Silberband 024 - Die Para-Sprinter
wir jetzt an Bord des Mutterschiffes zurückkehren«,
ordnete Grek-1 an. »Dort werden wir uns um den Duplo und um das von ihm gestohlene Material
kümmern.«
Grek-1 drehte sich um und stapfte davon. Woolver atmete auf. Vorläufig drohte ihm keine
Gefahr.
Einer der Maahks, die mit dem Kommandanten in den Hangar gekommen waren, blieb bei Woolver.
Allerdings schien er nicht die Aufgabe zu haben, den zurückgekehrten Duplo zu bewachen, sondern
die Space-Jet zu untersuchen. Woolver sah zu, wie der Fremde durch die Schleuse ins Innere des
Beibootes kletterte.
Woolver folgte ihm.
»Ich glaube, dieses Raumschiff ist mehr wert als die Unterlagen über die neuartige
Transmittersperrschaltung«, erklärte der Maahk.
»Wieso?« erkundigte sich Woolver gespannt.
Der Maahk klopfte bezeichnend auf den Kartentisch. »Dieses Miniaturraumschiff ist fest in
unseren Händen. Wir können es untersuchen und viel über den Stand der terranischen Raumfahrt
herausfinden. Von der Transmitterschaltung besitzen wir nur die wenigen Unterlagen, die du
mitgebracht hast. Bis wir sie verstehen, werden die Terraner ihre Spezialschaltung schon benutzt
haben.«
»Das ist allerdings möglich«, gab Woolver zu.
Er ging zum Pilotensitz und nahm darauf Platz.
Der Maahk sagte: »An Greks Stelle würde ich dich töten, Duplo.«
Woolver blickte geradeaus, aber er sah den Maahk deutlich als Spiegelbild auf den
ausgeschalteten Bildschirmen.
»Warum?« rief er überrascht.
»Man weiß nie so sicher, was im Kopf eines Duplos vorgeht, der von einem Einsatz zurückkehrt«,
meinte der Maahk. »Was kannst du uns noch nützen?«
»Wird Grek-1 sich diesem Gedanken anschließen?« fragte Rakal.
»Niemand weiß vorher, was der Kommandant befiehlt«, sagte Woolvers Gesprächspartner. »Aber
ich, Grek-104, würde deine Sicherheitsschaltung aktivieren.«
Hoffentlich dachten nicht noch mehr Maahks wie Grek-104. Für Woolver war es erschreckend zu
hören, mit welcher Gleichgültigkeit Grek-104 vom Tod eines Duplos sprach. Die in den
Multiduplikatoren entstandenen Wesen schienen den Maahks nichts zu bedeuten.
Es sah so aus, als hinge sein Leben jetzt von der Laune des Grek-1 ab. Das war nicht gerade
ermutigend.
Seit über einer Stunde befand sich Rakal Woolver bereits in einer Kabine des
riesigen Maahkschiffes, ohne daß sich jemand um ihn gekümmert hatte. Kurz nach seiner Ankunft
hatte Woolver die Tür überprüft und sie unverschlossen gefunden.
Er war also kein Gefangener.
Grek-1 hatte angekündigt, daß er den Duplo vernehmen wollte, sobald die maahkschen
Wissenschaftler die angeblich von Woolver gestohlenen Folien untersucht hatten. Für Woolver stand
es fest, daß es längere Zeit dauern würde, bis die gegnerischen Spezialisten die Feststellung
machen würden, daß das so wertvoll erscheinende Material keinerlei Auskunft über die
Funktionsweise der Transmittersperrschaltung geben konnte.
Zu diesem Zeitpunkt wollte sich Woolver bereits innerhalb des Schiffes umgesehen und wichtige
Informationen gesammelt haben.
Der Mutant hatte inzwischen seine Kabine gründlich untersucht. Er war sicher, daß es weder
Abhörgeräte noch Spionaugen gab. Woolver vermutete, daß der Doppelgänger seines Bruders Tronar
ebenfalls in diesem Raum gelebt hatte, bevor er nach Kahalo gekommen war. Der größte Teil der
Einrichtungsgegenstände schien für den menschlichen Bedarf bestimmt zu sein.
Woolver verfiel nicht auf den Gedanken, daß es sich dabei um eine freundliche Geste der Maahks
handeln könnte. Sein Gespräch mit Grek-104 hatte ihm bewiesen, daß ein Duplo einem Maahk nicht
mehr als eine Maschine bedeutete. Und ein Duplo war in den meisten Fällen leichter zu ersetzen
als eine Maschine.
Die Ausstattung der Kabine zeigte lediglich, wie praktisch die Maahks veranlagt waren.
Woolver war gespannt, ob er sich an Bord des Schiffes bewegen durfte. Noch war die Zeit nicht
gekommen, da er seine paranormalen Fähigkeiten einsetzen wollte. Er hätte durch die unzähligen
Kabelstränge, die das Schiff durchliefen, jederzeit in jeden beliebigen Raum springen können.
Doch das war zu riskant, weil er nie mit Sicherheit sagen konnte, was ihn erwartete, wenn er
materialisierte.
Deshalb wollte er zunächst auf normalem Weg diesen Raum verlassen und versuchen, möglichst
viel zu sehen, bevor man ihn aufhielt oder zurückschickte.
Woolver fühlte sich jetzt sicherer als bei seiner Ankunft auf dem Beiboot. Keiner der Maahks
hatte den
Weitere Kostenlose Bücher