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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beiden
Mantelträger, nachdem sie das Tor verschlossen hatten.
    So plötzlich, daß er geblendet die Augen schließen mußte, fiel die dritte Haut von ihm ab.
    Der Mausbiber brauchte einige Sekunden, bevor er entdeckte, woher das schmerzende Licht kam.
Wände, Decke und Boden des einzigen großen Raumes waren mit den lebenden Mänteln ausgekleidet,
und diese Mäntel strahlten das blauweiße Licht aus.
    Gucky sah an sich hinab. Er trug noch immer den Raumanzug. Von der dritten Haut war nichts
daran haften geblieben. Die dritte Haut lag zu seinen Füßen und glühte in allen Farben des
Regenbogens. Es wunderte ihn nicht mehr, daß sie sich als lebender Mantel entpuppt hatte.
    Allmählich kam Guckys Nagezahn zum Vorschein – und dann schwebten die beiden Fremden
plötzlich dicht unter der Decke. Der Mausbiber stieß einen gellenden Pfiff aus. Gleichzeitig
versuchte er, in den Gedankeninhalt der Kugelwesen vorzudringen.
    Es gelang.
    Aber zu seiner maßlosen Verblüffung las Gucky in den fremden Gedanken nicht etwa Entsetzen
oder Furcht, wie es nur natürlich gewesen wäre. Eine Welle der Verzückung und Freude kam ihm wie
eine Woge entgegen und hüllte ihn ein.
    Das war die nächste Überraschung. Die Kugelwesen beherrschten ebenfalls die Telepathie,
allerdings sehr schwach.
    Als der Mausbiber die letzte Überraschung überwunden hatte, teleportierte er zu den immer noch
schwebenden Mantelträgern, hielt sich telekinetisch in der Schwebe und holte die beiden Fremden
zurück, da sie während seiner Teleportation einige Meter gefallen waren.
    Erneut esperte er.
    Die Verzückung ging schon beinahe in Trance über. Gucky beschloß, es nicht so weit kommen zu
lassen.
    »Da staunt ihr, was?« fragte er telepathisch.
    Die Antwort erfolgte auf die gleiche Weise.
    »Endlich haben wir den Großen Lenker gefunden. Ganz Darak wird ehrfürchtig zu
dir aufschauen, auch wenn du körperlich nur klein bist.«
    Der Mausbiber reckte die Brust heraus. Fast empfand er plötzlich Ehrfurcht vor sich selbst. Im
letzten Moment konzentrierte er sich wieder auf die Telekinese. Beinahe wäre er mitsamt den
Kugelwesen abgestürzt. Langsam ließ er sich und die anderen auf den Boden der Halle sinken.
    »Ich gönne euch zwar eine kleine Freude«, sandte er seine Gedanken aus. »Aber leider
muß ich euch enttäuschen. Meine Zeit ist knapp bemessen.«
    »Du wirst uns nicht enttäuschen«, kam es klar und deutlich zurück. »Wir wissen
genau: Was für dich nur ein Augenzucken bedeutet, ist für uns eine Ewigkeit.«
    Verblüfft begriff Gucky, daß man ihn für ein gottähnliches Wesen hielt. Neugierig, wie er nun
einmal war, hätte er gern mehr über die Gesellschaftsform und die Religion der Daraker erfahren.
Doch auf Washun wartete Rhodan. Und der würde sich Sorgen machen, wenn er zu lange ausbliebe.
    »Vielen Dank für das Kompliment«, erwiderte er darum, »ich werde es zu würdigen
wissen. Aber nun lebt wohl, ihr Kugelbäuche!«
    Die Luft flimmerte zwischen den beiden Darakern, als Gucky teleportierte. Fast im selben
Augenblick jedoch gellte ein Schrei des Entsetzens durch die Halle. Der Mausbiber rutschte
hilflos an der Wand entlang und schlug dumpf auf dem Boden auf.
    Kaum eine Minute lang versagte seine Gedankensperre. Diese Zeit jedoch genügte den Tempel
Wächtern.
    Wenig später brachen die Diener des Tempels erneut zum ›Berg der Offenbarung‹ auf …
    »Wie ich den Kleinen kenne, taucht er innerhalb der nächsten Minuten wieder hier
auf«, sagte Leutnant Cubri.
    Rhodans Helmlampe sandte einen Lichtkegel über das Gitterwerk des Transmitters. Dumpf
entgegnete er:
    »Da bin ich durchaus nicht so sicher. Die Tatsache, daß man den Mausbiber überhaupt entführen
konnte, stimmt mich sehr bedenklich. Er muß entweder bewußtlos oder tot sein, andernfalls hätte
er sich gewehrt.«
    »Also müssen wir ihm folgen – auf dem gleichen Wege!« warf Captain Uwanok ein.
    Perry Rhodan holte tief Luft. »Ja, wir werden wohl den Transmitter benutzen müssen. Doch
bedenken Sie auch, daß dieses Aggregat vielleicht nicht auf Darak eingestellt
ist …!«
    Er ließ seine Mahnung wirken, dann fügte er hinzu:
    »Wer mich freiwillig begleiten will, der komme mit!«
    Sie kamen alle. Der hagere Terraner lächelte verstohlen, und ein Anflug von Stolz glitt über
seine Züge. Er rief den Piloten des Shifts über Helmfunk und befahl ihm, zwei Stunden auf ihre
Rückkehr zu warten. Danach sollte er Major Redhorse alarmieren.
    Die

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