Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta
Herren, die Topsidraumer waren noch wesentlich
schlechter als diese Eischiffe. Haltet euch ja nicht für Halbgötter, ihr zufällig emporgekommenen
Barbaren. Habe ich mich klar genug ausgedrückt, um Ihren Übermut etwas dämpfen zu können?
Ja …? Na schön, mehr wäre nicht zu sagen. Ich wünsche eine Besatzung mit kühlen Köpfen. Darf
ich fragen, Oberst, warum Sie mich so vergnügt anlachen?«
Heske Alurin hüstelte.
»Nur so, Sir, nur so«, entgegnete er. Dann lachte er erneut.
Er wurde ernst, als eine Meldung der Ortung hereinkam.
»Echelor spricht«, tönte es aus den Ohrhörern. »Gegner zwingt uns zum laufenden Gefecht. Er
dreht ab. Fluganpassung erfolgt. Liegt jetzt auf Parallelkurs. Flankensicherung überhöht. Wir
erreichen den Pulk in zweiunddreißig Sekunden.«
Heske Alurin beugte sich vor. Die Schirme der Infrarottaster zeigten jetzt klare Bilder. Das
Umwandlungsverfahren war vollkommen.
Die Grundaufnahme, die auf der Wärmestrahlung basierte, verriet noch etwas, was man sonst
nicht sehen konnte! Man erblickte die lohenden Schlünde der Kanonen und die sonnenheißen Bahnen
der Waffenstrahlen.
Die IMPERATOR flog in den Verband hinein. Sie war immer noch etwas schneller; aber die
Twonoser hatten auch diesmal hervorragend manövriert. Als der USO-Riese auf gleicher Höhe war,
war die Fahrtanpassung der Eischiffe beendet. Es kam zu einem laufenden Gefecht Breitseite an
Breitseite.
Heske Alurin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
Sicher steuerte er die IMPERATOR durch den Feuerorkan der Twonoserschiffe, während die
Geschütze des USO-Raumers ein Eischiff nach dem anderen in Wracks verwandelten.
Inzwischen ließ Atlan die Woolver-Zwillinge zu sich kommen und trug ihnen vor, sich um die
Positroniken der Twonoserschiffe zu kümmern. Es ging darum, diese zu zerstören und damit alle
etwaigen Daten zu beseitigen, die die Twonoser über das Alurin-System besaßen. Die Woolvers
zögerten nicht lange. Mit Hilfe von Tasterimpulsen drangen sie in die gegnerischen Schiffe ein.
Es fiel ihnen nicht schwer, aufgrund der charakteristischen Impulse die Schiffspositroniken zu
finden und diese durch Minigranaten unbrauchbar zu machen. Da sie zudem mit Deflektorfeldern
geschützt waren, konnten sie auch von keinem Twonoser entdeckt werden. Diese würden vergeblich
darüber rätseln, was zur Zerstörung ihrer Positroniken geführt hatte.
Knapp dreißig Minuten später hatten die Woolver-Zwillinge ihr Werk verrichtet und alle
vierundvierzig Positroniken zerstört.
Von der Twonoser-Flotte war nur noch ein Schiff heil geblieben, als Tronar und Rakal zur
IMPERATOR zurückkehrten. Atlan ließ das Feuer einstellen. Dieses Schiff sollte entkommen
und seine Basis alarmieren, auf die IMPERATOR aufmerksam machen und dadurch wirkungsvoller vom
Alurin-System ablenken.
Das Twonoserschiff ergriff panikartig die Flucht.
Zugleich begann der Twonoser unverschlüsselt zu funken. Seine Hyperwellen durcheilten Zeit und
Raum. Sie wurden überall im Andro-Betasystem empfangen und verstanden.
Die IMPERATOR raste hinter dem Gegner her, der eigentlich keiner mehr war. Atlan erhielt den
Wortlaut der Funksprüche. Man war inzwischen mit der Sprache der Twonoser vertraut genug.
Es waren keine normalen Meldungen mehr, sondern nur noch Hilferufe. Die IMPERATOR wurde
beschrieben. Der fremde Kommandant vergaß keine Einzelheiten. Er erwähnte sogar den Bugkegel, den
er für die fürchterliche Waffe hielt, der sein Verband zum Opfer gefallen war.
Atlan legte den Streifen zur Seite. In seinen Augen glomm ein düsteres Feuer. Er sprach Heske
Alurin an.
»Ich glaube nicht, daß diese Twonoser noch daran denken, das Alurin-System zu untersuchen. Wir
haben unser Ziel erreicht. Kurzimpuls an Perry Rhodan, Raffergruppe, zwei Symbole. Oberst Alurin,
bereiten Sie ein Linearmanöver quer durch den Betanebel vor. Ich möchte auf der Eastside
erscheinen, solange die Erinnerung an die Ereignisse noch frisch ist.«
Die IMPERATOR gab nur zwei Zeichen. Sie bedeuteten, daß alles in Ordnung, das Schiff
unversehrt und die Besatzung gesund sei.
Der fliehende Twonoserraumer ging in den Linearraum. Das USO-Schiff folgte acht Minuten
später.
Rhodan hielt den Kurzfunkspruch in der Hand. Die CREST II stand mit den anderen
Schiffen des Verbandes im Ortungsschutz des Planeten Arctis.
Er sah sich um. Die Offiziere der CREST schauten ihn an.
Rhodan knüllte den Klartextstreifen zusammen und begann gedankenlos damit zu
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