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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Weißrüssel konzentrierten sich voll auf ihre Arbeit, aber
Kasom gab sich keinen Illusionen hin. Mit großer Wahrscheinlichkeit würde gerade dann ein
Twonoser aufblicken, wenn er losrannte.
    Leises Motorengeräusch ließ Kasom wieder zur Straße blicken. Ein großer Transporter bog in
Richtung zu den Feldern ab. Er würde den freien Platz überqueren, der im Moment Kasoms einziges
Hindernis darstellte. Allerdings war er viel zu weit entfernt, als daß Kasom ihn hätte erreichen
und als Deckung benutzen können.
    Der USO-Spezialist mußte zusehen, wie der Wagen hundert Meter vom Gebäude entfernt vorbeifuhr.
Dann bahnte sich jedoch eine unerwartete Entwicklung an. Die Twonoser verließen ihre
Arbeitsplätze und gingen dem Transporter nach. Kasom zögerte keine Sekunde länger. Ein letzter
Blick nach allen Seiten zeigte ihm, daß sich jetzt eine günstige Gelegenheit bot. Gleich darauf
löste er sich von der Wand, die ihn bisher vor den Blicken der Weißrüssel verborgen hatte.
    Der Raum wurde von drei frei unter der Decke schwebenden Leuchtkugeln erhellt. An
den Wänden wucherten Schlingpflanzen. Der Boden war mit dicken Matten ausgelegt, die das Geräusch
von Rhodans Schritten dämpften. Garko der Starke hatte sich in einer Art Hängematte
niedergelassen und schaukelte hin und her. Der Raum erinnerte Rhodan mehr an eine Dschungelhütte
als an einen Regierungspalast.
    »Dies ist sozusagen mein privatester Raum«, erklärte der Weißrüssel, als hätte er Rhodans
Gedanken lesen können. »Niemand wagt es, mich hier zu stören.«
    Rhodan stellte den Translator etwas lauter, denn Garko der Starke sprach mit gesenkter Stimme.
Der Twonoser wies auf eine zweite Hängematte in einer anderen Ecke des Zimmers. Rhodan ließ sich
darin nieder.
    »Mein Amt erfordert viel diplomatische Geschicklichkeit«, sagte der Weißrüssel, nachdem sie
sich einige Zeit schweigend betrachtet hatten. »Solange wir genügend produzieren, um alle
Twonoser innerhalb des Mobys zu ernähren, machen mir die beiden oberen Kasten keine
Schwierigkeiten. Das bedeutet, daß ich mich auch mit anderen Problemen beschäftigen kann.«
    »Es ist mir nicht entgangen, daß zwischen Ihrer Kaste und den höhergestellten Twonosern ein
gespanntes Verhältnis herrscht«, bemerkte Rhodan. Er wollte herausfinden, wie tief der Groll
dieses Mannes gegen die C-Kaste war.
    »Wir würden sofort gegen die Rotrüssel losschlagen, wenn es die starke Armee der B-Kaste nicht
gäbe«, erwiderte Garko der Starke. »Doch die Mitteletage ist für uns ein unüberwindliches
Hindernis. Man würde uns schon innerhalb des Adernsystems abfangen.«
    »Sie resignieren also?« erkundigte sich Rhodan.
    Der Twonoser winkte schwach mit einem Rüssel. »Ich warte auf unsere Gelegenheit«, verbesserte
er. »Die Haushaltsverbrecher sind dabei, in abgelegenen Adern des Mobys eine bewegliche
Partisanengruppe aufzustellen. Diese kleine Armee wird den Soldaten Schwierigkeiten machen.«
    »Aber Sie können nicht darauf hoffen, daß diese Partisanen die oberen Kasten so schwächen, daß
Sie mit Ihren Weißrüsseln losschlagen können«, hielt ihm Rhodan entgegen.
    »Eines Tages«, versprach Garko der Starke, »werden wir unsere eigenen Energieversorgungslager
haben. Dann sind wir unabhängiger. Wir werden die Rot- und Blaurüssel dann nicht mehr mit Nahrung
versorgen. Doch dieser Zeitpunkt liegt noch in ferner Zukunft.«
    Rhodan erhob sich und ging bis in die Mitte des Raumes.
    »Wir sind zweitausend kampferprobte Männer«, sagte er. »Wir wären unter gewissen
Voraussetzungen bereit, uns mit den Weißrüsseln zu verbünden und einen Weg in die Rückenetage
freizukämpfen.«
    Garko der Starke bremste die Schaukelbewegung der Hängematte mit den Füßen ab.
    »Sie möchten in Ihr Schiff zurück, nicht wahr?« fragte er.
    »Ja«, erwiderte Rhodan.
    Der Twonoser kauerte nachdenklich in seiner Matte. Rhodan beobachtete ihn gespannt. Mit
Unterstützung der Weißrüssel konnten sie vielleicht bis zur CREST II vordringen.
    »Es ist unmöglich«, sagte Garko der Starke schließlich.
    Rhodan zwang sich, seine Enttäuschung zu verbergen.
    »Was wird mit uns geschehen? Werden wir in die Zuchtkammern der Bioparasiten kommen?«
    »Nein«, sagte der Twonoser. »Sie und Ihre Männer werden hier unten arbeiten. Wenn es überhaupt
möglich ist, werden wir Ihnen einigermaßen erträgliche Lebensbedingungen schaffen.«
    Rhodan unternahm einen letzten Versuch. »Lassen Sie uns allein den

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