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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kreatur.
»Befürchten Sie nichts, es wird schnell vorüber sein.«
    Riera fühlte, wie das Ding sich zu bewegen begann. Willy bekam zwar überall Ausbuchtungen,
aber Riera blieb gefangen. Mühsam näherte sich Matten-Willy der Tür. Hätte sich Riera nicht
gesträubt, wäre alles viel einfacher gewesen.
    Willy fuhr ein Pseudo-Glied aus, um zu öffnen, als die Tür von außen aufgerissen wurde und
Emilio Aboyer im Eingang erschien. Er starrte Willys so plötzlich aufgedunsenen Körper voller
Mißtrauen an und warf dann einen Blick in das verlassene Zimmer.
    »Wo ist er?« fragte er.
    »Schon vorausgegangen«, log Willy, während zwei seiner Stielaugen vor Scham über sein Vorgehen
einknickten. »Es wird am besten sein, wenn ich ihm jetzt folge.«
    Riera, der diese Worte hörte, führte einen wilden Kopfstoß gegen Willys Plasmahaut aus. Willy
erschrak durch diesen unverhofften Angriff so sehr, daß er in seinem Bemühen, den Kolonisten fest
umschlossen zu halten, einen Moment nachließ. Rieras Kopf brach durch zwei Plasmahautlappen, und
Aboyer sah sich von zwei wütend funkelnden Kolonistenaugen angestarrt.
    »Sagen Sie dem Ding, es soll mich augenblicklich freilassen!« rief Riera empört. »Was hat das
überhaupt alles zu bedeuten?«
    Enttäuschung und Wut über Willys Versagen machten Aboyer entschlußlos. Willy, der jetzt
vollkommen verwirrt war, stülpte einen Hautlappen über Rieras Kopf und versuchte, den Kolonisten
wieder völlig unter Kontrolle zu bekommen. Das ganze Gebilde schwankte vor Aboyer ununterbrochen
hin und her.
    »Geben Sie ihn frei«, sagte Aboyer resignierend. »Es ist alles schiefgegangen.«
    »Es tut mir leid«, jammerte Willy. »Er ist so ein netter Mann, Al.«
    Riera kam endgültig frei und schüttelte sich wie ein nasser Hund. Willy schrumpfte zu seiner
natürlichen Größe zusammen und wagte gerade noch, ein Stielauge ein paar Zentimeter
auszufahren.
    »Gehen wir doch in Ihr Zimmer«, schlug Aboyer vor. »Ich will versuchen, Ihnen alles zu
erklären.«
    Der Administrator von Plaza de Bravos zögerte.
    »Wer sind Sie, und welche Rolle spielen Sie bei dieser ganzen Sache?« wandte er sich an
Aboyer.
    »Ich bin Agent der Solaren Abwehr«, sagte Aboyer. »Aber ich arbeite zusammen mit diesem
Matten-Willy auf eigene Faust. Wir sind einer Sache auf der Spur, über die ich nicht reden kann.«
Mit diesen Worten schob er den widerstrebenden Riera in dessen Zimmer und drückte die Tür hinter
sich zu. Zitternd vor Kälte und Angst glitt Willy mit ihnen hinein.
    Riera kniff die Augen zusammen und malträtierte seinen Bart.
    »Er sollte mich aus dem Zimmer locken, damit Sie sich unbemerkt umsehen können, nicht wahr?«
kombinierte er. Als Aboyer nickte, fuhr er ärgerlich fort: »Sie glauben doch nicht, daß ich eine
Bombe oder irgend etwas Ähnliches eingeschmuggelt habe?«
    Der Scharfsinn des Mannes verblüffte Aboyer.
    »Ich darf Ihnen nicht verraten, wonach wir suchen«, sagte er zu dem Kolonisten. »Ich
versichere Ihnen jedoch, daß weder Sie noch irgendein anderer Abgeordneter verdächtigt werden,
ein Attentat zu planen.«
    »Sie befürchten aber, jemand könnte hier eine Bombe versteckt haben, um mich zu töten?«
folgerte Riera.
    Aboyer antwortete nicht. Er ahnte, daß er Riera nicht mit Ausreden und lahmen Erklärungen
befriedigen konnte. Der Mann von Plaza de Bravos würde nichts unversucht lassen, um zu
erfahren, welche Absichten Aboyer in Wirklichkeit verfolgte.
    »Wissen Sie, was ich möchte?« fragte er Riera. »Ich möchte …«
    Er beendete diesen Satz nicht. Seine Faust zuckte vor und traf Riera an der Kinnspitze. Der
Kolonist war aber zäher, als Aboyer erwartet hatte. Er taumelte drei Schritte zurück und fing
sich dann. Wahrscheinlich hätte er sich dem Agenten zum Kampf gestellt, wenn Willy nicht
eingegriffen hätte. Willy bildete ein langes Pseudoglied und zog Riera die Beine weg. Der
Kolonist fiel, und Aboyer warf sich auf ihn. Mit einem Schlag versetzte er Riera in tiefe
Bewußtlosigkeit.
    »Was haben wir getan, Al?« stöhnte Willy. »Wir sind verloren.«
    »Bringen Sie ihn in den Gleiter hinauf«, ordnete Aboyer an. Er wußte, daß er jetzt nicht mehr
zurück konnte. Er hatte einen Abgeordneten einer Kolonie niedergeschlagen und war nun dabei,
diesen Mann zu entführen. Damit stellte er sich nicht nur gegen die Abwehr, sondern auch gegen
das Gesetz. Gleichzeitig war sich Aboyer der Tatsache bewußt, daß dies die einzige Möglichkeit
war,

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