Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta
spielen.
»Unser arkonidischer Freund hat wieder einmal nach alter Arkonidenart zugeschlagen«, sagte er
leise.
Minuten später erhielten die Kommandanten der Frachter detaillierte Befehle. Mit dem Ausbau
der Eishangars sollte unverzüglich begonnen werden.
»Na endlich!« sagte einer der zwölfhundert Bauspezialisten. »Ich dachte schon, wir sollten
hier einrosten. Ich muß sofort meine Maschinen einschleusen.«
Er rannte davon. Er war Kosmostatiker, Spezialgebiet energetische Einschaltung für
Schnellgußprojekte aus Stahl, Porotrinbeton, Legierungen aller Art und für Kunststoffe. Natürlich
wurde ein Mann von seinem Rang auch mit Eis und Wasserdampf fertig. Dr. Ing. Aiki Hukasir war ein
Zwerg von ASTU V und ein Mensch. Daran änderte auch seine grobporige Lederhaut nichts.
Die sechs Transporter schwenkten ein. Sie warfen im freien Raum ihre Zusatztriebwerke ab und
landeten an den längst vermessenen Stellen, wo die Hangars angelegt werden sollten.
Tausende von Robotern begannen zu arbeiten. Die Spezialistengehirne der Frachter begannen mit
dem Löschen der Ladung. Mammutmaschinen schwebten auf Antigravfeldern aus den Luken.
Flugfähige Thermostrahlprojektoren mit Aushubsaugern auf Antigravbasis glitten ferngesteuert
auf die Objekte zu.
Die Ingenieure saßen in scheibenförmigen Paragleitern hinter ihren Steuerpulten. Sie waren
nicht nur auf die fernsehtechnische Beobachtung angewiesen, sondern konnten jederzeit am
Arbeitsort eintreffen.
Terra leitete ein gigantisches Unternehmen unter hohen Schwierigkeitsgraden ein. Der Planet
eines fremden Sternennebels, der einer anderen Galaxis nur noch fünfzigtausend Lichtjahre
vorgelagert war, sollte zum Versorgungs- und Flottenstützpunkt der Menschheit werden.
20.
Sie waren mit hoher Geschwindigkeit in den Linearraum gegangen, hatten den
Andro-Beta-Nebel überflogen und waren nach einer Reise von nur viertausend Lichtjahren in den
Einsteinraum zurückgekehrt.
Dort waren neue Messungen vorgenommen worden. Das zweite Linearmanöver hatte die IMPERATOR in
den inneren Randsektor der sogenannten Eastside gebracht. Der Punkt lag dem Alurin-System genau
entgegengesetzt. Wenn das Schiff nochmals zweiundsechzigtausend Lichtjahre in fast gerader Linie
weitergeflogen wäre, hätte es den zweiten Zwergnebel der Andromeda-Galaxis erreicht.
Andro-Alpha war deutlich als Sternballung vor der Kulisse der großen Galaxis auszumachen. Dort
lebten die Maahks; jene wasserstoffatmenden Geschöpfe, die bereits vor zehntausend Jahren das
alte Arkonidenimperium an den Rand des Abgrundes gebracht hatten.
Dort hätte es auch ein Schiff mit dem Gefechtswert der IMPERATOR niemals wagen können, so
offen zu operieren wie im Betasystem.
Die Maahks waren überaus gefährliche Gegner, die über die Konverterkanone und die grünen
Schutzschirme verfügten. Ein Schiff ihrer Flotte hatte bei dem Angriff auf die Milchstraße
mehrere schwere Terraeinheiten gebunden.
Atlan fragte sich immer wieder, wieso oder weshalb die Twonoser von Andro-Beta raumflug- und
waffentechnisch so rückständig waren. Die Logikauswertung gab die Antwort. Danach zu urteilen,
hatten die nach wie vor geheimnisvollen Meister der Insel ihre zahlreichen Hilfstruppen völlig
unterschiedlich ausgerüstet. Meistens hatten sie nur auf die Geräte zurückgegriffen, die von den
betreffenden Völkern selbst entwickelt worden waren.
Die Maahks hatten bei ihrer Flucht vor den Schlachtraumern Arkons bereits eine hervorragende
Technik besessen. Die wenigen Flüchtlinge waren durch das Transmittersystem nach Andro-Alpha
gekommen und dort von den Meistern der Insel wegen ihrer enormen Kampfkraft und Vermehrungsrate
angesiedelt worden.
Grek-1, der jetzt auf der CREST weilte, war einer der führenden Geheimdienstoffiziere der
Maahks gewesen, bis er von terranischen Mutanten besiegt worden war.
Atlan war noch anderen Überlegungen nachgegangen. Unter Umständen waren die Rüsselwesen des
Betasystems nicht so zuverlässig wie die Maahks. Vielleicht gab es auch noch eine andere stärkere
Waffe, die erst dann eingesetzt werden sollte, wenn die Twonoser beim ersten Anlauf geschlagen
wurden.
Atlans Taktik lief darauf hinaus, Unruhe zu stiften. Er wollte alles tun, um die Meister der
Insel von der terranischen Anwesenheit in Andro-Beta abzulenken und in die Irre zu führen. Sie
sollten den vermeintlichen Gegner, der in Andro-Beta eingedrungen war, dort suchen, wo es für die
Terraner ungefährlich war:
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