsichtigster Form
angedeutet, jemand von hohem Rang und Einfluß sei von den Duplos aufgespürt und für Wert befunden
worden, im Interesse der Sache eingesetzt zu werden.
Grek-1 hielt den Wortlaut gar nicht für geschickt! Er war jetzt fester denn je überzeugt, daß
sich seine Agenten in einer Zwangslage befanden.
Während die Funksignale von den Antennen des Duplikatorschiffes aufgenommen wurden,
registrierte die Überwachungsautomatik eine große Unregelmäßigkeit. Die energetische
Einfallstärke stieg für den Bruchteil einer Sekunde auf den fünffachen Wert an.
Grek-1 wurde davon so beunruhigt, daß er den Vernichtungsimpuls für die fünf Duplos
auslöste.
Die in ihnen verankerte Entstofflichungsschaltung war durch die Aufregung der letzten Minuten
ohnehin schon aktiviert worden. Greks Zusatzimpuls bildete den Tropfen, der das bereits randvolle
Faß zum Überlaufen brachte.
Einige Minuten nach dem Verschwinden der beiden Wellensprinter starben fünf Lebewesen, die man
im Andro-Alpha-Nebel auf Grund eines Atommodells nachgebaut hatte. Eine unvorstellbare Technik
hatte sie erschaffen, die gleiche Technik löschte sie aus.
Grek-1 brach den Funkverkehr sofort ab. Er wußte nicht, ob seine Duplos bereits entscheidende
Dinge verraten oder nur den Versuch unternommen hatten, ihre Gegner zu überlisten. In beiden
Klartexten war keine Andeutung enthalten, daß die Duplos die Absicht gehabt hatten, eine wichtige
Person zur Kopierung an Bord zu bringen. Sie hatten nur von dem Kontaktwunsch eines Terraners
berichtet.
Grek-1 griff der positronischen Wahrscheinlichkeitsauswertung vor. Er machte sich seine
eigenen Gedanken und kam zu dem Schluß, daß seine Agenten unter Druck gestanden hatten. Deshalb
waren sie vorsichtig genug gewesen, nichts von einer wünschenswerten Duplizierung eines
bedeutenden Terraners zu erwähnen. Diese Schlußfolgerung bot dem Kommandanten einen weiteren
Anhaltspunkt.
Die Terraner schienen von den Multiduplikatoren noch nichts zu wissen. Die Tatsache, daß Greks
Riesenraumschiff auch gleichzeitig eine Impulsweiche enthielt, mit der es möglich war, in
größerem Umfang den Transportstrahl des Sechsecktransmitters anzuzapfen und unbemerkt große
Flottenverbände in die Galaxis zu bringen, mußte ebenfalls unbekannt geblieben sein.
Grek wechselte mit seinen Offizieren nur wenige Worte.
Als Folge davon lief die komplizierte Sicherheitsmaschinerie des Riesenraumschiffes an.
Schnelle Roboter, flugfähig und mit Schutzschirmprojektoren ausgerüstet, schwebten aus ihren
Bereitschaftshangars.
Unterdessen hatte die Sicherheitsautomatik festgestellt, daß die beobachtete Energieaufladung
während des letzten Funkspruches von dem großen Umformerraum ausgegangen war, in dem die
ankommenden Hyperimpulse in normale umgewandelt wurden.
Grek-1 hatte keine Ahnung, daß dieses kurzfristige Anschwellen der Empfangsleistung auf das
Eindringen von zwei Wellensprintern zurückzuführen war. Er dachte nicht entfernt an eine solche
Möglichkeit.
Das war der Grund dafür, daß der Maahkkommandant nur eine Sicherheitsuntersuchung
anordnete.
Es entsprach jedoch seinem nichtmenschlichen Charakter
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