Silberband 026 - Kontrollstation Modul
nicht mehr. Du bist betrogen
worden. Höre mir zu!«
Ich lachte schallend.
»Gut, ich höre. Aber das ist deine letzte Frist. Kannst du mich nicht
überzeugen, werde ich dich töten. Beginne!«
Und das Tier erzählte …
Es gab sich die redlichste Mühe, mich zu überzeugen. Das mußte ich ihm lassen.
Es sprach von einer Welt mit dem Namen Greenish-7, von der Verbannung meines Volkes, das
einstmals dort gelebt haben sollte, und von der Umwandlung jener Welt in eine kalte Gifthölle.
Dann berichtete es von der Entdeckung eines Planeten, den man Gleam genannt hatte. Die
degenerierten Nachkommen meiner Vorfahren sollten dort in geringer Anzahl gelebt haben, bis sie
durch die Explosion des Mondes und die Androiden von Siren umkamen. Und es sprach von Modul,
unter dessen Eis angeblich kein Leben sei.
Alles, was das Wesen sagte, klang logisch. Aber ich hätte die Heimtücke der
Meister nicht so genau kennen dürfen, um diesen Worten zu glauben. Allmählich begann ich den Plan
meiner Unterdrücker zu durchschauen. Sie wollten mich auf die Probe stellen, indem sie mich in
Versuchung führten. Sobald ich mich mit dem Spion verbündete, würde er seine Maske fallen
lassen.
Das Wesen schwieg. Es hatte seinen ›Bericht‹ beendet. Nun sah es mich aus
dunklen, traurig glänzenden Augen an. Diese Heuchelei empörte mich noch mehr.
»Ich glaube dir kein Wort!« sagte ich. »Du hättest so schlau sein sollen, mir
Beweise zu bringen. Deine Lügen sind zu durchsichtig, als daß Leute wie ich darauf hereinfielen.
Solange ich den Willen der Meister erfülle, wird mein Volk leben. Selbst wenn es einst
untergeht – du wirst es nicht mehr erleben!«
Mit einem Satz stürzte ich mich auf das Pelzwesen. Es krümmte und wand sich
unter meinem Griff. Plötzlich spürte ich die Energieströme, die von dem Geist des Tieres
ausgingen. Es war dabei, ein fünfdimensionales Kraftfeld um sich herum aufzubauen.
Ich ließ die Hände sinken und faßte mit meinem Geist nach dem Kraftfeld, um es
in Materie zu transformieren.
Ein gellender Schrei ertönte.
Dann stürzte die Luft knallend in ein Vakuum. Das Wesen war verschwunden, war
durch einen hyperdimensionalen Raum entkommen.
Panik ergriff mich. Doch sie hielt nur kurz an. Dann begann ich, alle
Androidenreserven für den letzten Schlag zu mobilisieren.
Die vier Raumschiffgiganten schwebten in konstanter Entfernung zur Dunkelwelt im
Leerraum.
Die Triebwerke waren längst verstummt. Nur ab und zu liefen die Antigravprojektoren für kurze
Zeit an, um die Schiffe an ihrer Position zu halten.
Perry Rhodan wandte müde den Kopf, als Atlan aus dem Schacht des zentralen Antigravlifts
stieg.
»Ausgeschlafen, Freund?«
Der Arkonide schüttelte den Kopf und ließ sich schwer in einen Sessel am Kartentisch
sinken.
»Ich konnte nicht einschlafen, Perry.« Er seufzte. »Ist immer noch keine Nachricht
eingetroffen?«
»Nichts. Ich warte noch eine Stunde, dann befehle ich den Angriff. Doch diese Lösung ist keine
Lösung. Ganz abgesehen, daß ein Angriff auch Gucky und Hendersons Gruppe in höchste Gefahr
bringt, wir müßten wieder einmal nur zerstören, ohne zu wissen, was wir zerstören.«
Atlan lächelte spöttisch.
»Neuerdings zeigst du einen Hang zur Pedanterie, der mich erschreckt, Perry. Dort unten
befindet sich eine Kontrollstation der Meister der Insel, die für die Vernichtung Andro-Betas
verantwortlich ist. Und du fragst, was wir mit der Dunkelwelt vernichten …?«
Perry Rhodan zuckte die Schultern.
»Du solltest nicht ausschließlich den Logiksektor deines Gehirns bemühen, Atlan. Auch das
Gefühl gibt manchmal wertvolle Fingerzeige. Und mein Gefühl sagt mir, daß wir dort unten einen
wichtigen Fingerzeig erhalten können, wenn wir klug genug vorgehen.«
»Was verstehst du unter klug?« entgegnete Atlan heftig. »Vielleicht die Tatsache, daß du
passiv bleibst, obwohl weder Henderson noch Gucky sich gemeldet haben!«
»Henderson hatte sich schon einmal gemeldet«, korrigierte Rhodan. »Darum schickten wir ja den
Mausbiber hinunter.«
»Warum machst du dir dann überhaupt Sorgen …?« dehnte Atlan.
»Du weißt es ganz genau«, sagte Rhodan bitter. »Es wäre ein leichtes für Gucky, eine
Teleportation zur Oberfläche auszuführen und eine Nachricht abzusetzen. Wenn er Rafferkode
verwendet, braucht er sich nur eine Sekunde oben aufzuhalten. Folglich muß er in größeren
Schwierigkeiten stecken, als wir ahnen können.«
»Schicken Sie
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