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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kleine
Tier kreiste über Sherlock und rief abermals: »Hiih, Sherlock!«
    »Was habe ich Ihnen gesagt!« flüsterte Baar Lun. »Das Tier kann sprechen.«
    »Es soll auf Terra große Vögel geben, die ebenfalls sprechen«, entgegnete Omar. »Außerdem
kenne ich persönlich vier andere Tierarten, die menschliche Laute nachahmen. Aber das alles ist
bloßes Nachplappern; vielleicht könnten sich alte Jungfern daran ergötzen. Ein ernstzunehmender
Mensch dagegen …«
    »Hatschie!« machte das Flatteräffchen.
    »Los, Sherlock! Ab!« befahl Omar ungeduldig.
    Der Okrill riß sich offensichtlich nur widerwillig vom Anblick des possierlichen Affen los.
Fauchend zerstampfte und zerriß er die im Wege stehenden Pflanzen. Das Flatteräffchen folgte noch
ein kurzes Stück, dann schraubte es sich in den verhangenen Himmel hinauf und verschwand.
    Plötzlich vollführte Sherlock einen gewaltigen Satz. Er sprang mit weit von sich gestreckten
Beinen empor und krallte sich am Stamm eines Baumes fest. Warnend zischte er seinen Herrn an.
    Omar Hawk konnte Lun im letzten Augenblick zurückreißen, bevor der Modul in dem klaffenden
Loch versank, das sich urplötzlich im Boden gebildet hatte. Einen Atemzug später hielten die
beiden Männer ihre Waffen in den Händen.
    Sherlock landete auf der anderen Seite des Loches. Der Boden zitterte, als seine Pranken
aufprallten. Polternd lösten sich einige Steine vom Rand und verschwanden in der schwarz
gähnenden Tiefe.
    Baar Lun griff blitzschnell zu.
    Als er sich umwandte, hielt er einen rechteckig geformten Stein in der Hand. Sein Gesicht
hinter der Helmscheibe wirkte sehr nachdenklich.
    Omar lachte gepreßt.
    »Das ist aber ein Zufall, was?«
    Lun hielt ihm den Stein hin, ohne etwas zu sagen. Zögernd griff Omar Hawk zu – und zuckte
zusammen.
    »Nun …?« fragte der Modul ironisch.
    Omar warf den Stein hoch und fing ihn wieder auf.
    »Federleicht. Das ist kein Naturstein, würde ich sagen.«
    »Ich würde sagen: Es ist Plastik!«
    Omar schluckte hörbar.
    »Vielleicht der Rest eines Materialschuppens. Als die Zeitstation gebaut wurde, muß man das
Material ja irgendwo gelagert haben.«
    »Sie kennen die Bauweise der Tefroder ebensogut wie ich, Omar«, entgegnete Lun heftig. »Solche
Steine haben sie niemals verwendet.«
    »Sie stammen von anderen Wesen«, entschied Hawk. »Und ich denke dabei an jene, die die Tankan
D'ulh Orgh nannten. Sie leben irgendwo hier, auf diesem Planeten.«
    »In solchen Ruinen?« fragte Omar Hawk spöttisch.
    »Das glaube ich allerdings auch nicht«, gab der Modul zu. »Wahrscheinlich sind die Erbauer
dieser Ruinen längst ausgestorben.«
    »Nun, wir werden wenigstens einmal nachsehen«, entschloß sich Hawk.
    Er gab seinem Okrill den Befehl, in das verfallene Bauwerk einzudringen. Danach sprang er
selbst hinterher und half Lun hinab.
    Es ging nur etwa drei Meter in die Tiefe. Die Männer schalteten ihre Brustscheinwerfer ein.
Sie erkannten, daß sie sich in einem halbverfallenen Stollen befanden. Pilzfäden wucherten aus
den Mauerritzen und auf dem Boden. Außer ihren eigenen und Sherlocks Spuren waren keine zu
entdecken.
    Schon nach etwa fünfzig Metern war der Stollen zu Ende. Er führte in eine tieferliegende,
quadratische Kammer von ungefähr acht Metern Seitenlänge. Von oben drang schwaches Licht herein.
In der Decke befand sich ein breiter Spalt. Schlingpflanzen wuchsen nach innen, Nässe tropfte
herab. Eine Aufschüttung aus Erde und verwesenden Pflanzenteilen befand sich unter dem Spalt.
    Vorsichtig schlich der Okrill weiter. Mit einem Prankenhieb tötete er eine grauweiße, armdicke
Schlange. Riesige Asseln huschten über den vermoderten Boden und knirschten unter Sherlocks
Tritten.
    Es gab keinen zweiten Stollen, der weiterführte. Zwar hatte es deren drei gegeben, aber sie
waren so zugeschüttet, daß niemand sie mehr passieren konnte.
    Ein wenig enttäuscht kehrten Lun und Hawk um.
    Diesmal machte Sherlock den Schluß, und Omar ging voran. Darum bemerkte er als erster das
blutigrote Leuchten am Ende des Stollens. Die Farbe besagte bei Infrarotbeobachtung natürlich
wenig; sie gab nur Auskunft über die Wärmeintensität. Aus diesem Grunde schob Omar die
Infrabrille auf die Stirn.
    Das blutigrote Leuchten wurde zu einem blauroten Lichtschimmer, der von außen durch das Loch
in der Stollendecke zu fallen schien.
    Etwas langsamer schritt Omar weiter. Das Licht kam ihm verdächtig vor; es deutete auf die Nähe

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