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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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herausgehört,
daß man mit der baldigen Vernichtung des Planeten rechnet. Die Haluter konzentrieren starke
Flottenverbände in sogenannten Absprungzonen. Ich weiß jetzt auch, warum man den Gasgürtel des
geplatzten Planeten Zeut nicht beseitigt hat. Die Mittel dazu hätte man, aber die ständigen
Angriffe der Haluter haben den Bau der dafür erforderlichen kosmischen Stationen verhindert. Die
Erde, ich meine Lemur, wird also ihre letzte Eiszeit so zu überstehen haben, wie wir es aus dem
Geschichtsunterricht kennen.«
    Anschließend schilderte uns Gucky die im Lemurischen Imperium übliche Regierungsform. Da
erfuhren wir endlich, was ein Tamrat war und welchen Einfluß er besaß.
    »Diese Tamanien sind so etwas wie Sternprovinzen oder kleinere Imperien, die dem Reich
unterstehen. Es hat früher viele Kämpfe zwischen den Beherrschern dieser Planetenreiche und der
Mutterwelt gegeben. Das ist jetzt vergessen. Es zeigt sich wieder einmal, daß sich die Menschen
überraschend schnell einig werden können, wenn ihnen ein Stärkerer begegnet.«
    Gucky kicherte und zog sich zu den anderen Mutanten zurück. Perry wurde ständig unruhiger.
Auch ich fühlte, daß etwas nicht in Ordnung sein konnte.
    Die CREST III befand sich nach wie vor in voller Gefechtsbereitschaft. Wir dachten nicht
daran, uns auf Gnade oder Ungnade auszuliefern. Für mich stand es fest, daß es auf Lemur eine
Zentrale der Meister der Insel geben mußte. Es fragte sich nur noch, ob sie unsere Ankunft
erwartet hatten oder nicht. Vieles sprach jedoch dafür, obwohl sie eigentlich nicht wissen
konnten, wer wir waren und woher wir stammten.
    Perry blieb vor den Bildschirmen stehen und überblickte die Umgebung. Weit entfernt starteten
wieder einige Transporter.
    »Ich spiele mit dem Gedanken, mich den hiesigen Regierungsmitgliedern in voller Offenheit
anzuvertrauen und um Hilfe zu bitten«, sagte er plötzlich. »Was könnte es schaden?«
    Ich hatte auch schon an diese Lösung gedacht, sie aber vorerst verworfen.
    »Laß es sein«, mahnte ich. »Das können wir immer noch tun. Ich möchte erst erfahren, wo unser
Gegner zu suchen ist. Außerdem ist es fraglich, ob die lemurische Wissenschaft trotz aller
Großartigkeit fähig ist, die Zeitebene zu verändern. Es würde auf alle Fälle Jahre dauern. Bis
dahin möchte ich aber schon in der Realzeit angekommen sein.«
    »Ein Luftgleiter nähert sich«, meldete die Ortung. »Er landet vor dem Schiff. Ein
Uniformierter mit einem mantelartigen Umhang steigt aus. Major Don Redhorse ist zum Empfang
eingeteilt worden. Er macht einen Kleinen Bahnhof, Sir.«
    Perry gab mir einen Wink. Er hatte die Uniform gewechselt und die Rangabzeichen eines
technischen Offiziers angelegt. Ich mußte wieder den Kommandanten spielen.
    Wir warteten ungeduldig und verfolgten auf den Bildschirmen der Interkomanlage das
militärische Zeremoniell, das Don Redhorse abrollen ließ.
    Dieser Tamrat Orghon bekam bei der Gelegenheit einige Dinge zu sehen, die ihn wahrscheinlich
beeindruckten. Ich schickte die Mutanten aus der Zentrale, bis auf jene, die menschlich aussahen.
Gucky, Goratschin, die Woolvers und die Fremden Kalak, Tolot sowie Baar Lun durften auf keinen
Fall gesehen werden.
    Unser Abwehroffizier, gleichzeitig Chef der Masken- und Einsatzzentrale, hatte in den letzten
Stunden mit der schiffseigenen Druckerei wunderschöne Legitimationen, Begrüßungsschreiben und
Beglaubigungsurkunden hergestellt. Phantastisch aussehende Magnetstempel und eingegossene
Impulsspulen machten die Sache sehr echt. Wir hatten die von mir erfundenen Militärischen
Reformisten in den Vordergrund geschoben, da wir von den tatsächlichen Gebräuchen zwischen
Lemuria und den Tefroder-Siedlern keine Ahnung hatten.
    Ehe der Tamrat die Zentrale erreichte, kam eine Nachricht von der Robotortung durch.
    »Besucher trägt Energieaggregat von hoher Leistung.«
    Perry runzelte die Stirn. Er stand rechts hinter mir. Wir hatten den großen Rückentornister
bereits bemerkt, als der Lemurer seinen Schweber verlassen hatte.
    »Was bedeutet das?« fragte Oberst Cart Rudo. »Will er sich gegen uns absichern?«
    Niemand wußte es genau. Vielleicht war es aber unter den fünfzig regierenden Tamräten Lemurs
üblich, gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
    Uns blieb keine Zeit mehr für eine Diskussion. Die Panzerschotts der Zentrale glitten auf.
    Don Redhorse marschierte in strammer Haltung herein, salutierte und meldete das lemurische

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