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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein helles Summen von sich. Während er die Farbe änderte, schienen seine Wände durchsichtig
zu werden. Im Innern erschien ein Bild. Frasbur, der sich hastig nach vorn bückte, erkannte das
Gelände am südlichen Rand des Landefeldes. Die Sonne war schon untergegangen. Ein Heer von
kräftigen Lampen verbreitete bläulich-weiße Helligkeit.
    Die Gebäude erschienen am unteren Rand des Bildes. Das Aufnahmegerät schien in die Höhe
gerichtet zu sein. Frasbur fragte sich, was das zu bedeuten hatte.
    Korpel war außer sich vor Erregung.
    »Ganz wie ich mir dachte«, sprudelte er hastig hervor. »Das Gerät zeigt den Teil des
Ultrarotfeldes, in dem der Kontakt erfolgte. Sehen Sie selbst! Es weist in die Höhe. Der Terraner
versucht von oben her in den Stützpunkt einzudringen.«
    Frasbur schaute auf den kleinen Würfel. Über dem grellen Schein der Lampen sah er den
schwarzen Nachthimmel. Hätte sich dort etwas Sichtbares befunden, es wäre im Lampenlicht deutlich
zu sehen gewesen.
    Ein leiser Schauder lief Frasbur über den Rücken. Er haßte es, gegen eine unsichtbare Gefahr
zu kämpfen.
    Rakal wurde klar, daß das Ultrarotfeld nur eine einzige Bedeutung haben konnte. Die
Lemurer warteten auf jemanden, und sie wollten wissen, wann er ankam. Sie wußten, daß der
Flottenstützpunkt sein Ziel war, deshalb hatten sie die ganze Anlage in ein Feld gehüllt, das der
Unbekannte durchbrechen mußte, wenn er den Stützpunkt betreten wollte.
    Er wandte sich an Tronar, der neben ihm schwebte.
    »Sie wissen, daß wir hier sind«, sagte er dumpf.
    Er spürte den Impuls der Überraschung, der von Tronar ausging.
    »Das ist unmöglich!« war die Antwort. »Sie haben nicht den geringsten Anhaltspunkt.«
    »Doch – wenn man's genau bedenkt. Frasbur kann sich an den Fingern abzählen, daß wir
einen zweiten Vorstoß unternehmen werden. Er kann sich in unsere Lage versetzen. Für uns führt
der einzige Weg zurück in die Gegenwart über Kahalo – über den Zeitagenten der MdI. Frasbur
weiß das.
    Und dann – mein Zusammenstoß mit dem Lemurer ereignete sich nur ein paar Minuten, nachdem
Redhorses und Kasoms Moskito-Jäger von der lemurischen Flotte geortet worden waren. Ich könnte
mir vorstellen, daß ein Mann wie Frasbur sich darauf einen Reim machen kann.«
    »Vorausgesetzt, er hat von dem Zusammenstoß gehört. Das ist wahrscheinlich.«
    Rakal hob die Schultern.
    »Wahrscheinlich oder nicht – das Feld dort unter uns läßt keinen anderen Schluß zu.«
    Tronar brummte ungeduldig.
    »Nehmen wir an, es ist wirklich so. Was tun wir dann?«
    »Warten«, entschied Rakal. »Wir bleiben hier oben, bis ein Fahrzeug zur Landung ansetzt. Das
Feld wird dann entweder ausgeschaltet, oder sie haben ein anderes Mittel, um das Alarmsignal
unwirksam zu machen. Wenn wir uns so dicht wie möglich an das landende Fahrzeug halten, müßten
wir durchkommen.«
    Es gab noch einen anderen Grund, weswegen er warten wollte; aber es hatte keinen Zweck, Tronar
unnötig in Unruhe zu versetzen. Die Alarmanlage mußte angeschlagen haben, als er mit den Beinen
in das Feld geriet. Er wollte wissen, was die Lemurer nun zu unternehmen gedachten. Die beste
Möglichkeit, sich Klarheit zu verschaffen, hatte er hier oben, von wo aus er fast den ganzen
Stützpunktkomplex übersehen konnte.
    Eine Stunde verging, ohne daß sich etwas ereignete. Das letzte Leuchten des Abendrots war
längst unter den Horizont verschwunden, über ihnen dehnte sich der Nachthimmel mit jener
unglaublichen Sternendichte, wie sie nur im Zentrum der Galaxis beobachtet werden konnte. Unten
tauchten riesige Leuchtaggregate die weite Landefläche und die Gebäude an ihrem Rand in
gleißendhelles Licht. Der Verkehr war etwas schwächer geworden. Nur noch dünne Rinnsale von
Fahrzeugen flossen die zahllosen Straßen entlang, brachten Ablösung für die, die in den Gebäuden
Dienst taten, und nahmen die Abgelösten mit zurück.
    Plötzlich sagte Tronar:
    »Ich spüre etwas. Ein elektromagnetisches Streufeld – ultrakurze Strahlung.«
    Rakal horchte auf. Tronar besaß in solchen Dingen eine höhere Empfindlichkeit als er.
    »Von woher?« wollte er wissen.
    »Westlich, würde ich sagen.«
    »Gut. Gehen wir näher!«
    Etwa zwanzig Meter über dem verräterischen Teppich des Ultrarotfelds glitten sie dahin. Sie
schienen der Quelle der Strahlung rasch näherzukommen, denn plötzlich empfing auch Rakal die
rasch aufeinanderfolgenden Impulse. Er unterzog die Gebäude in

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