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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durch den Pilotenspiegel einen grimmigen Blick zu und leitete
dann ein direktes Linearmanöver zur CREST ein. Die entsprechenden Daten waren ebenfalls
vorprogrammiert.
    Als wir in den Einsteinraum zurückkehrten, schimmerte der Kugelkörper der CREST auf dem
Echoschirm. Melbar Kasom war schon vor uns angekommen. Er wurde soeben von einem leichten
Traktorstrahl erfaßt.
    Wir mußten zehn Minuten warten, bis die Fahrtangleichung erzielt war. Dann wurden wir
ebenfalls von dem Energiefinger ergriffen und vorsichtig in die Röhrenschleuse gezogen.
    Nach dem Druckausgleich zwängte ich mich als letzter Mann durch die Luftschleuse des Jägers.
Redhorse sprach mit den Männern der Moskitowartung.
    »… der verrückteste Bursche, der mir je über den Weg gelaufen ist. Rast der doch mit
einem Affenzahn in die Lufthülle hinein, daß mein Sitzfleisch heiß wurde. Ich kann euch nur
raten, niemals mit ihm auf die Reise zu ge…!«
    Er sah mich, verstummte und – grinste! Was hätte er auch sonst tun sollen.
    »Wenn Sie mich wieder einmal brauchen, Sir, stets zu Ihren Diensten; gezeichnet Don Redhorse,
Major der Solaren Flotte.«
    Er grüßte und ging davon.
    »Ungehörig, sehr ungehörig«, rief mir Lemy Danger zu.
    »Gehen Sie mir nicht auf die Nerven«, bat ich seufzend. »Sie habe ich auch nur einmal
mitgenommen. Wo ist eigentlich Ihre Kamera?«
    Lemy griff in die Tasche und zerrte ein Ding hervor, das ungefähr halb so groß war wie ein
Kirschkern.
    »Da die Kamera leistungsfähig sein muß, ist sie leider etwas klobig ausgefallen«,
entschuldigte er sich.
    »Oh – klobig, so, so.«
    Kasoms Rechte fuhr durch die Luft, und schon war Spezialist Danger mitsamt Kamera und
Schutzanzug verschwunden. Aus dem Hohlraum von Melbars Hand drang nur noch ein undeutliches
Pfeifen hervor.
    »Was haben Sie vor?« fragte ich erschöpft.
    »Ich haue ihn in die Pfanne. In einer Stunde können wir essen. Sind Sie bis dahin mit Ihrem
Bericht fertig, Sir?«
    Kasom ging und ließ mich mit etwa zwanzig brüllenden Terranern allein. Rhodan stand in der
äußeren Panzerpforte und amüsierte sich auf meine Kosten. Hinter mir waren die Techniker damit
beschäftigt, die Optobänder mit etwa zwanzigtausend Meter Aufnahmematerial aus den Spezialkameras
zu nehmen. Eine Entwicklung war nicht nötig. Die Bänder konnten sofort projiziert werden.
    »Geben Sie dem armen Mann einen Stuhl«, ordnete Perry an. »Seien Sie doch nicht so hartherzig,
Captain.«
    Der Diensthabende bedauerte. Hier gäbe es keine Stühle. Es sei überhaupt ein Anachronismus,
auf der supermodernen CREST von Stühlen zu sprechen.
    Ich ging ebenfalls. Für heute reichte es. Diese Terraner hatten es faustdick hinter den
Ohren.

9.
Atlan
    Die beiden ersten Phasen des Planes waren gelungen. Wir waren unbeschadet vor dem
Wega-System angekommen, und die Erkundung war auch erfolgreich gewesen.
    Wir hatten die Filme ausgewertet und daraus unsere Schlüsse gezogen. Pigell hatte sich nicht
verändert. Er war nach wie vor eine dampfende Dschungelwelt mit mittleren Temperaturen von plus
68 Grad Celsius, einer Luftfeuchtigkeit von 92 bis 98 Prozent und einer Schwerkraft von 1,22
Gravos. Seine Rotation betrug 42,6 Stunden, die mittlere Sonnenentfernung 498 Millionen Kilometer
und der äquatoriale Durchmesser 13.897 Kilometer.
    Es gab etwa vierhundert mehr oder weniger große Inseln, die alle in den unübersehbaren
Sumpfmeeren eingebettet lagen. Pigell war auch in der Realzeit für seine sturzflutartigen
Unwetter bekannt.
    Lemys Teleaufnahmen waren ausgezeichnet gelungen. Ich hatte mich bei ihm entschuldigt.
    Die in der schüsselartigen Gipfelwölbung erkennbaren Antennen waren keine Peiler, sondern
überlichtschnelle Energietaster mit hohem Erfassungsbereich. Dort, wo diese Antennen aus dem
Gestein hervorragten, mußte auch die Abwehrfestung liegen. Die Kraftwerke und Geschütze solcher
Forts waren niemals sehr weit von den Ortungseinheiten entfernt.
    Unsere Geophysiker, Kartographen und Mathelogiker hatten innerhalb von vierzehn Stunden ein
Meisterwerk geliefert. Wir besaßen jetzt Reliefkarten des Zielgebietes, auf denen die
unterirdischen Anlagen mit einer Genauigkeit von siebenundneunzig Prozent eingezeichnet
waren.
    Die Programmierer hatten Major Cero Wiffert für einige Stunden aus der Feuerleitzentrale des
Ultraschlachtschiffes verdrängt.
    Die Zielautomatik wurde ›gedopt‹. Sie erhielt komplizierte Zusatzschaltungen, die unsere
Positroniker

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