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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tief die Luft ein. In der kommenden Nacht würde es keinen Sandsturm geben. Er
mußte nicht in der Schaltstation bleiben. Er ging in sein Arbeitszimmer und sprach über Video mit
seinem Büro in der Stadt.
    »Schicken Sie mir einen Wagen, Granthur«, bat er seinen Stellvertreter. »Ich möchte die letzte
Nacht vor meiner Abreise zu Hause verbringen.«
    »Soll ich sofort übernehmen?« fragte Granthur.
    Rabkob nickte. Er wußte, daß er sich auf diesen Mann verlassen konnte. Genau wie er, würde
Granthur alle Schaltungen ordnungsgemäß ausführen. Ein Rumaler durfte keinen Fehler machen, denn
ein einziger Fehler konnte das Ende der Kolonie bedeuten.
    Es war ein kalter Morgen. Der Himmel über der Wüste schimmerte dunkelblau. In der
kalten Luft hörte sich das Turbinengeräusch des Wagens wie das Kreischen einer Säge an. Rabkob
stellte den Kragen seines Mantels hoch und blickte zum Landefeld hinüber, auf dem die MUTRAS
niedergegangen war. An diesem Morgen war Rabkob vom Lärm des landenden Kurierkreuzers geweckt
worden, ein Erwachen aus unruhigem Schlaf.
    Aboyer hockte mit gleichgültigem Gesichtsausdruck am Steuer des Turbinenwagens. Der Agent
hatte kein einziges Mal zur Stadt zurückgeblickt. Für ihn war Rumal ein Planet wie jeder andere.
Die Aufgabe, die er hier zu vollbringen hatte, war für ihn Routinearbeit.
    Die MUTRAS durchmaß hundert Meter. Für Rabkobs Begriff war sie schon ein großes Schiff. Die
drei Beobachtungsschiffe der Rumaler nahmen sich neben dem Kurierkreuzer winzig aus.
    »Spätestens in zwei Wochen sind Sie wieder zurück«, bemerkte Aboyer. Er wich einer
Sandverwehung aus, die sich während der Nacht gebildet hatte.
    »Diese beiden Wochen werden mir wie eine Ewigkeit vorkommen«, meinte Krumar Rabkob.
    »Sie haben auf der Erde nichts zu befürchten«, versicherte Aboyer. »Nach dem mißglückten
Mordanschlag auf Perry Rhodan wurden alle erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um alle
Abgeordneten zu schützen. Jeder Redner, der das Podium in der Solar Hall betritt, wird einen
Schutzschirmprojektor tragen. Die Schwebelogen für die wichtigsten Persönlichkeiten werden
speziell abgesichert. Ich nehme an, daß alle Mutanten als Wächter eingesetzt werden. Außerdem
wird Lordadmiral Atlan seine Spezialistengarde in der Solar Hall verteilen.«
    »Bleibt dann überhaupt noch Platz für uns?« fragte Rabkob spöttisch.
    Aboyer grinste. Er schien nichts übelzunehmen. Das Fahrzeug hatte das Landefeld erreicht und
näherte sich der MUTRAS. Drei Besatzungsmitglieder erwarteten die beiden Passagiere am anderen
Ende der Gangway. Einer der Männer war ein Offizier.
    »Ich begrüße Sie im Namen des Kommandanten, Major Hoan Thin, an Bord unseres Schiffes«, sagte
er zu Rabkob und schüttelte die kräftige Hand des Kolonisten. »Ich bin Mel Durac, der Erste
Offizier.« Durac bedachte Aboyer mit einem kaum wahrnehmbaren Kopfnicken.
    Rabkob schritt die Gangway hinauf. In der Schleuse nahm er die Staubmaske ab. Die Luft
innerhalb des Schiffes erschien ihm unnatürlich warm. Als er sich umblickte, sah er Aboyer in
einem Seitengang verschwinden. Er kam sich fast verlassen vor. Duracs höfliches Lächeln half ihm
nicht über dieses Gefühl hinweg.
    »Ich werde Ihnen Ihre Kabine zeigen, Sir«, sagte der Erste Offizier. »Der Kommandant wird Sie
nach dem Start aufsuchen.«
    Rabkob wußte, daß er mit diesem Schiff fast neuntausend Lichtjahre durch den Weltraum fliegen
würde, bevor sie die Erde erreichten. Durac führte ihn in eine kleine, aber behaglich
eingerichtete Kabine.
    »Kadett Holl steht ständig zu Ihrer Verfügung«, sagte Durac und nickte dem jungen Raumfahrer
zu, der sie begleitete. »Wenn Sie besondere Wünsche haben, brauchen Sie sich nur an ihn zu
wenden. Er wird Ihnen auch das Schiff zeigen, sobald Sie sich etwas ausgeruht haben.«
    »Ich bin nicht müde«, erklärte Rabkob, den die Höflichkeit des Offiziers verwirrte. Auf Rumal
hatte man wenig Zeit für Höflichkeitsfloskeln. Auch der Erste Schaltmeister der Ödwelt wurde wie
ein normaler Mitarbeiter behandelt.
    Rabkob war froh, als Durac und Holl sich zurückzogen. Aufatmend warf er seinen Koffer auf das
Bett. Er zog seinen Mantel aus und entledigte sich der Stiefel. Er würde die meiste Zeit der
kurzen Reise in dieser Kabine verbringen. Hoffentlich wurde er vom Kommandanten nicht zum Essen
eingeladen.
    Rabkob öffnete seinen Koffer und erstarrte.
    Zuoberst, in Kunststoffolie verpackt, lag eine reife

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