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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die Deckenbeleuchtung des Ganges zauberte verwirrende Reflexmuster darauf.
    Perry blieb stehen und wartete.
    Sekunden danach glitt die silberweiße Wand zur Seite. Ein linsenförmiges Zimmer wurde
sichtbar. Der Terraner schritt über den schüsselartig gewölbten Boden. Er registrierte die knapp
fußgroßen, rechteckigen Löcher an den Seitenwänden nur im Unterbewußtsein.
    Nur einmal blitzte es kurz in seinen Augen auf. Das war, als er Icho Tolot erblickte. Doch die
Aufmerksamkeit erlosch sofort wieder.
    Icho Tolot stand mitten in dem linsenförmigen Raum. Seine drei Augen glommen nur mattrosa,
statt rotglühend wie sonst. Die vier Arme hingen reglos an dem starr aufgerichteten Körper
herab.
    Perry Rhodan trat bis auf drei Schritte an Tolot heran. Dann blieb er ebenso reglos stehen wie
der Haluter.
    Von einer Sekunde zur anderen erlosch das grelle Licht. Grünliche Dämmerung breitete sich aus.
Verborgene Maschinen begannen zu summen. Unsichtbare Bande legten sich um Rhodans Glieder,
schnürten sie so ein, daß der Großadministrator zur Unbeweglichkeit verdammt wurde.
    Dann gab das Fremde seinen Geist frei.
    Perry erwachte wie aus einem Traum. Er entdeckte seine neue Umgebung – und versuchte
davonzulaufen. Als er spürte, daß er sich nicht bewegen konnte, gab er seinen körperlichen
Widerstand auf. Schon während seiner Ausbildung als Pilot des ersten amerikanischen
Mondraumschiffes, der sagenhaften STARDUST, hatte er als geistiger ›Sofortumschalter‹
gegolten.
    Diese Fähigkeit ließ ihn sich auch jetzt augenblicklich auf die neue Lage umstellen.
    Er blinzelte dem Haluter zu. Icho Tolot war inzwischen ebenfalls erwacht – und er war
ebenso wehrlos wie Rhodan.
    Ironisch lächelnd sagte Perry:
    »Mein Name ist Rhodan. Wer auch immer Sie sind, es wäre nett von Ihnen, wenn Sie sich jetzt
ebenfalls vorstellten!«
    Die Antwort war ein röchelnder Laut.
    »Hat es Ihnen die Sprache verschlagen?« fragte Perry nun mit offenem Spott.
    Icho Tolot hatte sich schon bei Rhodans ersten Worten kaum beherrschen können. Nunmehr begann
er brüllend zu lachen. Der gigantische Haluter amüsierte sich wieder einmal köstlich. Für ihn war
die gefahrvolle Expedition nach Andromeda ohnehin in erster Linie eine Entspannungskur –
Drangwäsche sagte man auf Halut dazu.
    Perry Rhodan wartete auf den Erfolg seiner Bemerkungen. Allerdings hatte er sie in erster
Linie scherzhaft-ironisch gemeint; ein vages Gefühl sagte ihm, daß der oder das Fremde nicht
wirklich feindlich sein konnte. Dazu war es viel zu behutsam mit Tolot und ihm umgegangen.
Vielleicht besaß das fremde Wesen sogar Humor, in diesem Fall würde sein Spott möglicherweise die
herrschende Spannung lösen.
    Doch als es dann in seinem Blickfeld auftauchte, verschlug es ihm die Sprache.
    Das Ding konnte keinen Humor besitzen.
    Das Ding war aus einer der Öffnungen in der rechten Seitenwand gekommen; es war vielleicht
dreißig Zentimeter hoch, auf keinen Fall mehr. Es besaß zwei kurze, dünne Beinchen, zwei Ärmchen,
einen eiförmigen Rumpf – und einen Kugelkopf, der allein die Hälfte der Körpergröße
beanspruchte.
    Im übrigen schimmerte die ›Haut‹ des Dinges wie schwarzer Lack.
    Es war ein Roboter.
    »Mein Name ist Log«, sagte er.
    Er sprach Interkosmo, was Rhodan allerdings nicht verwunderte; schließlich hatte Log in seinen
Gedanken gelesen.
    In meinen Gedanken gelesen …?
    Perry riß die Augen weit auf.
    Wie konnte ein Roboter Gedanken lesen?
    »Ich bin eben Log«, bemerkte Log.
    »Bei allen Drangwäschen!« brüllte Icho Tolot. »So etwas ist mir noch nicht vorgekommen. Ein
Robot-Zwerg, der Gedanken organischer Wesen liest!«
    »Sie sind ganz schön von sich eingenommen«, meinte der Roboter. »Warum sollte ein Roboter
schlechter sein als ein organisches Gebilde, dessen Evolution durch bloße Zufälle zu einem
gewissen Erfolg führte! Soviel ich Ihren Gedanken entnehmen kann, gibt es unter Ihren Freunden
auch Telepathen.«
    »Ich finde«, erwiderte Rhodan, »Icho Tolots und Ihr Selbstwertgefühl halten sich etwa die
Waage. Aber wir sollten uns nicht über solche Nebensächlichkeiten ereifern. Es gibt tatsächlich
Probleme, Log!«
    »Ich weiß«, sagte der Roboter. »Sie haben dreihundertachtundneunzig Gefangene gemacht –
und diese Gefangenen haben sich befreit.«
    »Noch nicht ganz«, berichtigte Perry. »Und sie dürfen sich auch niemals befreien. Zu viel
steht auf dem Spiel!«
    »Lassen Sie uns frei. Sobald

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