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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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machen. Die Höhle ist groß genug für mich. Sie scheint auch
eisfrei zu sein. Der Sender kann nicht sehr schwer sein, oder dieser Major hätte nicht von einer
Sicherstellung durch mich oder John gesprochen. Siganesen stellen nie große Apparate her. Halte
hier die Stellung, und warte auf mich. Ich springe in etwa drei Minuten.«
    Er schwieg wieder, und Atlan ließ sich zögernd in seinen Sitz sinken. Es war sein Plan
gewesen, die Eismauer aufzuschmelzen.
    Nach einigen Augenblicken begann der Kleine, von innerer Unruhe getrieben, zu sprechen.
    »Bist du dir auch darüber klar, daß Snigert infolge unseres Zwischensprunges um fünfhundert
Jahre zu früh gekommen ist? Nach seiner Bezugsebene zu urteilen, befanden wir uns in der
Zukunft, obwohl wir tatsächlich noch immer weit in der Vergangenheit sind. Ich glaube, Snigert
hat die Memosender auf wichtigen Planeten auslegen lassen, immer in der Hoffnung, wir würden sie
fünfhundert Jahre später finden. Das ist die einzige Lösung. Demnach muß Snigert je nach
erreichtem Lebensalter etwa seit vierhundertfünfzig Jahren tot sein. Wir werden nur noch seine
Überreste finden – wenn überhaupt. Er hatte eine geniale Idee. Atlan – sagte er nicht,
er hätte uns fünf nagelneue Kalups in die Vergangenheit mitgebracht? Mit einem Tender der
DINOSAURIER-Klasse? Das sind Riesendinger, auf deren Plattform sogar ein Ultraschlachtschiff
landen kann. Das könnte unsere Rettung bedeuten.«
    Drei Minuten später verschwand der Mausbiber plötzlich von seinem Sitz. Nach weiteren fünf
Minuten tauchte er ebenso unverhofft wieder auf. Sein Kampfanzug war unbeschädigt.
    Seine Händchen umklammerten einen silberglänzenden Zylinder mit halbkugeligen Verschlüssen.
Die Oberfläche war völlig glatt.
    »Ich wußte doch, daß siganesische Mikroingenieure niemals große Geräte bauen«, stellte er
fest. »Dieses Ding ist wenigstens fünfhundert Jahre alt. Kennst du den Namen des Offiziers, der
damals Perrys Mondflug leitete?«
    »Allerdings. Es war Drei-Sterne-General Lesly Pounder, Chef der US-Space Force und
militärischer Kommandant des Nevada Space Port. Es ist lange her. Snigert handelte sehr
geschickt, als er Pounders Namen als Öffnungskode wählte. Wenn der Memosender in falsche Hände
geraten wäre, hätten die Entdecker schon damit vor einem kaum zu lösenden Rätsel gestanden; ganz
davon abgesehen, daß sie ihn wegen der speziellen Parafrequenz der Anrufe nicht hören
konnten.«
    Gucky schaute verlangend auf das Gerät, als Atlan die Maschinen anlaufen ließ.
    Atlan zog den Jäger in die Luft und beseitigte die Eismassen mit den Steuerdüsen. Sekunden
später fauchte ein feuerspeiender Körper durch die Wolken und raste mit steigender Fahrt dem All,
seinem eigentlichen Element, entgegen.
    Gucky verzichtete darauf, den Memosender jetzt schon zu öffnen. Es war vorerst wichtiger, die
CREST zu erreichen.
    Atlan flog in westlicher Richtung über den asiatischen Kontinent hinweg, um dem als Sichel
erkennbaren Mond auszuweichen. Als er hinter dem Horizont verschwunden war, begann der
eigentliche Steigflug.
    Die Atmosphäre flammte auf. Sie leuchtete noch in Rotglut längs der Flugbahn, als die
Moskito-Jet längst im freien Raum verschwunden war und zum Linearmanöver ansetzte.
    Eine halbe Stunde später erreichte der Jäger unbehelligt die CREST und schleuste ein. Während
Atlan und Gucky sich auf den Weg in die Zentrale begaben, nahm das Flaggschiff Fahrt auf und
verschwand im Linearraum.
    Nach etwa zwei Stunden kehrte die CREST in das Einsteinuniversum zurück. Die Bilder der
Außenbordoptik bewiesen, daß man sich dem Zentrum um etwa zehntausend Lichtjahre genähert
hatte.
    Routinemäßige Ortungsmeldungen kamen durch. Dieser Sektor schien frei von halutischen
Verbänden zu sein. Atlan wartete, bis die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen abgeschlossen waren.
Nach der Aufhebung des Klarschiffzustandes kam Rhodan quer durch die Zentrale auf den Arkoniden
zu. Der hatte sich im Wartesektor der Einsatzmutanten auf einen Pneumosessel gelegt.
    Rhodan setzte sich auf den Rand des Lagers und schaute zu Gucky hinüber, der zusammen mit John
Marshall und den anderen Mutanten den Metallzylinder begutachtete. Die Diskussion der
außersinnlich Begabten war nur schwer zu verstehen. Sie enthielt zahlreiche Fachausdrücke, die
zum Sprachschatz der Mutanten gehörten.
    »Ich möchte dir danken, Freund«, sagte Rhodan mit gespielter Ruhe. »Ihr habt allerhand

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