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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zugeschlagen, als der Anführer der
Soldaten alle anderen Wächter wegschickte. Der Weißrüssel ließ seine Waffe im Gürtel stecken, als
könnte er sicher sein, daß Rhodan ihn nicht angreifen würde.
    Rhodan versuchte, im starren Facettenauge des Wesens irgendeine Gefühlsregung zu erkennen.
    Der Twonoser schaltete seinen Translator ein.
    »Wir werden zusammen ins Regierungsgebäude fahren«, kündigte der Weißrüssel an. »Garko der
Starke wurde inzwischen von Ihrer Ankunft unterrichtet und wartet schon auf uns.«
    »Meine Männer haben Hunger und brauchen etwas zum Trinken«, sagte Rhodan. »Wenn Sie nicht
wollen, daß es zu einer Revolte kommt, lassen Sie ihnen etwas bringen.«
    Zu Rhodans Erstaunen reagierte der Twonoser sofort auf diese Forderung. Er rief einige
Arbeiter zu sich und gab ihnen Befehle. Dann verließen Rhodan und sein twonosischer Begleiter die
Halle. Rhodan war froh, daß er wieder im Freien war. Wie schon im Interkastenzug, herrschte auch
innerhalb des Gebäudes ein eigenartiger Geruch, der Übelkeit verursachte.
    »Ich heiße Storkeet«, sagte der Weißrüssel, als sie durch das Hauptportal auf die Straße
traten. »Vielleicht möchten Sie auch etwas essen.«
    Rhodan war über die plötzliche Höflichkeit erstaunt.
    »Mein Name ist Rhodan«, erwiderte er. »Ich kann noch warten, bis wir bei Garko dem Starken
sind.«
    Storkeet ging bis zum Straßenrand und beugte sich über eine Leuchtsäule. Er hantierte daran
herum und wandte sich dann wieder an Rhodan.
    »Man wird uns gleich abholen«, erläuterte er.
    »Perfekter Taxidienst, was?« meinte Rhodan lächelnd.
    Storkeet schwieg, offenbar konnte der Translator das Wort nicht übersetzen, weil die Twonoser
diesen Begriff nicht kannten. Obwohl Rhodan auf die Twonoser völlig fremdartig wirken mußte,
wurde er von den Passanten kaum beachtet. Darin unterschieden sich die Weißrüssel nicht von den
Angehörigen der B- und C-Kaste. Es schien diesen Wesen angeboren, daß sie jedem Fremden mit
Verachtung begegneten. Für intelligente Wesen – und die Twonoser waren intelligent – war das ein eigenartiges Verhalten, denn nach Rhodans Ansicht hätte das
Interesse der Twonoser an ihm oder anderen Unbekannten auf jeden Fall stärker sein müssen.
    Rhodan stellte sich vor, welche Aufregung das Erscheinen eines Twonosers auf der Erde
ausgelöst hätte. Er beschloß, seinen Begleiter um Informationen zu bitten.
    »Warum kümmert sich niemand um mich, Storkeet?« erkundigte er sich. »Ihre Artgenossen auf der
Straße müssen doch sehen, daß ich zu einer fremden Lebensform gehöre.«
    Storkeet schaute ihn überlegend an, als müßte er nachdenken, wie er Rhodan antworten konnte,
ohne ihn zu beleidigen.
    »Sie besitzen keinen Rüssel«, sagte er schließlich. »Sie müssen einer minderwertigen Kaste
angehören.«
    »Ich bin ein Fremder«, sagte Rhodan eindringlich. »Man kann mich doch nicht in dieses starre
Kastensystem einfügen. Für mich und meine Begleiter müssen völlig andere Maßstäbe geschaffen
werden.«
    Storkeet räusperte sich. Das Gespräch war ihm unangenehm.
    »Sie haben keinen Rüssel. Das allein entscheidet. Es ist unwichtig, was Sie dort, wo Sie
herkommen, darstellen. Das interessiert uns nicht. Hätten Sie drei Rüssel mit roter Farbe, wären
Sie zweifellos mit allen Ehren empfangen worden.«
    »Aber das ist eine unglaublich falsche Auffassung«, entfuhr es Rhodan. »Ihr Twonoser seid ein
intelligentes Volk. Wie kann ein solches Volk derartige Vorurteile entwickeln?«
    »Darüber denke ich nicht nach«, belehrte ihn Storkeet. »Ich finde mich mit den Tatsachen ab.
Und Tatsache ist, daß keiner unserer neuen Gefangenen einen Rüssel besitzt.«
    »Sie wissen, daß die Mitglieder der C-Kaste ihre Rüssel in regelmäßigen Abständen mit Farbe
bemalen müssen«, erinnerte ihn Rhodan. »Bei der B-Kaste verhält es sich ähnlich. Von Natur aus
haben alle drei Kasten die gleiche Rüsselfarbe, nämlich weiß.«
    »Das ist richtig«, stimmte der Wächter zu.
    »Sie brauchen also nur Ihren Rüssel zu bemalen, um zu einer besseren Kaste zu gehören«, hielt
ihm Rhodan vor.
    Der Weißrüssel wich zurück und zog seine Waffe. Rhodan erschrak. Er hatte unbeabsichtigt einen
Fehler begangen.
    »Sagen Sie so etwas niemals wieder!« zischte Storkeet erregt. »Wenn sie noch einmal solche
Vorschläge machen, schieße ich Sie nieder. Niemand darf ein Tabu brechen oder nur davon
sprechen.«
    Rhodan fühlte den zitternden

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