Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erkundigte er sich bei dem Rotrüssel.
    Baynes konnte jedes Wort verstehen, da der Angesprochene sein Übersetzungsgerät noch
eingeschaltet hatte.
    »Wir liefern die Gefangenen an euch ab«, gab der Rotrüssel herablassend zur Antwort.
    Das Mitglied der verachteten Kaste bewegte unruhig seinen Rüssel.
    »Es wurden uns nur die vier Haushaltsverbrecher angekündigt. Was sollen wir mit diesen vielen
Fremden?« Baynes fühlte, wie der Weißrüssel sie nacheinander musterte und immer ärgerlicher
wurde.
    »Sie besitzen noch nicht einmal einen Rüssel«, sagte er abfällig. »Was sollen wir mit diesen
minderwertigen Kreaturen anfangen? Garko der Starke will nichts mit ihnen zu tun haben.«
    Der Chef des Rotrüsselkommandos und der Blaurüsselwache wirkte unbeteiligt. Die Proteste des
anderen Twonosers schienen ihn nicht zu stören.
    »Werft sie meinetwegen zu den Bioparasiten in die Zuchtkammern«, schlug er dem Soldaten der
A-Kaste vor. »Dann ist das Futterproblem für einige Zeit gelöst.«
    Baynes zuckte zusammen. Seine Augen suchten die Rhodans, doch der Großadministrator verfolgte
gespannt die Auseinandersetzung der beiden Twonoser.
    »Vielleicht weiß Garko der Starke, wozu man die Fremden verwenden kann«, meinte der Weißrüssel
etwas nachdenklicher.
    Der Anführer der Rotrüssel gab seinen Männern einen Wink. Kurz darauf verschwanden die
Blaurüsselwachen und die zwölf Rotrüssel in den Wagen. Die letzten Gepäckstücke wurden verladen.
Dann setzte sich der Zug in Bewegung und fuhr in die Richtung davon, aus der er gekommen war.
    »Endstation!« erklärte Melbar Kasom. Er stieß wütend mit der Stiefelspitze gegen den harten
Boden. »Da wären wir also. Die Anzahl unserer Wächter hat sich verdoppelt.«
    »Kein Grund zur Aufregung«, ermahnte ihn Rhodan. »Noch sind wir auf einem abgelegenen
Bahnhofsgelände und wissen nicht, wohin man uns bringt. Ich bin gespannt, wer dieser Garko der
Starke ist.«
    »Soweit ich aus den Gedanken der Twonoser entnehmen kann, handelt es sich um ihren
Regierungschef«, gab Marshall bekannt. »Dieser Mann genießt bei den Weißrüsseln hohes
Ansehen.«
    »Vielleicht ist er weitblickend genug, um den Vorschlag der Rotrüssel zu ignorieren«, meinte
Atlan. »Ich wünschte, wir träfen endlich einen Twonoser, mit dem man sich vernünftig unterhalten
kann. Diese Weißrüssel sind nicht weniger arrogant als ihre Verwandten in der oberen Hälfte des
Mobys.«
    Icho Tolot lachte. »Sicher sind sie erleichtert darüber, daß sie endlich ein paar Wesen
gefunden haben, die noch minderwertiger sind als sie«, sagte er. »Bedenkt, Freunde, wir haben
noch nicht einmal einen einzigen Rüssel, geschweige denn zwei. Von der Färbung ganz zu
schweigen.«
    »Mir erscheint das nicht lustig«, sagte Atlan. »Es wird Zeit, daß wir etwas unternehmen!«
    »Stimmt!« sagte Rhodan zu Baynes' Überraschung. »Tolot, Sie sollten bei der nächsten günstigen
Gelegenheit ausbrechen und sich hier einmal umsehen. Warten Sie aber, bis wir unser endgültiges
Ziel erreicht haben, damit sie mit uns in Verbindung bleiben können.«
    Der Haluter gab sich keine Mühe, seine Befriedigung zu verbergen.
    Baynes blickte skeptisch zu den zweihundert Soldaten hinüber. Sie machten nicht den Eindruck,
als seien sie leicht zu überlisten.
    Baynes holte tief Atem. Die Luft in dieser Riesenhalle erschien ihm warm und trocken. Obwohl
er im Zug längere Zeit geschlafen hatte, fühlte er sich wie zerschlagen. Er beneidete die
Zellaktivatorträger um ihre gute körperliche Verfassung. Tolot und Kasom, die keinen Aktivator
trugen, waren von Natur aus so kräftig, daß ihnen diese Strapazen nicht schaden konnten. Baynes'
Leidgenossen waren die zweitausend Männer der CREST II.
    Der Anführer des Weißrüssel-Kommandos wandte sich an Perry Rhodan.
    »Da Sie nun einmal hier sind, müssen wir eine Lösung finden. Zunächst werden Sie jedoch in
eine andere Halle gebracht. Garko der Starke wird über Ihre Zukunft entscheiden.«
    »Beantworten Sie mir bitte eine Frage«, sagte Rhodan rauh, bevor sich der Twonoser abwenden
konnte. »Warum erschienen Sie mit zweihundert Soldaten, um vier Haushaltsverbrecher in Empfang zu
nehmen? Von uns wußten Sie doch angeblich nichts.«
    »Diese Frage ist berechtigt«, sagte der Weißrüssel etwas zugänglicher. Mit einem Rüssel
deutete er auf die zerfallenen Gebäude. »Nicht immer wickelt sich eine Zugankunft so reibungslos
ab wie in diesem Fall«, fuhr er fort.

Weitere Kostenlose Bücher