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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den ich zu meinem Kopiloten bestimmt hatte, obwohl
er Chef der Ersten Korvettenflottille war, fing Danger mit einer Hand auf und setzte ihn in der
winzigen Luftschleuse des Jägers ab.
    »Sie gestatten doch, Herr General«, sagte der Cheyenne zuvorkommend. »Sie werden uns notfalls
aus einer Falle heraushauen, nicht wahr?«
    »Aber sicher, Herr Major, aber sicher!« rief Lemy begeistert. »Würden Sie die Güte haben, mir
die Schleuse zu öffnen?«
    Der hochgewachsene Terraner mit dem Adlerprofil drückte auf den Knopf, und Lemy schwebte
hinein.
    Nebenan zwängte sich Kasom durch die Luftschleuse, schob sich am Sitz des Orters vorbei und
ließ sich im verstellbaren Pilotensessel nieder. Er beherrschte die Moskitos meisterhaft. Captain
Finch Eyseman, ein hagerer, verträumt wirkender Junge mit braunen Augen, folgte dem Ertruser.
Eyseman hatte ich noch als blutjungen Leutnant kennengelernt. Mittlerweile hatte er eine
Erfahrung gewonnen, wie sie mancher Fünfzigjährige nicht besaß.
    Ich betrat meine sechsundzwanzig Meter lange, am scharf auslaufenden Bug vier Meter und am
verjüngten Heck drei Meter durchmessende Maschine. Die Mannschleuse lag vor den scharfgepfeilten
Deltatragflächen, die einen Moskito zusammen mit den aerodynamischen Hilfsrudern in der
Atmosphäre eines Himmelskörpers zu einem normalen Flugzeug machen konnten.
    Die Instrumentierung war sinnverwirrend. Obwohl Moskitos nach Schaltgruppen robotisiert waren,
hatte der Pilot immer noch genug zu tun, um allein die zum Flugbetrieb erforderlichen Anlagen
überwachen und beherrschen zu können.
    Ich nahm im Pneumositz Platz, wartete die Körperanpassung ab und fuhr die Anschnallgurte aus.
Don Redhorse klappte mir den Druckhelm des Raumanzuges über den Kopf und schaltete um auf
Zentralbeatmung. Während des Fluges sparte man – wenn man vernünftig war! – den
kostbaren Sauerstoff des Anzuges für Notfälle.
    Ich drückte auf den Schalter der automatischen Endkontrolle. Zweihundertelf grüne Lämpchen
zeigten an, daß alles in Ordnung war.
    Wir wurden von Abstoßfeldern sanft über die Hangarschienen geschoben und im Schleusenraum
angehalten. Die inneren Tore schlossen sich. Die Turbopumpen saugten die Luft ab, schufen ein
annäherndes Vakuum, und dann glitten die Tubendeckel auf. Ich erspähte einen winzigen Abschnitt
des Raumes.
    Hier, in den Randzonen der Galaxis, gab es nicht mehr die sinnbetäubende Sternfülle wie im
Zentrum. Nachdem ich dieses Leuchten und Wallen tagelang in mich aufgenommen hatte, fühlte ich
mich plötzlich sehr einsam.
    Die Stimme des Kontrolloffiziers vertrieb die trüben Gedanken. Ich winkte zu Kasom hinüber und
gab den Start frei. Sein Jäger verwandelte sich in einen zuckenden Blitz, der übergangslos aus
der Halle verschwand. Nur ein Vibrieren zeugte davon, daß die Maschine mit einem Wert von
zweihundert Gravos über die Schienen gerissen und abgestoßen worden war.
    Ich blickte nochmals auf die Kontrollampen meines Andruckneutralisators. Der siganesische
Atomreaktor, unser Kraftspender, lief bereits auf voller Leistung. Er hatte die Zusatzanlagen mit
Energie zu versorgen. Mit dem Triebwerk hatte er nichts zu tun. Das war völlig autark.
    Sekunden später wurde auch meine Maschine aus dem Mutterschiff gerissen. Die
Andrucksynchronisation funktionierte so einwandfrei, daß nicht einmal der Bruchteil eines Gravos
durchkam.
    »Glück gehabt!« sagte Don Redhorse trocken.
    Das Impulstriebwerk des Jägers brüllte auf. Ich schaltete den vorprogrammierten Automatpiloten
ein und folgte Kasoms Maschine, die nur noch als grüner Echopunkt auf meinem Energieorter zu
sehen war.
    Der Ertruser drosselte die Schubleistung seines Triebwerks, bis ich dicht aufgeschlossen
hatte. Dann nahmen wir mit siebenhundert Kilometer pro Sekundenquadrat Beschleunigung Fahrt auf.
Ziel war der unsichtbare sechste Planet, den wir mit zwei kurzen Linearmanövern erreichen
wollten.
    Nachdem wir fünfundzwanzig Prozent der einfachen Lichtgeschwindigkeit erreicht hatten,
leiteten wir das Manöver ein.
    Der Flug dauerte nur dreieinviertel Minuten. Nachdem wir in den Einsteinraum eingetaucht
waren, konnten wir den sechsten Planeten in einer Entfernung von 41.823.593 Millionen Kilometer
Entfernung ausmachen. Diesmal setzten wir ohne Rücksicht auf etwaige Peilgefahren die Hyperortung
ein, bestimmten die genaue Distanz und überließen die Fahrstufe den Bordgehirnen. Dafür waren sie
schließlich da.
    Das zweite

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