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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnte.
    Wieder erscholl das Gurgeln. Doutreval glaubte Triumph darin zu erkennen. Er wandte den Kopf.
Die ›Schildkröte‹ stieß sich vom Boden ab und segelte scheinbar schwerelos dreißig Meter über den
Boden. Doutreval ächzte. Seine Hände streckten sich nach dem Strahler aus. Es gelang ihm, den
Schaft zu berühren, doch er konnte die Waffe nicht zu sich heranziehen. Er war bereits über und
über mit Schaum bedeckt. Der gesamte Moosteppich war in Aufruhr geraten.
    Verzweifelt kämpfte Doutreval gegen die fürchterliche Umklammerung an. Endlich kam sein
Oberkörper frei. Der Gestank betäubte ihn fast. Er dachte flüchtig daran, daß er wahrscheinlich
nie mehr Pfefferminztee trinken würde, wenn er diesen Angriff überstand.
    Die Schildkröte gurgelte und röhrte wie eine Dampfpfeife. Als Doutreval die Waffe ergriff und
sich umblickte, war der Angreifer direkt über ihm. Der Funker riß die Kombiwaffe herum. Für einen
Augenblick blendete ihn die Sonne. Mit einem dumpfen Platscher landete die Schildkröte zehn Meter
hinter Doutreval. Aus den Augenwinkeln sah Doutreval die Kampfroboter heranstürmen. Sie wagten
jedoch nicht zu schießen, weil der Funker sich in der Schußbahn befand.
    Zum erstenmal sah Doutreval seinen Gegner in aller Deutlichkeit. Das Wesen hatte nur den
Panzer mit einer Schildkröte gemeinsam. Sein Kopf war breit und massig, er ragte nur Zentimeter
unter dem Panzer hervor. Doutreval erkannte, daß das Tier eine gewaltige Unterlippe besaß. Zwei
kleine, starre Augen leuchteten in der dunklen Kopfhaut.
    Das Wesen sprang jetzt nicht mehr, aber es schob sich so nachdrücklich auf Doutreval zu, daß
an seinen Absichten kein Zweifel bestand. Der kleine Raumfahrer riß den Strahler hoch und
feuerte. Das Untier brüllte auf, als sein Panzer an einer Stelle verschmorte, dann stampfte es in
wahnsinnigem Tempo auf Doutreval zu. Doutreval ließ sich auf die Knie sinken und zielte auf den
kaum sichtbaren Kopf. Da fuhr die Bestie herum und steuerte auf einen der Roboter zu. Doutreval
schoß und fehlte. Die beiden Roboter begannen ebenfalls zu feuern, doch der Angreifer hatte die
Gefahr geahnt und zu einem Sprung angesetzt, der ihn bis zur Space-Jet trug.
    Doutreval rannte hinter dem Tier her. Voll Entsetzen dachte er daran, daß sein Widersacher die
Schleuse zerstören könnte. Im Laufen begann er wieder zu schießen, doch viel zu unkonzentriert,
um einen Treffer zu landen. Die Kampfroboter waren offenbar verwirrt und benötigten länger als
Doutreval, um sich auf die neue Situation einzustellen. Außerdem würden sie mit dem Schießen
wieder zögern, weil die Gefahr bestand, daß die SJ-4C getroffen wurde.
    Doutreval fluchte erbittert, als der Gigant auf die Schleuse losging. Er warf sich ins Moos
und riß den Strahler nach vorn. Die Pflanzen begannen sofort ihren Klebstoff auszuscheiden, doch
Doutreval hatte jetzt keine Zeit, sich darum zu kümmern. Er zielte bedächtig und drückte ab.
Diesmal hatte er mehr Glück. Das schildkrötenähnliche Wesen wurde in der Nähe des Kopfes
getroffen. Es trompetete wie ein zorniger Elefant. Halb verrückt vor Schmerzen sprang es etwa
zehn Meter in die Höhe. Doutreval hielt den Atem an, weil er befürchtete, der tonnenschwere
Körper könnte auf die Kanzel der Jet fallen und sie zertrümmern.
    Doch das seltsame Tier warf sich im Sprung herum und donnerte unweit von Doutreval ins Moos.
Keuchend rannte der Funker auf die offene Schleuse zu. Die kleinen Augen des Monstrums erspähten
Doutreval. Der Terraner sah, wie sich sein Verfolger in die Luft erhob und diesmal mit großer
Zielsicherheit auf ihn zusegelte. Doutreval fragte sich entsetzt, wie es möglich war, daß das
schwere Untier sich einfach in die Luft erheben konnte. Er blieb im Moos hängen und fiel. Die
Schildkröte, oder was immer es war, landete wenige Meter hinter ihm und erschütterte den Boden.
Mit aufgerissenen Augen sah Doutreval, daß das Riesentier seine Unterlippe wie eine Schaufel
vorgeschoben hatte und auf ihn losging. Der Raumfahrer wollte schießen, doch die Waffe versagte.
Doutreval schleuderte sie von sich und kroch auf Händen und Knien davon. Wie er befürchtet hatte,
war er viel zu langsam, um die Jet zu erreichen, bevor er eingeholt wurde. Ein bösartiges Zischen
ließ ihn anhalten. Fast gleichzeitig wurde er von der vorgeschobenen Unterlippe des Ungeheuers
aufgehoben. Einen Augenblick lag er in der wulstartigen Vertiefung und wartete auf den Tod,

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