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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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optatronische Vergleichswertmessung nannten.
    Das bedeutete, daß die Zielautomatik nur auf jenes Landgebiet ansprechen würde, das an Hand
der Aufnahmen und Karten als Bildvergleich in ihrem Gedächtnisspeicher verankert war.
    Unsere Mathematiker waren ebenfalls nicht untätig gewesen. Sie hatten die Anlaufzeit einer
modernen Abwehranlage mit dem zehnfachen Sicherheitsfaktor bedacht. Dadurch waren sie zu dem
Schluß gekommen, daß die CREST nach ihrem blitzartigen Erscheinen über Pigell innerhalb von
1,81245 Sekunden das Wirkungsfeuer eröffnen mußte, wenn sie nicht selbst abgeschossen werden
wollte.
    Die Mathematiker gingen von der begründeten Annahme aus, daß die Festung feuerklar war.
Allerdings arbeitete sie mit der Energie des Riesensterns Wega. Das erbrachte für uns einen
kurzen Zeitgewinn, denn ehe das Fort schießen konnte, mußte es erst seine Zapfstrahlen zur Wega
senden und die Energieversorgung sicherstellen.
    So vorteilhaft, wie sich diese Tatsache anhörte, war sie in Wirklichkeit nicht. Die E-Zapfer
der Tefroder waren weit überlichtschnell und konnten im Bruchteil einer Sekunde den Stern
erreichen.
    Der tatsächliche Zeitgewinn entstand durch das Einrichten der Waffen und den Umwandlungsprozeß
der Sonnenkräfte. Unsere Wissenschaftler waren bei dem Faktor von 1,81245 Sekunden geblieben.
    Welche kosmonautischen Probleme sie uns mit dieser Forderung auferlegten, konnte mit Worten
kaum noch ausgedrückt werden. Die Schiffsoffiziere und Hochenergieingenieure schwitzten seit
vielen Stunden.
    Selbst Männer wie Cart Rudo oder Melbar Kasom waren nicht mehr fähig, die erforderlichen
Schaltungen schnell genug vorzunehmen. Hier konnte nur noch die Automatik helfen; aber die war
für Extremfälle nicht vorbereitet.
    Unser Linearmanöver mußte haargenau östlich des Nordpols enden. Die Eintauchfahrt durfte im
Interesse einer exakten Zielerfassung nicht höher sein als zweihundertfünfzig Kilometer pro
Sekunde.
    Die vorgeschriebene Angriffshöhe betrug hundertzwanzig Kilometer. Die obersten Schichten der
Atmosphäre sollten möglichst nicht von den Abwehrschirmen berührt werden, damit es nicht zu
unerwünschten Spiegelungen und Turbulenzen kam. Dies wäre der optatronischen Vergleichsmessung
abträglich gewesen.
    Alle Geschütze hatten einen bestimmten Sektor zu bestreichen. Die Transformkanonen durften nur
mit schwachen Kernladungen feuern, damit der Planet nicht zerplatzte.
    Vierundzwanzig Stunden nach unserem Erscheinen vor dem Wega-System war es soweit. Die CREST
III nahm Fahrt auf.
    Wir glaubten, alles getan zu haben, was sich überhaupt tun ließ. In der Realzeit schrieb man
den 19. Juni 2404.
    Der 19. Juni war ein Solarer Nationalfeiertag. Heute vor 433 Jahren war Perry Rhodan mit drei
anderen Astronauten der US-Space Force zum Mond gestartet. Außer Perry lebte von der alten
STARDUST-Besatzung nur noch Reginald Bull, der jetzt wohl an ihn denken würde.
    Ich lauschte auf das Dröhnen der schweren Impulstriebwerke. Der Übergang zum Linearraum hatte
nur mit geringer Geschwindigkeit zu erfolgen. Sie sollte nicht höher sein als die vorgeschriebene
Eintauchfahrt, mit der wir über Pigell anzukommen hatten.
    Dies bedingte wiederum einen ungeheuren Kraftaufwand für das Kalupsche Kompensationsfeld. Je
geringer die Geschwindigkeit zu Beginn eines Linearmanövers war, um so leistungsfähiger mußte der
K-Schirm sein.
    Die bewußten zweihundertfünfzig Kilometer pro Sekunde hatten wir trotz Minimalschub in wenigen
Augenblicken erreicht. Es war soweit!
    Perry beobachtete die Kontrollen der angeschlossenen Zusatzautomaten. Wir hatten praktisch
nichts anders zu tun, als den Geräten die Aufgabe zu überlassen und mit der Angst fertig zu
werden.
    »Rhodan an alle. Manöver beginnt in neun Sekunden. Drücken Sie die Daumen. Noch vier
Sekunden – drei – zwei – eins – null …!«
    Wir hörten das Aufbrüllen der zwölf Riesenkraftwerke weit unter uns.
    Die Bildschirme zeigten plötzlich das düstere Wallen der Librationszone. Nur auf dem
Reliefschirm war noch die Wega zu sehen. Sie stand seitlich versetzt zum Markierungsstachel, denn
der wies genau auf den Planeten Pigell, den wir natürlich noch nicht erkennen konnten.
    Ich umklammerte wieder einmal die Lehnen meines Sessels. Die Männer trugen diesmal keine
Raumanzüge, sondern die neuartigen terranischen Kampfkombinationen, die keinen Druckhelm und
keine Separatbeatmung besaßen.
    Dafür waren sie mit

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