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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Manchmal kommt es zu Auseinandersetzungen mit den Soldaten
der B-Kaste. Deshalb kommen wir immer in großer Zahl hierher.«
    Was Marshall durch die Gedankenüberwachung einiger Twonoser festgestellt hatte, entsprach also
der Wahrheit, überlegte Kendall Baynes. Die A-Kaste vertrug sich weder mit der B- noch mit der
C-Kaste. Innerhalb dieser Halle war es sogar schon zu Schießereien gekommen. Hätte die B-Kaste
nicht die Mitteletage des Mobys bewohnt und eine den Weißrüsseln überlegene Waffentechnik
besessen, wäre es vermutlich schon längst zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen den
drei Kasten gekommen.
    »Wer immer Garko der Starke ist«, sagte Atlan leise zu Rhodan, »wir müssen versuchen, seine
Streitigkeiten mit der B- und der C-Kaste für unsere Zwecke auszunutzen. Wir müssen ihm beweisen,
daß er uns als Bundesgenossen gut gebrauchen kann.«
    »Tolot wird den ersten Beweis liefern«, erklärte Rhodan.
    Die Soldaten gruppierten sich zu beiden Seiten der Gefangenenkolonne. Die vier
Haushaltsverbrecher mußten an der Spitze marschieren.
    »Wir gehen zur Straße hinüber!« rief ein Weißrüssel über seinen Translator.
    »Ich habe ganz vergessen, diesem Burschen auch eine Frage zu stellen«, schimpfte Melbar Kasom.
»Ich hätte ihn fragen sollen, wann wir endlich Essen erhalten.«
    Eine gute Idee, dachte Baynes spöttisch. Aber wie wollten die Weißrüssel in dieser Gegend
etwas zu essen besorgen? Wahrscheinlich trugen sie selbst nur ihre Marschverpflegung bei
sich.
    Baynes richtete seine Augen auf Tolots breiten Rücken und marschierte los. Die künstliche
Sonne unter der Hallendecke schien mit sengender Glut auf ihn herabzustrahlen. Baynes' Mund war
wie ausgetrocknet.
    Jemand kam an seine Seite.
    Es war John Marshall.
    »Warum spielen Sie nicht auf Ihrem Instrument?« fragte der Telepath.
    Es war zum erstenmal, daß Baynes zum Spielen aufgefordert wurde. Aber er fühlte sich
außerstande, der Mundharmonika auch nur ein paar Töne zu entlocken.
    »Ich habe keine Lust«, sagte er verbissen, weil er nicht zugeben wollte, daß er nicht konnte.
Erstaunt registrierte er, daß er unbewußt hoffte, Marshall würde den wahren Grund für seine
Ablehnung durch einen kurzen Einblick in seine Gedanken feststellen.
    »Der Marsch durch die Wüste wird lang«, meinte der Mutant versöhnlich. »Vielleicht verändern
Sie irgendwann Ihre Meinung.«
    »Bestimmt nicht!« versicherte Lord Kendall Baynes herablassend.
    Er senkte wieder den Kopf und setzte automatisch einen Fuß vor den anderen.
    Zweitausend Stiefelpaare, streng bewacht von den schwerbewaffneten Twonosern, stapften durch
eine mit unzähligen Quarzsteinen übersäte Wüste, ihrem ungewissen Schicksal entgegen.
    Sie hatten die Quarzwüste hinter sich gebracht und marschierten nun durch eine
andere Körperhöhle des Mobys. Als sie durch den breiten Torbogen gegangen waren, hatte John
Marshall herausgefunden, daß sie sich jetzt ihrem eigentlichen Ziel näherten.
    »Die Gebäude dort unten im Tal gehören zu den Zuchtfarmen für die Bioparasiten«, hatte der
Telepath erklärt. »Weiter hinten auf den Feldern bauen die Twonoser landwirtschaftliche Produkte
an, die ihnen ebenfalls als Nahrung dienen.«
    Unmittelbar hinter dem Torbogen fiel das Land steil ab, so daß die tiefer liegende Ebene
praktisch ein ausgedehntes Tal bildete. Eine gut ausgebaute Straße führte zu den Farmen hinab.
Selbst auf diese Entfernung konnte Kendall Baynes feststellen, daß diese Halle von den
Weißrüsseln vorbildlich in Ordnung gehalten wurde.
    Als sie einige Meilen zurückgelegt hatten, wandte sich Marshall abermals an die anderen
Männer.
    »Das große Gebäude mit dem hellen Dach scheint das Gefangenenlager zu sein«, berichtete er.
»Dorthin wird man uns zunächst bringen.«
    »Gefangenenlager?« wiederholte Rhodan. »Gibt es außer uns noch andere Gefangene?«
    Marshall deutete zu den vier Haushaltsverbrechern hinüber. »Die Weißrüssel ignorieren die
Urteile, die über diese Männer gefällt werden. Sie töten die Kriminellen nicht, sondern setzen
sie als Arbeiter auf den Zuchtfarmen ein. Den Gedanken unserer Wächter kann ich entnehmen, daß
Garko der Starke die Übergriffe der Haushaltsverbrecher stillschweigend duldet. Gerüchte besagen,
daß er diese Widerstandsgruppe sogar fördert, um damit die Rotrüssel und die Soldaten der B-Kaste
zu beschäftigen.«
    Baynes, der sich seit Verlassen der Quarzwüste wieder besser fühlte,

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