Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
hereinkam.
    Riera stöhnte leise. Willy fuhr erschrocken zusammen.
    »Bleiben Sie liegen!« befahl er dem Kolonisten. »Al hat Ihnen eine Nachricht
hinterlassen.«
    Riera blinzelte und griff sich mit einer Hand an den Kopf. Willy sah sich hilfesuchend um. Wo
konnte er sich verkriechen? Der Administrator von Plaza de Bravos kam endgültig zu sich
und starrte Willy benommen an.
    »Du Teufelsding!« knurrte er.
    Willy zuckte zusammen und wich zurück. Er schlotterte vor Kälte. Riera fand den Zettel an
seiner Jacke und las ihn. Zu Willys Erstaunen grinste er. Dann zerknüllte er den Zettel und warf
ihn in eine Ecke.
    »Dein terranischer Freund ist ein hartgesottener Bursche, was?« fragte er und stand auf. Er
schwankte und mußte sich am Tisch stützen. Dann ergriff er die auf dem Tisch stehende Flasche,
nahm einen Schluck und wischte sich über den Mund.
    »Ich muß Al benachrichtigen, daß Sie zu sich gekommen sind«, sagte Willy. Er bewegte sich auf
die Tür zu.
    »Halt!« rief Riera.
    Willy beobachtete entsetzt, daß der Kolonist plötzlich eine Waffe in den Händen hielt und auf
ihn zielte. Instinktiv begann Willy zu rotieren. Der Boden aus Kunststoff war Willys
diamantharten Füßen nicht gewachsen. Fassungslos sah Riera zu, wie das Quallenwesen ein
gewaltiges Loch in den Boden bohrte.
    »Aufhören!« ächzte er und ließ die Waffe sinken. »Sofort aufhören!«
    Doch Willy, der jetzt in helle Panik versetzt war, rotierte immer schneller. Staub wirbelte
auf. Einzelne Kunststoffbrocken flogen ins Zimmer. Riera suchte Deckung unter dem Tisch. Willy
verursachte bei seiner Flucht ein eigentümliches Geräusch, das Rieras Nerven strapazierte.
Wahrscheinlich war es auf der gesamten Etage zu hören.
    Unverhofft fanden Willys Füße keinen Widerstand mehr. Noch immer rotierend, brach er mit
einigen Kunststofftrümmern in ein Zimmer der tiefer gelegenen Etage. Er schrie vor Schreck und
wechselte blitzschnell die Farben. Er fühlte, wie er gegen etwas Weiches prallte, das
augenblicklich zu zappeln begann. Hastig versuchte er zu entkommen, doch das Wesen, das
verzweifelt um seine Freiheit kämpfte, hielt ihn dadurch ungewollt fest.
    Willy ließ sich zusammensinken und fuhr ein Stielauge aus. Da sah er seinen Freund Al, halb
bedeckt mit Plasmasubstanz, voll grimmiger Entschlossenheit die Fäuste schwingen.
    »Al!« japste Willy erleichtert. »Ich bin's! Ihr Freund Willy!«
    Aboyer fluchte ununterbrochen, bis es ihm endlich gelang, von Willy freizukommen. Er zog sich
bis zum Bett zurück und sank aufstöhnend zusammen. Von der Decke tönte höhnisches Gelächter zu
den beiden so verschiedenen Wesen herab. Riera stand über das von Willy gewaltsam geschaffene
Loch gebeugt. Sein Körper wurde vom Lachen geschüttelt.
    »So etwas nennt man ausgleichende Gerechtigkeit!« rief er Aboyer zu.
    Willy bildete eine Pseudohand und klopfte Aboyer aufmunternd auf die Schulter. Aboyer streifte
die Hand von sich ab und starrte auf seine Fußspitzen.
    »Wie haben Sie das fertiggebracht?« sagte er nach einer Weile.
    Das Quallenwesen deutete mit einem Tentakel nach oben. »Er kam plötzlich zu sich und bedrohte
mich mit einer Waffe. Da verlor ich die Beherrschung und wollte mich in Sicherheit bringen.
Irgendwie muß ich dabei durch die Decke gebrochen sein.«
    »Ich werde jahrelang von diesem Anblick träumen!« brüllte Riera von oben herunter. »Bei allen
Planeten, ich hätte nie geglaubt, daß mein Aufenthalt auf der Erde so abwechslungsreich sein
würde.«
    Aboyer löste die Blicke von seinen Füßen und starrte gegen die Decke.
    »Was geschieht mit dem Loch?« fragte er. »Wie sollen wir jemals das Loch erklären?«
    »Wo ist der Bewohner dieses Zimmers?« wollte Willy wissen.
    »Ich habe ihn von der Bar aus angerufen und ihn zu einem wichtigen Gespräch in einen Nachtklub
nahe der Solar Hall bestellt. Er wird inzwischen herausgefunden haben, daß ihn jemand überlistet
hat, und auf dem Rückweg sein.«
    »Haben Sie irgend etwas gefunden?« fragte Willy.
    Aboyer schüttelte den Kopf. Nun war alles aus. Er brauchte nur noch auf einen Beamten der
Sicherheitsgarde zu warten. Die Wächter, die überall im Hotel waren, mußten den Lärm gehört
haben, den Willy beim Durchbohren der Decke verursacht hatte.
    »Es tut mir sehr leid, Al«, flüsterte Willy. »Ich wünschte, ich wäre nicht so ein elender
Feigling.«
    Riera sprang zu ihnen herunter und hockte sich neben Aboyer aufs Bett.
    »Jetzt können wir

Weitere Kostenlose Bücher