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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in einer Haltung, als hätte er einen erzenen
Stab verschluckt. Die silberfarbenen Haupt- und Barthaare kontrastierten beeindruckend mit der
samtbraunen Haut des Gesichts, aus dem zwei wache Augen prüfend auf den Verbindungsoffizier
blickten. Die relativ schlichte Uniform wirkte durch die Qualität ihres Materials sowie durch die
Fülle der Rangabzeichen und Auszeichnungen.
    Admiral Hakhat ließ sich nicht anmerken, ob ihm der Mann von Tefa willkommen war oder nicht.
Er grüßte und bot danach Sitzplätze an.
    Frasbur kam sofort zum Kern der Sache.
    »Sie entsinnen sich noch des überschweren Raumschiffs, das vor einigen Tagen über dem
Pyramidentransmitter auftauchte, Admiral …?«
    »Natürlich«, erwiderte Hakhat. »Wer erinnerte sich nicht an einen Mann, der allen Ernstes
vorhat, mit seinem Superneubau die Zentralwelt der Haluter blitzartig anzugreifen und zu
vernichten!«
    Er warf Multat einen undefinierbaren Blick zu.
    »Sie hätten ihn mitsamt seinem Schiff vernichten sollen, Admiral!« entgegnete Multat hart.
    Hakhat richtete sich steif auf.
    »Herr …!«
    Frasbur griff beschwichtigend ein.
    »Kurier Multat will Ihnen keine Vorwürfe machen, Admiral. Aber es ist leider so: Das
Riesenraumschiff kam ohne ausdrücklichen Befehl vom Oberkommando Tefa hierher. Und eine
Gruppierung, die sich als Militärische Reformisten bezeichnet, gibt es in Andromeda nicht. Seine
Besatzung besteht aus einer Verräterclique, die mit dem Ziel in die Milchstraße kam, Verbindung
mit Halut aufzunehmen und einen verbrecherischen Handel abzuschließen.«
    Bevor der Flottenbefehlshaber sich von diesem Schock erholt hatte, fuhr Multat fort:
    »Das Endziel der Verräter besteht darin, einige wichtige Schlüsselstellungen, die sie als
Basen ihrer kommenden Macht betrachten, zu retten. Als Preis dafür, daß die Kampfmaschinen von
Halut dort nicht angreifen, will man ihnen wichtige militärische Geheimnisse ausliefern.«
    Admiral Hakhat sprang auf und hob die Fäuste.
    »Sagen Sie mir, wie ich die Verräter vernichten kann, und ich werde es tun!«
    Der Zeitagent lächelte. Er hatte gewonnen.
    »Der Kurier von Tefa überbrachte mir neue Informationen. Daraus ist ersichtlich, daß das
Verräterschiff in Kürze hierher zurückkehren muß. Es kommt lediglich darauf an, es in die Falle
fliegen zu lassen – und dann mit einem blitzschnellen, konzentrierten Feuerschlag zu
vernichten.«
    Hakhats Gesicht verzog sich zu einem bitteren Lächeln.
    »Sie können vollkommen beruhigt sein, meine Herren«, antwortete er. »Die Verräter sind bereits
so gut wie tot. Meiner Wachflotte ist noch kein Gegner gewachsen gewesen.«

18.
    Eine abgeplattete Kugel, scheinbar nur aus geballtem Dunst bestehend und von einem
breiten Nebelring umgeben, schwamm gleichsam in dem schwarzen Ausschnitt der
Sektorvergrößerung.
    Saturn …!
    Perry Rhodan stand vor dem Bildschirm und bewegte sich nicht, während er die Teleprojektion
beobachtete.
    Außer ihm befanden sich noch etwa drei Dutzend andere Männer in dem hallenartigen Raum der
Kommandozentrale. Alle Maschinen, die mit ihrer starken Streustrahlung die CREST III verraten
hätten, waren abgeschaltet.
    Atlan trat aus dem orangerot schimmernden Haupttor des positronischen Gehirns.
    Hinter Perry Rhodan blieb er stehen. Eine Weile herrschte Schweigen in der Kommandozentrale.
Selbst die bislang flüsternd erfolgten Unterhaltungen erstarben. Verstohlene Blicke wurden auf
die beiden Mächtigsten des Solaren Imperiums geworfen.
    Ohne sich umzudrehen, sagte Rhodan:
    »Es ist ein Gefühl, das eigentlich nur ein Schizophrener ertragen kann …«
    »Oder ein Terraner«, gab Atlan zurück.
    Die beiden Männer wandten sich einander zu. Sie sahen sich einen Herzschlag lang ohne spürbare
Regung in die Augen, bevor leichtes Lächeln die Verkrampfung ihrer Gesichter ein wenig löste.
    »Du kommst aus der Positronik«, stellte der Großadministrator gelassen fest. »Nun denn, sage
deinen Spruch auf. Er wird kaum vernichtender sein als das, was bisher auf uns zukam.«
    Atlan seufzte kaum merklich.
    »Wahrlich, ich muß euch kleine Barbaren immer wieder beneiden. Wer außer euch wäre in der
Lage, die furchtbarsten Schläge des Schicksals mit gleicher Ruhe und derselben unerschütterlichen
Zuversicht hinzunehmen!«
    »Deine Komplimente sind überflüssig, Arkonide! Außerdem ist meine Zuversicht in der letzten
Zeit ein wenig ins Wanken gekommen. Aber nun berichte! Wie lautete Orghons

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