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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entgegengelaufen waren.
    Die Echsen kehrten nicht wieder auf den Inselkontinent zurück. Zielstrebig wandten sie sich
nach Ostnordost, wie sie es mit Perry Rhodan vereinbart hatten. Ihre Pranken schlugen auf
angreifende Schlangen ein, kleines Getier wurde lebendig verschlungen.
    Omar und Rhodan schluckten nur ein paar Konzentratkapseln und tranken von dem vitaminierten
und mit Parabiotika versetzten Wasservorrat. Sherlock dagegen erlegte einen acht Meter langen
Schlammolch vom Rücken seines ›Reittieres‹ aus mit einem starken elektrischen Schlag der
Zunge.
    Die Tankan gurgelten verblüfft, als er die Beute anschließend mit dem Maul packte und mit
einem einzigen Sprung auf den Träger zurückkehrte. Danach verzehrte der Okrill gemächlich die
besten Stücke; den Rest warf er seinem Tankan zu.
    Aber auch die Echsen bewiesen gewaltige Körperkraft. Zwar war der Schlamm des Meeres
dünnflüssiger als der Morast der Sümpfe; dennoch hätte ein Mensch darin nur sehr mühselig und
nicht lange schwimmen können.
    Die vier Beine der Tankan jedoch ruderten unermüdlich, und ihre Körper bewegten sich mit der
Geschwindigkeit von etwa zehn Stundenkilometer vorwärts.
    Für Rhodan und Hawk ging es trotzdem viel zu langsam. Aber sie hofften ja nicht, auf diese
Weise den Standort der CREST zu erreichen, sondern auf der Meeresoberfläche eher geortet zu
werden als unter dem Pflanzendach des Urwaldes.
    Diese Hoffnung wurde sehr bald bestätigt – allerdings ganz anders, als Perry und Omar es
erwarteten …
    Wieder einmal war ein Unwetter vorübergezogen. Schon tauchte in der Ferne ein unregelmäßiger
Streifen auf: der nächste Inselkontinent.
    Da zogen von links plötzlich seltsam gleichmäßige Nebelballungen auf.
    Geisternebel …!
    Der Okrill richtete sich auf den Hinterbeinen auf und schaute den Nebeln entgegen. Seine
großen Augen funkelten. Dem geöffneten Maul entrang sich ein dumpfes Grollen.
    Omar Hawks Gesicht wirkte hart und entschlossen, als er seinen überschweren Kombistrahler aus
dem Gürtelhalfter zog.
    »Ich schlage vor, wir wehren uns Rücken an Rücken, Sir«, flüsterte er Rhodan zu. »Hier gibt es
kein Ausweichen für uns.«
    »Einverstanden!« erwiderte der Terraner. »Wir müssen auf jeden Fall verhindern, daß man uns
wieder auf irgendeine einsame Insel teleportiert. Seltsam, daß die Nebel ausgerechnet jetzt
auftauchen!«
    Auch dem Oxtorner kam das eigenartig vor. Gewiß, die Begegnung mochte rein zufällig sein, aber
dieser Zufall war im ungünstigsten Augenblick eingetreten.
    Wurden die Geisterwolken vielleicht gesteuert …?
    Die Tankan schienen keine Furcht zu empfinden. Sie reagierten auch nicht auf die warnenden
Zurufe Hawks, sondern schwammen ruhig und gleichmäßig auf dem alten Kurs weiter.
    Omar setzte sich mit dem Rücken zu Rhodan. Vorsichtshalber hakte er einen Karabinerhaken
seines Gürtels in den Kreuzgurt des Großadministrators. So konnten sie wenigstens nicht getrennt
werden. Danach befahl er dem Okrill, die Geisterwolken mit elektrischen Schlägen zu
bekämpfen.
    Die Wolken waren unterdessen auf etwa hundert Meter herangekommen. Einige von ihnen senkten
sich über die vordersten Tankan, hüllten sie ein – und dann verschwanden die Echsen.
    Als die lebenden Fiktivtransmitter auf fünfzig Meter heran waren, eröffneten Rhodan und Hawk
das Feuer. Die getroffenen Nebel leuchteten in schillerndem Blau, setzten ihren lautlosen Flug
jedoch fort. Mehr und mehr Tankan verschwanden.
    Es war schon fast zu spät, als die Menschen erkannten, wie sie den Wolken beikommen konnten.
Danach schossen sie mit engster Bündelung. Jetzt zeigte sich die erste durchschlagende Wirkung.
Die nadelfeinen, aber hochenergetischen Impulsstrahler rissen Lücken in die Geisterwolken. Die
getroffenen Gebilde trieben hilflos schwankend ab. Einige sanken auf die Oberfläche des
Schlammeeres, verloren ihre Form und legten sich wie ein dünner, grauweißer Film auf den Schlamm.
Andere wieder stießen zusammen, durchdrangen sich und schienen dadurch zu gesunden. Die vereinten
Wolken griffen erneut an.
    Nach wenigen Minuten waren alle Tankan verschwunden – bis auf die beiden, auf deren
Rücken sich die Menschen und der Okrill hielten.
    Sherlock verschwand als nächster, mitsamt seiner Echse.
    Omar Hawk kämpfte mit unerschütterlicher Ruhe. Er wußte, daß sie verloren waren. Immer neue
Geisterwolken glitten von Norden heran. Die Glutbahnen der Strahler rissen große Lücken in

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