Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Jahrzehntausende später noch immer standen.
    Dann nahmen näherliegende Dinge seine Aufmerksamkeit wieder voll in Anspruch. Den Rand des
weiten Landefeldes, das etwa fünfzig Kilometer durchmaß, säumten Hunderte von Gebäuden aller Art,
wie sie zu einem Flottenstützpunkt gehörten. Die Lemurer unterschieden sich in ihren Gewohnheiten
nicht nennenswert von den Terranern der Gegenwart. Rakal hatte keine Schwierigkeit, den Koloß der
Kontrollzentrale ausfindig zu machen, die langgestreckten, flachen Bauten der Quarantänestation,
das Lazarett, die grauen, fensterlosen Würfel der Orterstationen mit ihren grotesken
Antennenauswüchsen, den Hyperfunksender und die kuppelförmigen Bunker der Geschützstände, die den
Raumhafen beschützten. Zwischen den hoch aufragenden Strukturen der dominierenden Gebäude erhoben
sich Dutzende von kleineren, unscheinbareren, und ihre Menge wies daraufhin, daß dies der
Stützpunkt einer riesigen Flotte war.
    Rakal und Tronar schwebten in fünfhundert Metern Höhe über dem südlichen Rand des Landefeldes,
als sie das Bild in sich aufnahmen. Sie wußten, daß sich in einem der zahllosen Bauwerke, die
sich am Rand des Feldes erhoben, der Zugang zu Frasburs unterirdischer Zentrale befand. Ihre
Aufgabe war, herauszufinden, um welches der Gebäude es sich handelte und wie es möglich wäre, die
Wach- und Warnmechanismen, die Frasbur ohne Zweifel eingebaut hatte, zu überlisten. Denn es war
anzunehmen, daß sie den Tefroder kein zweites Mal mit dem Trick überraschen konnten, den sie
angewandt hatten, als sie Frasbur zum erstenmal begegneten. Frasbur mußte sich darauf einen Reim
gemacht haben. Es konnte ihm nicht entgangen sein, daß die beiden Brüder in dem Augenblick
materialisierten, in dem er ein Funkgespräch mit der CREST führte, und in der Sekunde
verschwanden, als wiederum Impulse aus dem Hypersender des terranischen Flaggschiffes von seinen
Empfängern registriert wurden. Wahrscheinlich hatte er die paraphysische Fähigkeit der Zwillinge
durchschaut und sich dagegen abgesichert. Rakal war fest überzeugt, daß es keinen direkten
Funkweg zu Frasburs Zentrale mehr gab. Alle ankommenden Sendungen wurden irgendwo anders
empfangen, auf Band genommen und dann an den Tefroder weitergegeben.
    Wenigstens hätte er, Rakal, sich auf diese Weise geschützt. Und er hätte gleichzeitig dort, wo
die Sendungen empfangen wurden, eine Falle aufgebaut, in der Leute wie er und Tronar sich
unweigerlich fangen mußten, sobald sie versuchten, auf dem Funkweg zu Frasbur vorzudringen.
    Sie mußten es also auf andere Weise versuchen.
    Ihr Vorhaben erforderte Geduld. Sie mußten eines der Gebäude nach dem andern
untersuchen – und zwar so gründlich, daß ihnen auch nicht die geringste Kleinigkeit entging.
Sie mußten die Lemurer beobachten und festzustellen versuchen, wer von ihnen mit Frasbur in
Verbindung stand. Es lag auf der Hand, daß der Tamrat in der Nähe seiner Zentrale ein offizielles
Büro besaß. Es konnte nicht zu schwierig sein herauszufinden, wie man in dieses Büro gelangte.
Aber es war sicherlich zeitraubend.
    Auf dem Landefeld selbst lagen nur wenige kleinere Einheiten. Zumeist handelte es sich um
Kurierschiffe, die die Verbindung mit der im Raum stationierten Flotte aufrechterhielten. Während
der halben Stunde, in der Rakal und Tronar die riesige Anlage von oben her in Augenschein nahmen,
startete ein einziges Fahrzeug, und zwei andere landeten. Der Raumschiffverkehr schien im
Augenblick auf ein Minimum beschränkt. Um so hektischer war dafür die Betriebsamkeit, die sich in
der Umgebung der Gebäude abspielte. Auf den Straßen, die zu den Rändern des Raumhafens führte,
bewegte sich ein ununterbrochener Strom von Fahrzeugen. Auf den kleinen Landeflächen, die die
Bauten umgaben, landeten und starteten Flugboote und Gleiter aller denkbaren Größen und Typen
ohne Unterlaß. Niemand schien Zeit zu haben. Jedermann bewegte sich, so schnell er konnte. Selbst
ein völlig Unvoreingenommener hätte nur ein paar Minuten gebraucht, um zu begreifen, daß Kahalo
sich im Alarmzustand befand.
    Rakal wandte sich an seinen Bruder. Da sie beide von Feldschirm und Deflektorfeld umhüllt
waren, konnten sie sich nur über den Helmfunk verständigen. Die Antiflektor-Brillen sorgten
dafür, daß sie sich gegenseitig sehen konnten.
    »Abwärts«, sagte er knapp. »Hier oben gibt's nichts mehr zu sehen.«
    Die Sonne war mittlerweile untergegangen. Das rötliche

Weitere Kostenlose Bücher