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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Funkspruch?«
    Das ohnehin ernste Gesicht des Lordadmirals der USO – wie die gigantische UNITED STARS
ORGANISATION abgekürzt hieß – wirkte wie aus Marmor gemeißelt, als er entgegnete:
    »Danke deinem Cheffunker, Freund. Ohne ihn hätte selbst die Positronik den Kode des
tefrodischen Zeitagenten noch nicht entschlüsselt.«
    Er holte tief Luft, als müßte er zu dem, was nun kam, erst innerlich Anlauf nehmen.
    »Es gibt kein Versteckspielen mehr, Perry. Von nun an wissen die Meister der Insel genau, mit
wem sie es zu tun haben. Orghon hat seine Ankündigung wahr gemacht und sein ganzes Wissen über
uns weitergemeldet.«
    Perry Rhodan warf einen Blick zurück auf den Saturn, der in großer Entfernung seine Bahn zog,
während die CREST ihm mit angeglichener Geschwindigkeit innerhalb der Ringe folgte. Dort draußen
schwebten auch irgendwo die sterblichen Überreste des Zeitagenten, den man vor kurzem dem
Weltraum überlassen hatte. Als er sich wieder dem Freund zuwandte, wirkte er wie ein müder, alter
Mann, der unter der psychischen Belastung zusammenbrechen wollte.
    Nur seine Stimme hatte den alten Klang behalten.
    »Einmal mußte es ja so kommen«, sagte er gefaßt. »Ein einziger Fehlschlag in der
Vergangenheit …«, er lachte humorlos, als ihm bewußt wurde, daß diese Vergangenheit für die
Zeitebene, in der sie gefangen waren, weit in der Zukunft lag, »… hat unser bisheriges
erfolgreiches Versteckspiel abrupt beendet. Wären unsere fünf Agenten, die wir damals zu den
Maahks schickten, nicht festgenommen worden und hätten die von ihnen hergestellten Duplos nicht
über das Solare Imperium aussagen können – Orghon hätte uns niemals erkannt.«
    Er winkte resignierend ab.
    »Es ist natürlich müßig, sich darüber den Kopf heiß reden zu wollen. Von Bedeutung ist nur
noch, was die MdI in der Jetztzeit, aus der wir kommen, gegen die Menschheit des Solaren
Imperiums unternehmen werden. Bislang hielten sie uns offenbar für relativ harmlose Narren, denen
der Sprung nach Andromeda niemals glücken würde. Nunmehr wissen sie, daß uns dieser Sprung längst
gelang, daß wir bereits dabei sind, ihre Machtpositionen in Andromeda zu untergraben. Sie müssen
ganz einfach zurückschlagen – und ich fürchte, sie werden versuchen, das Übel an der Wurzel
zu packen.«
    Der Arkonide nickte grimmig.
    »Nicht genug, daß die Haluter die irdische Menschheit rund fünfzigtausend Jahre vor der
christlichen Zeitrechnung in den Status von Höhlenwilden zurückdrängen – die Nachfahren der
damals Entkommenen werden auch noch dafür sorgen, daß ihren erneut mächtig gewordenen Verwandten
der endgültige Niedergang zuteil wird.«
    In Rhodans Augen blitzte ein Leuchten auf. Es enthielt sowohl Zorn wie auch Entschlossenheit
und leichten Spott.
    »Deine Formulierung war unrichtig, Freund. Die MdI werden nicht ›dafür sorgen‹, sondern ›dafür
sorgen wollen‹. Ich halte diesen Unterschied für gravierend.«
    »Wie willst du sie an der Ausführung ihres Vorhabens hindern?« fragte der ehemalige
Arkonidenadmiral verwundert. »Es gibt keinen Weg zurück in die Realzeit. Wir können die
Menschheit nicht einmal warnen.«
    »Du vergißt Oberst Shelton und seine Leute. Das Sonderkommando wird auf Lemur nach dem
Schlüssel für die Jetztzeit suchen. Es gibt sicher noch mehr Zeitagenten außer dem toten Orghon,
die über den Schlüssel verfügen.«
    »Drei Mann gegen eine ganze Welt – die Chancen stehen schlecht, was auch schon eine
gewaltige Untertreibung sein dürfte.«
    Perry lächelte.
    »Nicht mehr, Atlan. Während du dich mit Orghons Kode beschäftigtest, kam eine Meldung vom
Sonderkommando herein. Danach ist unser kleiner Freund Log bei den Männern aufgetaucht. Der
Roboter von Runaway bot ihnen seine Hilfe an. Weißt du, was das bedeutet?«
    Atlans Gesicht hellte sich auf.
    »Ich denke schon«, erwiderte er trocken. »Wir werden im Sonnensystem die Hölle erleben, wenn
Log zu ›arbeiten‹ beginnt!«
    Die Nacht brach herein, bevor die Männer des Sonderkommandos Lemur aus den
mitgebrachten Einzelteilen ihren Rettungstransmitter zusammengesetzt hatten.
    Aber es wurde nicht völlig dunkel.
    Über das ganze Firmament spannte sich ein tief dunkelroter Ring wie der Schlund einer Hölle.
Grelle Blitze durchzuckten ihn; ununterbrochen liefen nukleare Reaktionen ab.
    Pierre Messier richtete sich ächzend auf und blickte zum Himmel. Erschauernd wandte er sich
wieder ab.
    »Wenn man

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