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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stelle nicht sehr
dick ist, denn in diesem Teil Godlars war es immer warm.«
    Jetzt verstand ich, warum der Schacht halb zugeschüttet war. Weit über uns war das Eis durch
die Wärmeentwicklung der großen Kraftstation ständig im Abtauen begriffen. Das Eiswasser hatte im
Laufe der Zeit Steine und Platten gelockert. In ein paar Jahren würde der Schacht völlig
zugeschüttet sein.
    Was aber, wenn der Major sich täuschte und das Eis meterdick über dem Schacht lag?
    Darüber, dachte ich, konnte ich mir noch Sorgen machen, wenn wir oben auf der Galerie standen
und nicht weiterkamen. Ich wußte, daß der Vorrat an Sauerstoff innerhalb des Schachtes begrenzt
sein würde. Wenn unsere Waffen in Tätigkeit traten, würde dieser Vorrat bald aufgebraucht sein.
Dann war es wichtig, daß wir schnell an die Oberfläche gelangten.
    »Wir wissen alle, was auf dem Spiel steht«, sagte Redhorse ernst. »Es ist nicht damit abgetan,
daß wir einen Weg aus Godlar finden, sondern wir müssen auch an der Oberfläche um jeden Preis
überleben. Perry Rhodan muß von diesen Zwischenfällen Kenntnis erhalten. Ich werde das Gefühl
nicht los, daß wir von den Meistern der Insel mit Absicht auf die Erde gebracht wurden. Warum,
weiß ich nicht, aber alles, was mit den Meistern zu tun hat, bedeutet Gefahr für uns und das
Solare Imperium.«
    Er löste sich vom Boden und verschwand im Schacht. Wir folgten ihm nacheinander in
angemessenem Abstand. Den Abschluß bildete Papageorgiu, der zusammen mit Bradon den tefrodischen
Robotern die letzte Möglichkeit genommen hatte, uns einzuholen. Der Gang, der zurück in die
Station führte, war mit Tonnen von Trümmern gefüllt.
    Die Roboter konnten jetzt nicht in diesen Teil der Stadt.
    Und wir konnten nicht zurück.
    Das, was Don Redhorse als Galerie bezeichnet hatte, entpuppte sich als Überreste
einiger Metallroste, die zu beiden Seiten des Schachtes in der Wand befestigt waren. Wir hatten
Mühe, alle darauf Platz zu finden. Etwa zehn Meter über uns versperrte das Eis den weiteren Weg
nach oben.
    »Wenn wir zu schießen beginnen, muß das mit äußerster Konzentration geschehen«, sagte
Redhorse. »Es versteht sich von selbst, daß die Kombiwaffen auf Desintegratorwirkung gestellt
sein müssen. Dadurch verhindern wir, daß Schmelzwasser entsteht.«
    Wir nickten kommentarlos. Dann begannen die Waffen zu feuern. Ich sah, wie sich die über uns
liegende Eisschicht in eine Dampfwolke verwandelte, die rasch kondensierte. Ganz ohne
Wasserbildung ging es nicht, doch diese war nur minimal.
    Redhorse gab uns durch Handzeichen zu verstehen, daß wir unsere Antigravs einschalten und
langsam nach oben, in die entstehende Öffnung fliegen sollten. Er selbst machte den Anfang.
    Der Major unterdrückte mit Mühe einen Hustenanfall.
    »Wir können ins Freie«, sagte er bedächtig. »Aber es ist kalt, und es ist Nacht.«
    »Wir haben zuviel riskiert, um noch umzukehren, Major«, sagte Bradon ernst. »Unten im Schacht
warten die tefrodischen Roboter auf uns, sofern es ihnen gelingt, den Gang freizulegen, den
Papageorgiu und ich zum Einsturz gebracht haben. An der Oberfläche haben wir eine Chance zum
Überleben. Bestimmt finden wir irgendwo eine Höhle, in der wir uns vorläufig verstecken können.
Mit Hilfe unserer Waffen können wir es uns sogar gemütlich warm machen. Wenn es hell wird, gehen
wir auf die Jagd.«
    Redhorse leuchtete jedem von uns ins Gesicht. Wir nickten alle.
    »Bradon sieht unsere Lage ausnahmsweise rosiger als sie ist«, sagte Redhorse schließlich.
    Er flog voraus. Durch ein zwei Meter großes Loch gelangten wir ins Freie. Der eiskalte Wind
traf mich wie ein körperlicher Schlag. Ich hielt unwillkürlich den Atem an und senkte den Kopf.
Hinter mir wirbelten Dampfwolken ins Freie.
    Stumm standen wir da, von der Kälte und der Einsamkeit dieser Nacht überwältigt. Kein einziger
Stern war zu sehen, keiner besaß genügend Leuchtkraft, um den Nebel zu durchdringen, der aus dem
Planeten Zeut entstanden war.
    »Wir fliegen dicht über dem Boden«, ordnete Redhorse an. Seine Stimme kam gerade rechtzeitig,
um uns davon abzuhalten, wieder in den Schacht zu klettern. »Paßt auf Schneewehen auf.«
    Ich hob mich vom Boden ab. Vor mir ließ Papageorgiu das Licht seines Scheinwerfers über den
Boden gleiten. Brank hustete gequält. Redhorse übernahm die Spitze. Wir folgten dem Licht seiner
Lampe.
    Der Wind war nicht so heftig, wie ich ihn in Erinnerung hatte, aber die

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