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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vielmehr Korpel – hatte später vermutet,
daß sie die Fähigkeit besaßen, auf Funkwellen zu reisen.
    Frasbur begann zu glauben, daß Korpels Verdacht Hand und Fuß hatte. Es war typisch für den
Buckligen, daß er sich erst jetzt, nachdem er schon eine Fülle von Vorsichtsmaßnahmen getroffen
hatte, dazu herabließ, den Tamrat über seine Motive aufzuklären.
    Es war ein Glück, überlegte Frasbur, daß er, auf Empfehlung Korpels, als erstes Admiral Hakhat
hatte überzeugen können, einen allgemeinen Befehl zu erlassen, wonach jedes Mitglied der
lemurischen Flotte auf, unter oder über Kahalo sofort Meldung zu erstatten hatte, wenn es eine
ungewöhnliche Beobachtung machte. Seitdem der Befehl erlassen war, arbeiteten zehn positronische
Rechengehirne an der Sortierung der einlaufenden Meldungen. Aber unter hunderttausend nutzlosen
war die eine gewesen, die das Erlebnis eines lemurischen Offiziers vor der Funkstation 13
beschrieb.
    »Du hast den gesamten Stützpunkt also in ein Ultrarotfeld gehüllt«, stellte Frasbur fest.
»Wie, glaubst du, soll das funktionieren, wenn dauernd Fahrzeuge ein und aus fahren und
derjenige, nach dem du suchst, obendrein unsichtbar ist?«
    Korpel lächelte schmerzlich.
    »Das Feld spricht nicht auf lemurische Fahrzeuge an, gleichgültig, ob sie aus dem Raum oder
über den Boden kommen. Ein optisches Signal überlagert sich dem Warnimpuls des Ultrarotfelds und
macht ihn zunichte.«
    »Aha«, rief Frasbur. »Der Terraner kann sich also an Bord eines lemurischen Fahrzeugs in den
Stützpunkt schmuggeln.«
    »Das kann er allerdings«, gab Korpel zu. »Aber so dumm wird er nicht sein. Um an Bord eines
Fahrzeugs zu gelangen, muß er sich in der Nähe von Lemurern aufhalten – und nichts ist
gefährlicher für ihn als das, wie der Vorfall bei Station dreizehn beweist. Er muß sich von allem
fernhalten, was unter Umständen mit ihm zusammenstoßen könnte.«
    Frasbur sah das ein.
    »Bleibt noch der zweite Punkt«, beharrte er jedoch. »Wie kann ein Ultrarotfeld auf einen
Unsichtbaren ansprechen? Ultrarot ist weiter nichts als Licht – wenn auch von so geringer
Frequenz, daß unsere Augen es nicht wahrnehmen können.«
    »Das Prinzip der Unsichtbarkeit beruht auf der Wellenumlenkung. Über die Oberfläche des zu
verbergenden Objekts sind Mikroprojektoren versteckt, die ein Hyperfeld erzeugen. Wie jedes Feld
übergeordneter Struktur baut auch dieses auf der Grundlage der Gravitationsenergie auf. Jeder
Projektor wirkt wie das Zentrum eines starken Gravitationsfeldes. Die Feldstärke ist umgekehrt
proportional zur achten Potenz der Entfernung vom Projektor – es handelt sich also um ein
Feld von äußerst geringer Reichweite. Eine elektromagnetische Welle, die auf das Objekt trifft,
wird zur Seite abgelenkt. Sie folgt dem von den Mikroprojektoren abgestrahlten Feld bis zu dem
Punkt, der der ursprünglichen Auftreffstelle gegenüberliegt. Dort wird die Welle aus dem Bann des
Feldes entlassen und bewegt sich gradlinig und in ihrer vorherigen Richtung weiter.
Elektromagnetische Wellen bilden um den unsichtbar gemachten Körper also ein
Stromlinienmuster – wie eine strömende Flüssigkeit um ein eingetauchtes Objekt.«
    Frasbur hatte aufmerksam zugehört. Der Zeitagent verstand wenig von Technik. Er benutzte die
Hunderte von Geräten, die ihm zur Verfügung standen, ohne zu wissen, wie sie funktionierten. Sein
Spezialgebiet war die Politik. Er hatte Leute wie Korpel, die ihm die Technik erklären
konnten.
    »Wie willst du den Fremden dann entdecken? Die Ultrarotwellen werden einfach um ihn
herumgelenkt. Es tritt keine Unterbrechung ein, also kann das Warngerät nicht anschlagen.«
    Korpel schüttelte energisch den Kopf.
    »Nein. In dem Augenblick, in dem der Körper in das Feld eintaucht, entsteht eine
Diskontinuität. Die umgelenkten Wellen haben einen längeren Weg zurückzulegen und brauchen
längere Zeit, um den Empfänger zu erreichen.«
    »Längere Zeit! Wieviel länger?«
    »Etwas weniger als eine Hundertmillionstelsekunde.«
    Frasbur zog die Brauen in die Höhe.
    »Und das reicht aus?«
    Korpel lachte schrill.
    »Das Gerät würde sogar eine Unterbrechung von einer Zehnmilliardstelsekunde bemerken!«
    »Na schön«, meinte Frasbur. »Dann warten wir eben.«
    Er griff erneut nach dem Glas. Diesmal leerte er es mit einem ungeduldigen Zug. Als er es
wieder zurückstellte, wurde der silbergraue Würfel plötzlich lebendig. Er leuchtete rot auf und
gab

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