Silberband 027 - Andromeda
habe Sie vorher gewarnt, Perry Rhodan. Die Tefroder sind ein ungemein gefährliches Volk.
Ihr mögt überall mit den Mutanten zurechtgekommen sein, aber auf Tefrod gibt es auch in dieser
Hinsicht Schwierigkeiten. Ich fürchte, so werden Sie nicht weiterkommen. Aber wenigstens sind Sie
wohl nun endgültig davon überzeugt, daß die Tefroder nicht mit den Meistern der Insel identisch
sind.«
»Das bin ich nun allerdings. Aber ich kann mir selbst mit größter Phantasie nicht vorstellen,
was für Wesen erst diese Meister sein müssen. Wer die Tefroder mit einfachen Drohungen
beherrscht, muß gigantisch und nahezu allmächtig sein. In unserer Milchstraße gibt es keine
Parallele dazu.«
»Das glaube ich Ihnen gern. Hier werden Sie noch eine harte Nuß zu knacken haben.«
Rhodan beugte sich vor und sagte eindringlich:
»Damit wir uns richtig verstehen, Kalak: Ich will die Meister aus ihrer Reserve locken. Ich
will wissen, wer sie sind.«
»Das gelang bisher noch niemandem. Sie lassen nicht mit sich reden. Niemand kennt sie. Niemand
weiß, wer sie sind und wo sie wohnen. Sie sind die Herren des Andromedanebels.«
»Sie sind ganz komische Heinis«, sagte Gucky dazwischen und nickte ernsthaft. »Wenn wir sie
sehen, lachen wir uns vielleicht kaputt.«
»Im übertragenen Sinne magst du recht haben«, stimmte Rhodan ihm zu. »Es kann aber auch das
Gegenteil passieren – daß wir nämlich zu Tode erschrecken, wenn wir ihnen gegenübertreten.
Wer weiß das?«
»Sie können froh sein«, kam Kalak noch einmal auf das Unternehmen Tefrod zurück, »daß sie
lebend entkamen. Wahrscheinlich sind Sie die ersten Fremden, denen das gelang.«
21.
Tagebuch Baar Lun: 22. März 2404 – Erdzeit.
Seit genau achtundvierzig Stunden terranischer Zeitrechnung befinden wir uns wieder außerhalb
der sogenannten Warnzone vor dem verbotenen Zentrumssektor des Andromedanebels.
Die CREST III hat Wartepositionen in den atmosphärischen Ausläufern einer planetenlosen
hellgelben Sonne bezogen. Diese Sonne bietet einen besonders guten Ortungsschutz, da ihr
außergewöhnlich starkes Magnetfeld sich in kurzen Intervallen umpolt. Die Expeditionsleitung gab
ihr den Namen Magnetizer.
Rund zehn Lichtjahre von Magnetizer entfernt befindet sich ein Sonnensystem mit elf Planeten.
Laut Kalaks Katalog handelt es sich dabei um das tefrodische Atrun-System. Es steht, seiner Rolle
als zugelassener Handelswelt gemäß, am äußeren Rand der schalenförmigen Warnzone. Atrun Nummer
vier ist die Hauptwelt dieses Systems; ihr Eigenname lautet Musgur.
Die Lage ist verworren.
Vor zwei Tagen empfing die Funkzentrale der CREST eine wahre Hyperwellenflut, die größtenteils
aus dem verbotenen Zentrum Andromedas ausgestrahlt wurde. Niemand wußte, was diese
Hyperwellenaktivitäten bedeuteten.
Gestern suchte uns ein Kurierschiff auf und überbrachte neue Informationen. Das
Kurierschiff – eine Korvette – war von KA-preiswert gekommen. Da man dort wußte,
welches Ziel die CREST anfliegen würde, war es für den Piloten der Korvette nicht sonderlich
schwer gewesen, mittels geraffter und kodierter Hyperfunkimpulse Kontakte zur CREST aufzunehmen
und an Bord geholt zu werden.
Der Kommandant informierte uns darüber, daß die aufständischen Maahks die Kontrolle über
Andro-Alpha übernommen und den Sonnen-Transmitter zerstört haben. Andro-Zentra, auf dem sich die
Justierungsstation des Transmitters befand, existiert nicht mehr. Damit ist die
Transmitterverbindung zwischen Andromeda und Andro-Alpha unterbrochen. Gleichzeitig begannen die
siegreichen Maahks mit einer Großoffensive auf Andromeda. Mit dem Eintreffen der ersten
Maahkverbände muß jederzeit gerechnet werden.
Das Kurierschiff ist mittlerweile wieder nach KA-preiswert zurückgeflogen, um sowohl die dort
stationierten Einheiten, als auch, über den Kurierdienst, Gleam und das Schrotschuß-System über
die bisherigen Erfahrungen und Entdeckungen der CREST zu informieren.
Perry Rhodan hat für den heutigen Tag eine Lagebesprechung in der Zentrale einberufen, auf der
die Ereignisse in Andro-Alpha und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die terranische
Präsenz in Andromeda besprochen werden sollen.
Ich bin gespannt, wie sich die Dinge entwickeln werden, wobei ich keinen Zweifel daran habe,
wie sich Rhodan entscheiden wird.
Perry Rhodan eröffnete die Besprechung, indem er nochmals ein Resümee über die
erhaltenen Nachrichten zog.
»Das, womit wir schon
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