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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Twonoser protestierten nicht. Es schien ihnen gleichgültig zu
sein, ob sie einen Mann mehr oder weniger mitnahmen.
    Baynes gelang es, noch vor der Tür hinter den an der Spitze gehenden Raumfahrer zu kommen.
Unmittelbar vor dem Eingang stellte er seinem Vordermann ein Bein und stieß ihm beide Hände
wuchtig in den Rücken. Der unerwartete Angriff ließ den Gefangenen das Gleichgewicht verlieren.
Er prallte gegen einen der Wächter. Baynes fuhr herum und warf sich gegen den hinter ihm
Stehenden.
    Die Wächter brüllten Befehle und fuchtelten mit den Waffen herum. Die Männer versuchten Baynes
festzuhalten. Doch er brachte seinen Kopf zwischen den hochgezogenen Armen in Deckung und kämpfte
sich frei.
    Da preßte sich ein harter Gegenstand in Baynes' Rücken.
    »Aufhören!« tönte ein Translatorlautsprecher.
    Zwei Wächter hatten sich bis zu ihm vorgearbeitet, bedrohten ihn mit ihren Waffen. Baynes hob
die Arme über den Kopf. Er blickte zu dem Platz, wo Kasom zuletzt gestanden hatte. Der Ertruser
war verschwunden. Wahrscheinlich hatte er den Zwischenfall zur Flucht benutzen können.
    »Sie bleiben hier!« befahl einer der Weißrüssel.
    Baynes senkte den Kopf und ging langsam in den Raum zurück. Atlan blickte ihm entgegen.
    »Wer gab Ihnen den Befehl zu diesem Übergriff, Baynes?« fragte der Arkonide.
    »Major Kasom, Sir«, erwiderte Baynes nervös.
    »Sind Sie sich bewußt, daß Sie bei dieser Aktion das Leben einiger Männer gefährdeten,
Fähnrich?«
    »Und mein eigenes«, wandte Baynes ein.
    »Immerhin haben wir jetzt zwei gute Kämpfer außerhalb des Gefangenenlagers«, sagte Rakal
Woolver. »Tronar und ich haben genügend Energieflüsse geortet, die ins Freie führen. Wir können
uns jederzeit aus diesem Gebäude entfernen und mit Tolot oder Kasom Verbindung aufnehmen.«
    »Sofern Kasom nicht wieder festgenommen wird«, schränkte John Marshall ein.
    »Auf jeden Fall werden wir nichts mehr unternehmen, bevor Perry zurück ist«, bestimmte
Atlan.
    Baynes ließ sich auf den Boden sinken. Er setzte keine großen Hoffnungen auf Tolot und den
Ertruser. Was wollten sie innerhalb des riesigen Mobys erreichen?
    Melbar Kasom dachte im Augenblick weniger an das, was er zur Befreiung aller
Gefangenen beitragen konnte, als an die Möglichkeit, schon kurz nach dem Verlassen des Lagers
aufgegriffen zu werden. Er konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob seine Flucht unentdeckt
geblieben war. Als sich alle Wächter dem tobenden Baynes zugewendet hatten, war er durch den
Eingang geschlüpft.
    Zu seiner Erleichterung standen vor der Tür keine Posten. Kasom hatte schon bei seiner Ankunft
versucht, sich die Umgebung genau einzuprägen. Vor allem mußte er die große Straße meiden, die am
Gefangenenlager vorbeiführte.
    Er rannte am Gebäude entlang, bis er an dessen Rückfront die erste Pause riskieren konnte.
Etwa zweihundert Meter vor ihm begannen Felder, die dicht mit Staudenpflanzen bewachsen waren. Um
sie zu erreichen, mußte er jedoch einen völlig freien Platz überqueren.
    Zum Glück war das Gebäude, in dem man die Gefangenen untergebracht hatte, so hoch, daß Kasom
von den umliegenden Häusern aus nicht gesehen werden konnte. Auf der Straße gab es im Augenblick
nur wenig Verkehr, doch überall arbeiteten kleinere Gruppen von Twonosern. Kasom stellte fest,
daß vor nicht allzu langer Zeit das Staudenfeld bis an das Gebäude herangereicht hatte. Aus ihm
unbekannten Gründen hatten die Weißrüssel einen Teil gerodet und waren nun dabei, den Boden zu
glätten.
    Obwohl die Ansiedlung einen sauberen Eindruck auf Kasom machte, wirkte sie gegenüber den
Städten in der Rücken- und Mitteletage primitiv. Es gab nur wenige Fahrzeuge. Die meisten davon
waren zur Arbeit bestimmt. Entscheidend war, daß die Waffen der Weißrüssel nicht weniger
gefährlich als die ihrer vornehmen Artgenossen waren.
    Kasom wünschte, es wäre innerhalb der Riesenhalle weniger hell gewesen. Vom vorderen Teil des
Gebäudes drang Lärm an seine Ohren. Er spähte um die Ecke und sah, wie die zehn Gefangenen
davongeführt wurden. Baynes war nicht unter ihnen. Kasom atmete auf. Es war ihm lieber, Baynes in
der relativen Sicherheit des Lagers zu wissen. Der junge Bursche machte einen unbeherrschten
Eindruck. Weitere Zwischenfälle hätten nur die Aufmerksamkeit der Twonoser erhöht.
    Kasom beobachtete die Arbeitsgruppen der Twonoser, die ihn unter Umständen sehen konnten, wenn
er den freien Platz überquerte. Die

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