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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die
Front der Angreifer. Ständig sanken zerrissene Wolken aufs Meer und wurden vom Schlamm überspült.
Hunderte trieben ziellos davon. Aber die Intensität des Angriffs ließ keine Sekunde lang
nach.
    Die Entscheidung kam, nachdem sich Dutzende der nebulösen Gebilde zu einer einzigen
gigantischen Wolke vereinigt hatten. Rhodan und Hawk richteten ihr Feuer sofort auf den neuen
Feind. Doch diesmal zeigten ihre Schüsse keine Wirkung.
    Die Wolke stürzte senkrecht herab. Omar spürte eine sanfte Berührung wie von Tausenden
feinster Spinnweben – dann nichts mehr …
    Eben noch hatten sie auf dem Rücken eines Tankan gesessen – nun lagen sie auf
hartem, steinigem Boden und lauschten auf das ununterbrochene Grollen, Poltern, Krachen und
Zischen, das um sie herum tobte.
    Omar Hawk löste den Karabinerhaken, der ihn mit Rhodan verband, und richtete sich halb auf. Er
konnte gerade noch ihren Tankan sehen, der in weiten Sprüngen davonraste.
    Im nächsten Augenblick ertönte freudiges Niesen. Der massige Leib des Okrill schmiegte sich an
Omars Ellenbogen. Geistesabwesend tätschelte der Oxtorner das Tier. Seine Augen waren in das Tal
gerichtet, aus dem Feuer und Rauch emporstiegen und aus dem auch das Grollen des Vulkans kam.
    Des Vulkans …?
    Omar zählte auf den ersten Blick sechs feuerspeiende Kraterkegel. Hinter dem schwarzen Rauch
mußten noch mehr verborgen sein.
    Neben ihm richtete sich Perry Rhodan ächzend auf.
    »Wo sind wir?« fragte er heiser.
    Omar lachte trocken.
    »Sie haben Humor!« Er räusperte sich erschrocken. »Oh …! Verzeihung, Sir. Ich …«
    »Lassen Sie das jetzt, Hawk!« Der Terraner lachte. »Sagen Sie mir lieber, worin mein Humor
Ihrer Ansicht nach besteht.«
    »Nun, anstatt sich zu freuen, daß Sie überhaupt noch leben, fragen Sie, wo wir sind. Ist das
etwa kein Humor?«
    »Nein, Hawk«, entgegnete Rhodan ungewöhnlich ernst, »das ist kein Humor, sondern eine
Angewohnheit, die mir schon oft das Leben rettete. Ich versuche stets, die Gegenwart als gegeben
hinzunehmen und mich auf die Gestalt der Zukunft zu konzentrieren.«
    Omar schwieg. Er begann zu begreifen, wie die Erfolge dieses Mannes zustande gekommen
waren.
    »Sagt Ihnen der Stand der Sonne etwas?« wechselte Rhodan das Thema.
    Der Oxtorner erhob sich und versuchte, durch den dichten Rauch hindurch die Wega zu erkennen.
Ohne Infrarothilfsmittel wäre ihm das sicher nicht gelungen, so jedoch sah er den Sonnenball als
hellen Lichtfleck dicht über dem Horizont.
    »Seltsam …!« meinte er.
    »Was ist seltsam?«
    »Wo wir herkommen, war es später Nachmittag. Die Sonne stand etwa in gleicher Höhe wie
hier.«
    »Dann müssen wir nach Süden verschlagen worden sein«, gab Rhodan zurück.
    »In diesem Fall …«, wandte Omar zögernd ein, »… sollte die Kompaßnadel zur Sonne
hinweisen. Es sei denn … wir befinden uns jetzt südlich des Äquators.«
    »Also noch weiter von der CREST entfernt!« rief Perry Rhodan erbittert. »Fast könnte man
wirklich glauben, die Geisterwolken besäßen Intelligenz.«
    Im nächsten Augenblick fuhren die Männer herum. Der Okrill hatte Alarm geschlagen. Das Tier
stand sprungbereit da, die Zunge rollte vor und zurück. Es beobachtete die große, schlanke
Gestalt, die aus dem Nichts entstanden schien.
    Die Gestalt bewegte sich plötzlich. Sie war also keine Halluzination.
    Sherlock knurrte drohend.
    Die Gestalt blieb stehen.
    »Hallo!« klang es in Omars Ohrempfänger auf. »Oberstleutnant Hawk! Ich wäre Ihnen sehr
dankbar, wenn Sie Ihren ›Polizeihund‹ beruhigen würden.«
    »Tschubai …!« rief Rhodan verblüfft. Er sprang auf. »Das nenne ich einen glücklichen
Zufall. Woher wußten Sie, wo Sie uns finden konnten?«
    Ras Tschubai kam näher, nachdem Hawk seinen Okrill beruhigt hatte.
    »Mit Zufall haben Sie recht, Sir«, sagte er und schüttelte Rhodans Hand. »Aber ob es ein
glücklicher Zufall war, wage ich zu bezweifeln.«
    »Das verstehe ich nicht!« Rhodans Stimme klang ärgerlich. »Sie als fähiger Teleporter
benötigen doch nicht einmal zehn Minuten, um uns sicher zur CREST zu bringen. Oder …«, er
stockte, »… ist mit dem Schiff …«
    Tschubai hob beschwörend die Hände.
    »Nein, nein! Bei der CREST ist alles in Ordnung, wenn auch ziemliche Aufregung herrscht. Aber
mit mir …« Er zog ein unglücklich aussehendes Gesicht. »Ich bin nicht hierher teleportiert.
Ich geriet bei der Suchaktion in eine dieser … Geisterwolken und wurde

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