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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geduldigem Lächeln
zuhörte. Die Männer in der Kommandozentrale blickten auf, als Rabkob mit dem Tablett in den
Händen auf Major Hoan Thin zusteuerte. Aboyer befürchtete, daß er vor Übelkeit schon ganz grün im
Gesicht war, aber er hielt sich an der Seite des Kolonisten.
    Der Agent sah, wie sich die Gesichter der Männer innerhalb der Zentrale veränderten.
Spöttisches Lächeln machte dem Ausdruck offener Abscheu Platz. Holl trat ein paar Schritte zur
Seite. Offenbar hatte er den Kommandanten bereits gewarnt.
    »Ich begrüße Sie an Bord der MUTRAS«, sagte Hoan Thin und lächelte dem Ersten Schaltmeister
zu. Wenn er den Gestank, den die Nuß verströmte, überhaupt bemerkte, dann verstand er es
meisterhaft, seinen Unwillen zu verbergen.
    »Meiner Frau ist ein unentschuldbares Versehen passiert«, erklärte Rabkob feierlich, nachdem
er den Major begrüßt hatte. »Sie hat mir diese Fria-Nuß in den Koffer gepackt, obwohl ich sie
nicht essen darf. Ich bitte Sie deshalb, die Frucht dem Koch Ihres Schiffes zu überreichen, damit
die Besatzung in den Genuß der vitaminreichen Nahrung kommt.«
    Aboyers Bewunderung für den Kommandanten wuchs, als er sah, wie Hoan Thin die Nuß mit
gebührender Vorsicht vom Tablett nahm.
    »Ich bedanke mich im Namen der Besatzung für dieses Geschenk«, sagte der Chinese.
    »Wenn Sie gestatten, möchte ich Sie in die Kombüse begleiten, um dem Koch die Zubereitung zu
erklären«, sagte Rabkob.
    Ein paar Männer der Zentralebesatzung stöhnten auf. Hoan Thin nickte, er hielt die Nuß weit
von sich gestreckt, was aber den Anschein eines feierlichen Zeremoniells noch erhöhte.
    »Folgen Sie mir, Sir«, sagte er zu Rabkob.
    Aboyer blieb nichts anderes übrig, als den beiden Männern nachzugehen. In der Zentrale
sprangen die Ventilatoren für Frischluftzufuhr an. Einige Männer hielten sich die Nase zu. Rabkob
schien all diese Anzeichen des Widerwillens nicht zu bemerken. Es war ihm undenkbar, daß jemand
ein so kostbares Nahrungsmittel verschmähen könnte.
    Hoan Thin mit der Nuß an der Spitze, Rabkob in der Mitte und Aboyer und Holl am Schluß, so
verließ die seltsame Gruppe die Zentrale. Aboyer befürchtete, daß bereits das gesamte Schiff nach
dieser widerlichen Frucht stank.
    Als die vier Männer die Mannschaftsräume erreichten, hörten sie den Koch in der Kombüse
vergnügt pfeifen. Der arglose Mann ahnte noch nicht, was ihm bevorstand.
    »Unterrichten Sie Mister Greaves von unserer Ankunft, Kadett Holl«, befahl der Major.
    Holl eilte voraus. Gleich darauf streckte der Koch seinen rothaarigen Kopf aus der
Durchreiche. Er zog ihn so hastig zurück, daß er sich den Nacken an der Absperrklappe
aufschlug.
    »Was ist mit ihm?« fragte Rabkob verwundert.
    »Er kann vor Dankbarkeit kaum noch stehen«, erklärte Kadett Holl.
    Major Hoan Thin quittierte diese unbedachte Bemerkung mit einem bösartigen Seitenblick auf den
jungen Raumfahrer.
    »Öffnen Sie die Tür, Greaves!« befahl Major Hoan Thin mit durchdringender Stimme.
    Greaves begann zu jammern und erklärte, der Napfkuchen, den er gerade zubereitete, würde
zusammenfallen, wenn er nur den geringsten Zug bekäme.
    »Ihr Napfkuchen interessiert uns nicht«, sagte Hoan Thin ungeduldig. Er gab Holl einen Wink.
Der Kadett stieß die Tür auf, und Hoan Thin stolzierte mit der Nuß in die Kombüse hinein.
    »Ich glaube, jetzt kann ich mich in meine Kabine zurückziehen«, bemerkte Rabkob glücklich,
nachdem er dem fassungslosen Greaves ein kurzes Rezept aufgesagt hatte.
    »Ich bringe Sie hin«, erklärte sich Holl bereit. Er zog Rabkob fast aus dem Aufenthaltsraum
hinaus. Aboyer näherte sich der Kombüsentür. Er hörte, wie Greaves fürchterliche Flüche ausstieß.
Das letzte, was der Koch sagte, war: »Auch als Kommandant dürfen Sie nicht mit einem Jauchefaß in
die Kombüse eindringen, Sir!«
    »Ich wünsche, daß diese Nuß ordnungsgemäß zubereitet in drei Stunden auf den Tischen der
Mannschaft steht, Greaves«, sagte Hoan Thin unnachgiebig.
    »Es wird zu einer Meuterei führen«, prophezeite Greaves.
    Hoan Thin blinzelte Aboyer zu und verließ die Kombüse. Greaves blickte den Agenten unglücklich
an.
    »Kommen Sie auch von diesem verrückten Planeten, wo dieses Zeug wächst?« fragte er.
    Aboyer schüttelte den Kopf. »Ich bin Terraner.«
    »Ich verstehe nicht, daß Sie freiwillig in der Nähe dieses Pesthauches bleiben«, sagte
Greaves.
    »Ich warte, daß Sie das Ding öffnen«, sagte

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