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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und bitten um Hilfe‹. Und so, wie der
terranische Kommandooffizier die Lage beurteilte, mußte diese Hilfe bald kommen, sollte sie ihren
Zweck noch erfüllen.
    »Bitte, Sir!« übersetzte Pierre Messier die Aufforderung des Begleiters.
    Shelton mußte sich bücken, um die niedrige Tür zu passieren. Paddler waren im Durchschnitt nur
1,50 Meter hoch, dafür aber ebenso breit. Entsprechend waren ihre Einrichtungen konstruiert.
    Die drei Menschen kannten Malok noch nicht persönlich. Aber sie wußten, daß er es war, der
allein in seinem quadratischen Zimmer auf sie wartete. Der Besitzer der Werftplattform MA-genial
stand breitbeinig wie ein stählernes Möbelstück neben einem niedrigen Schreibtisch. Das Gesicht
glänzte schwarz, und der feuerrote Schalbart war der längste, den die Raumsoldaten je bei einem
Paddler gesehen hatten. Der Kunststoffoverall, das traditionelle Kleidungsstück aller Kosmischen
Ingenieure, war blütenweiß.
    Die Menschen grüßten.
    »Willkommen, meine Herren«, sagte Malok und registrierte belustigt das Erstaunen seiner Gäste.
Er sprach akzentfreies Interkosmo. »Es gibt in der Station Washun zwar keine Mentaltaster, aber
immerhin Translatoren und Hypno-Lerngeräte. Nehmen Sie bitte Platz.«
    ›Eisberg‹ Shelton ließ sich in den niedrigen, breiten Sessel fallen, auf dem drei Terraner
nebeneinander Platz gefunden hätten. Die Gefährten folgten seinem Beispiel.
    »Ich habe veranlaßt, daß der von Ihnen vorgeschlagene Text dreimal in zeitlich kleinen
Abständen gesendet wird.«
    »In Interkosmo?« fragte der Oberst.
    »In Interkosmo …« Malok zögerte. »Mit einer kleinen Ausnahme allerdings. Den Zusatz ›…
und bitten um Hilfe‹ ließ ich in der Einheitssprache meines Volkes absetzen.«
    »Warum das?« fragte Messier. »Die Fremden kennen doch vermutlich nur das Interkosmo, sonst
hätten sie ihren Spruch in einer anderen Sprache abgefaßt. Glauben Sie, es handelt sich dabei um
Paddler wie Sie?«
    »Ergebnis einer Besprechung«, gab Malok zurück. »Die Positronik hielt es für vorteilhaft, die
letzten vier Worte so und nicht anders auszustrahlen. Und wir verlassen uns stets auf die
Denkresultate einer hochwertigen Maschine. Maschinen sind fast unfehlbar.«
    »Aber auch wirklich nur fast«, bemerkte Captain Uwanok lächelnd. »Sonst säßen Sie nämlich
nicht auf einem Stützpunkt fest, der sich nur mühsam gegen die steinzeitlichen Maahks verteidigen
läßt.«
    Malok winkte ab.
    »Das ist eine andere Geschichte. Uns fehlen Aufladegeräte für Energiewaffen sowie
Sauerstofferzeuger, weil mitten in den letzten Vorbereitungen halutische Schiffe auftauchten und
uns von der Versorgung abschnitten. Aber über diese Angelegenheit können wir ein andermal
sprechen – wenn wir noch lange genug leben. Vielleicht haben Sie schon bemerkt, wie schlecht
die Luft in der Station ist. Wir müssen Sauerstoff sparen.«
    Messier und Uwanok blickten bestürzt auf. Shelton dagegen lächelte beruhigend.
    »Vielleicht kommen die Fremden rechtzeitig genug. Wenn sie kommen, werden sie mit einem großen
Raumschiff erscheinen. Da bin ich sicher. Nur besonders große Schiffe verfügen über Hypersender,
die derartig starke Impulse abstrahlen können.«
    »Ja, die Fremden …«, dehnte der Paddlerchef seine Worte. Er strich wie liebkosend über
seinen Bart und prüfte den Knoten im Nacken. »Haben Sie vielleicht eine Vermutung, wer sie sein
könnten?«
    »Ich bin stolz darauf, ein Praktiker zu sein«, führte John C. Shelton aus. »Und praktisch
gesehen kommt nur ein einziges Raumschiff als Absender des Spruches in Frage: unser eigenes.«
    Er umriß knapp den Auftrag, der sie nach Lemur und schließlich nach Washun geführt hatte, und
fuhr fort:
    »Unseres Wissens gibt es in der Milchstraße nur ein einziges Raumschiff, das aus unserer Zeit
stammt und auf dem Interkosmo gesprochen wird. Das ist die CREST III. Sie ist zugleich groß
genug, um den erwähnten starken Hypersender zu enthalten.«
    »Ich bezweifle das, Sir«, warf Messier ein. »Welche Ursache sollte Perry Rhodan gehabt haben,
einen Spruch mit dem Wortlaut: ›Die Lebenden rufen die Toten. Wir grüßen euch aus der Zukunft‹
ausstrahlen zu lassen?«
    »Ich pflichte dem bei«, sagte Captain Uwanok. »Der Spruch ist an jemanden gerichtet, der sehr
weit entfernt steht. Anders läßt sich die hohe Sendeleistung nicht erklären. Außerdem meint er
mit Sicherheit Leute, die dieser Zeitebene angehören; sie sind für

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