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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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teleportieren sollte oder nicht, ertönte ein
lauter Entsetzensschrei.
    Dem Schrei folgte ein heftiges Klirren und Scheppern. Danach trat beängstigende Stille
ein.
    Der Mausbiber entschloß sich nun doch, nach draußen zu teleportieren. Dicht hinter ihm segelte
Cicero durch den Türspalt. Der Okrill folgte knurrend.
    Die beiden Leutnants stammten offenbar frisch aus dem Kadettenkorps der Raumakademie und
gehörten damit zu dem Schub von Nachwuchspersonal, das vor wenigen Wochen an Bord der CREST III
gekommen war.
    Besonders deswegen wunderte sich Gucky über die Unverfrorenheit, mit der die milchgesichtigen
jungen Männer versucht hatten, eine Kiste Whisky durch eines der Sportzentren des Flaggschiffes
zu schmuggeln.
    Der Versuch war mißlungen, weil die von Gucky bewegte und von Cicero heimlich gesteuerte
Zweieinhalb-Kilo-Kugel sich geschoßgleich durch die Kiste gebohrt und darin nur noch Glassplitter
zurückgelassen hatte. Unter der Kiste, die von den statuenhaft erstarrten Leutnants noch immer
festgehalten wurde, bildete sich eine Pfütze goldgelber Flüssigkeit.
    »Schade!« bemerkte der Mausbiber und überließ es den Leutnants, eine Gedankenassoziation dazu
herzustellen.
    Ruckhaft, als hätten sie nur auf ein Stichwort gewartet, nahmen die Männer Haltung an. Die
Kiste polterte zu Boden.
    »Sir!« brüllte einer der beiden mit voller Stimmkraft. »Leutnant Trombsdorf und Leutnant Ariel
bei einer Übung nach KU-11!«
    Gucky hielt sich die Ohren zu.
    »Was schreien Sie mich so an, Sie Kindskopf! Schließlich sind meine Ohren groß genug, um Sie
auch zu verstehen, wenn Sie normal sprechen. Außerdem …«
    Er lauschte in sich hinein, dann nahm sein Gesicht einen verschmitzten Ausdruck an.
    »… außerdem«, fuhr er fort, »bin ich ein recht guter Telepath. Hm, Sie wollen also zu
Leutnant Bron Tudd, und der Whisky war für eine Kerzenparty bestimmt …?«
    »Ja … jawohl, Sir!« stammelte Leutnant Trombsdorf verlegen und errötete bis über die
Ohren. »Wir … er … dachte, daß …«
    »… daß der Sinn des Bordlebens darin bestünde, sich sinnlos zu besaufen und schmutzige
Lieder zu singen, wie?«
    Trombsdorf nickte und suchte nach Worten.
    »Pfui!« rief Gucky. »Na, diesem Bron Tudd werde ich die Suppe schon versalzen.«
    Er versuchte eine ernste, empörte Miene zu ziehen, was ihm nicht recht gelang, da er Bron Tudd
vom Einsatz auf der Dunkelwelt Modul her als tapferen Mann und guten Kampfgefährten noch in
Erinnerung hatte.
    »Sie werden jetzt sofort den Whisky aufwischen und die Kiste mitsamt den Scherben wegbringen!«
fuhr er die verdatterten Leutnants an. »Anschließend begeben Sie sich auf dem schnellsten Weg zu
Leutnant Tudd und richten ihm aus, daß er sich sofort in meiner Kabine zu melden hat! Klar?«
    Trombsdorf öffnete den Mund zu einer Antwort, die niemand mehr hörte – denn in diesem
Augenblick setzten auf dem ganzen Schiff schlagartig sämtliche Alarmsirenen ein.
    So verdattert die beiden jungen Offiziere auch sein mochten, sie reagierten auf die
mißtönenden Intervalle des Großalarms mit der Exaktheit von gutgeölten Maschinen. Alles, was
vorher gewesen war, interessierte sie nicht mehr. Die Kiste blieb liegen, wo sie lag – und
der Mausbiber sah von Trombsdorf und Ariel nur noch huschende Schemen, die im nächsten
Liftschacht untertauchten.
    »Na, so etwas!« murmelte er betreten. »Laufen einfach weg und lassen mich mit dem ganzen Mist
allein stehen.« Er holte tief Luft. Die beiden Tiere fielen ihm ein, und er wandte sich nach
ihnen um.
    Der Okrill lag flach auf dem Boden und atmete mit offenem Maul. Das anhaltende Jaulen der
Sirenen schien ihn zu beunruhigen und gleichzeitig zur Passivität zu zwingen.
    In ähnlicher Weise reagierte Cicero. Der Flatteraffe hockte auf Sherlocks breitem Rücken,
hatte die fledermausähnlichen Flughäute zusammengelegt und lauschte mit gesträubtem
Nackenfell.
    »Was mache ich nun mit euch?« sagte er zu sich selbst.
    Das Sirenengeheul erstarb.
    Wenige Sekunden später trat Omar Hawk aus dem Schacht des nächsten Antigravlifts und kam
aufatmend näher, als er den Mausbiber bei seinen Tieren erkannte.
    »Bei allen Geistern der Barrier!« stieß er hervor. »Bin ich froh, daß du hiergeblieben bist,
Gucky! Ich dachte schon, Rhodan hätte dich wegen des Alarms in die Zentrale beordert.«
    »Und ich hätte die beiden Kleinen allein gelassen?« entgegnete Gucky beleidigt. »Aber
Oberleutnant Hawk! Was denken

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