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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einem Gemisch von
Lehm und Pflanzenteilen gewesen sein. Nun war es zerbrochen. Die einzelnen Stücke lagen verstreut
umher – und dazwischen versengte Körperteile mehrerer Echsen.
    Deutlich war der Trichter inmitten des Trümmerhaufens zu erkennen.
    Omar und Rhodan gingen weiter. Sie fanden noch mehr Trümmerhaufen, noch mehr Trichter –
und noch mehr tote Echsen.
    Plötzlich bückte sich Omar und hob einen gezackten Gegenstand auf.
    Ein Metallsplitter …!
    »Jemand hat Bomben geworfen«, sagte er erregt. »Chemische Sprengbomben!«
    Perry Rhodan stand starr. In seinen Ohren rauschte es. Tausenderlei Vermutungen jagten sich in
seinem Gehirn. Er empfand diese Entdeckung als Katastrophe – nicht etwa, weil bei dem
Bombenangriff wahrscheinlich Hunderte intelligenter Lebewesen umgekommen waren, so leid ihm das
tat, sondern weil der Vorfall bewies, daß Pigell keineswegs vollständig in terranischer Hand war.
Irgendwo auf den zahlreichen Inselkontinenten mußte es noch Tefroder geben und sicher auch
tefrodische Stützpunkte. Von dort stammten wohl auch die Gefangenen, von denen Tankan gesprochen
hatte. Aber warum hatte der Gefangene Tamrat Frasbur nichts davon gewußt?
    Gewaltsam unterdrückte er die Nervosität, die ihn bei diesem Gedanken überfiel. Er bangte um
die CREST. Niemand dort wußte von der Gefahr. Ein tefrodischer Angriff würde völlig überraschend
kommen. Und er, der die Gefahr kannte, er besaß keine Möglichkeit, seine Leute zu warnen!
    Fast hätte er die neue Bedrohung zu spät bemerkt.
    Die Echsen formierten sich zu einer geschlossenen Front, die auf die Fremden zukam.
    »Sie halten uns für die Schuldigen, Sir!« erklärte Hawk stöhnend. Er pfiff dem Okrill.
    Perry Rhodan hob die Arme, als die Echsen nur noch etwa zehn Schritte entfernt waren.
    »Das waren nicht die Unseren!« rief er laut.
    Dumpfes Gebrüll war die Antwort. Aber die Echsen hielten doch an. Wieder trat eine von ihnen,
wahrscheinlich Tankan, nach vorn.
    »Wir wissen. Aber warum ihr nicht sagen alles? Warum ihr reden von nur tote D'ulh Orgh?«
    Ihr wißt es? fragte sich Rhodan. Woher wollen die Echsen wissen, daß es nicht seine
Leute waren, die den Überfall ausführten?
    »Wir haben alles gesagt, was wir wußten«, antwortete er. »Die Fremden müssen sich verborgen
gehalten haben.«
    »Warum sagen, was nicht wissen?« ertönte es, und der Vorwurf war unüberhörbar. »Nun alle
Tankan tot auf dieser Land in Wasser. Nur wir leben, ganz wenig.«
    »Offenbar meint er, daß hier die einzige Ansiedlung der Echsen auf diesem Inselkontinent war«,
raunte Omar.
    »Und mit ›Tankan‹ sind alle Echsen gemeint«, ergänzte Rhodan. »Wir dachten bisher, sie hätten
Eigennamen und ihr Sprecher hieße Tankan. Wie halten sie sich auseinander?«
    »Was jetzt gehen?« fragte Tankan. Perry Rhodan beschloß, die neue Situation für sich
auszunutzen.
    »Wir müssen schnell zu unseren Leuten. Sie wissen nicht, daß es noch D'ulh Orgh gibt. Aber
wenn wir es ihnen sagen, kommen sie und vertreiben die letzten Fremden. Nur … wir können
nicht über das Wasser …«
    »Wir gehen durch Wasser. Ihr gehen … setzen auf wir.«
    »Danke!« sagte Rhodan.
    Der Sprecher der Echsen wandte sich um und sprach zu seinen Artgenossen mit unverständlich
gurgelnden und schmatzenden Lauten. Dann sagte er zu den Menschen:
    »Gehen gleich, Tankan, Rhodan, Omar und Tier!«
    Perry Rhodan hielt es ebenfalls für sicherer, jetzt sofort aufzubrechen. Wer weiß, vielleicht
kehrten die Tefroder noch einmal hierher zurück. Aber er wollte wenigstens noch so lange bleiben,
bis Omar Hawk eine Infrarotuntersuchung vorgenommen hatte.
    »Noch ein wenig warten«, bedeutete er dem Sprecher.
    Wieder aktivierte der Oxtorner seinen Hirnwellenverstärker. Er schloß die Augen und
konzentrierte sich auf Sherlocks Wahrnehmungen. Der Okrill begriff auch ohne mündlichen Befehl,
was sein Herr von ihm erwartete. Er setzte sich still hin. Seine Augen nahmen die Farbe der
Nackten an.
    Die Gegenwart versank …
    Vielfältige Eindrücke huschten vorüber, bis endlich die erwarteten Spuren auftauchten. Doch
sie waren längst nicht so klar, wie Omar es erhofft hatte.
    Verwaschene Schemen huschten über den Himmel. Es war, als kreiste ein Schwarm riesiger Vögel
über der noch unversehrten Ansiedlung. Aber die Konturen wirkten seltsam verzerrt, ins Groteske
verschoben und unscharf. Irgendein noch unbekannter Einfluß mußte den Infrarotspürsinn des
Okrills

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