Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
durch die man ins Innere der Station gelangen konnte.
    Der Steg schwankte, als Surfat ihn betrat. Der Sergeant erreichte jedoch sicher den festen
Boden.
    Perry Rhodan wartete, bis sich alle Passagiere des Schiffes versammelt hatten. Die
Scheinwerfer des U-Bootes reichten aus, um den winzigen Hafen in helles Licht zu tauchen.
    »Auf der anderen Seite der Kuppel gibt es einen zweiten Hafen dieser Art«, sagte Nevis-Latan.
»Dort verlassen die Roboter bei ihren Jagdausflügen die Station. In einem Bassin werden die
gefangenen Fische untergebracht, bis ich sie benötige.«
    Der MdI öffnete die Tür und führte seine Begleiter durch einen beleuchteten Gang in einen Raum
von etwa zehn Meter Durchmesser. Von der gewölbten Decke strahlten mehrere Lampen auf
verschiedene Maschinen und Geräte herab. Rhodan umfaßte die Anlage mit einem Blick. Hier befand
sich wahrscheinlich das Zentrum der Kuppel.
    Nevis-Latan machte eine alles umfassende Gebärde. »In den anliegenden Räumen befinden sich
meine Schlafstelle und die Anlagen zur Energieversorgung der Kuppel. Es ist an alles gedacht
worden. Die Kuppel war praktisch fertig, als sie in einer stürmischen Nacht an dieser Stelle im
Meer versenkt wurde.«
    Rhodan wurde sich einmal mehr der Macht dieser Organisation bewußt, die über Zeit und Raum
hinweg nach Belieben ihre Fühler ausstreckte, um ihre Stellung zu festigen.
    »Was geschieht, wenn die Tefroder diese Kuppel entdecken?« fragte Redhorse.
    »Die Kuppel verfügt über einen ausreichenden Ortungsschutz«, sagte Nevis-Latan. »Sollte wider
Erwarten ein Sporttaucher bis in dieses Gebiet vordringen, wird er von den Robotern sofort
liquidiert.« Er lächelte. »Es sähe dann nach einem bedauerlichen Unfall aus.«
    »Wo ist der Nullfeldspürer?« fragte Rhodan, nur mühsam seine Wut über die Unmenschlichkeit des
MdI unterdrückend.
    Nevis-Latan ging an einigen Maschinen vorbei und betastete sie mit den Fingerspitzen. Es sah
aus, als begrüße er sie nach längerer Abwesenheit. Dann blieb er vor einem länglichen Gerät
stehen, das an der Wand aufgestellt war.
    »Hier«, sagte er. »Damit kann die Verschiebung eines Objektes innerhalb der Zeit oder in einem
Zeittransmitter festgestellt werden. Gleichzeitig dient der Nullfeldspürer dazu, Nachrichten
durch die Zeitmauer zu bringen.«
    Rhodan zog Noir zu sich heran.
    »Sie müssen jetzt aufpassen, damit kein Fehler passiert«, sagte er eindringlich.
    Noir nickte verbissen. Er machte einen erschöpften Eindruck. Da er einen Zellaktivator trug,
konnte diese Erschöpfung nur geistiger Natur sein. Rhodan wußte, welche Anstrengungen es für Noir
bedeutete, einen so willensstarken Mann wie Nevis-Latan, der zudem noch Sicherheitsschaltungen in
seinem Bewußtsein besaß, ständig unter Kontrolle zu halten.
    »Benachrichtigen Sie Ihre Verbindungsstelle in der Realzeit über das lemurische
Forschungsschiff mit den telepathischen Parasiten an Bord. Teilen Sie den Spezialisten mit, daß
wir in der Lage sind, dieses Schiff abzufangen.«
    Nevis-Latan zögerte. Er fuhr nervös mit beiden Händen durch sein kurzgeschorenes Haar.
    »Die Tefroder werden mit Sicherheit hellhörig, wenn das Schiff innerhalb ihres heimatlichen
Sonnensystems plötzlich verschwindet«, sagte er.
    »Das ist die Sache doch wert«, warf Atlan ein.
    »Ich habe einen bestimmten Auftrag«, sagte Nevis-Latan mit gerunzelter Stirn. »Es ist etwas,
das noch viel wichtiger ist als dieses Schiff mit den Telepathen …«
    Rhodan hörte nicht weiter zu, sondern warf einen verzweifelten Blick zu André Noir hinüber,
der wie verkrampft zwischen zwei Masten stand.
    Plötzlich nahm Nevis-Latan am Nullfeldspürer Platz und schaltete die Energiezufuhr ein.
    »Es muß einen zusätzlichen Block in seinem Bewußtsein geben, an den wir nicht herankommen«,
sagte Gucky. »Er ist so verdammt hartnäckig, daß André Noir ihn ständig auf paranormalem Weg
bearbeiten muß.«
    »Wenn alles nichts hilft, schließen wir ihn wieder an den Neurodestrator an«, sagte Atlan.
    »Wollen Sie sich nicht ansehen, wie das Gerät arbeitet?« rief Nevis-Latan ihnen zu.
    Sie umringten den MdI im Halbkreis. Rhodan beobachtete, wie die fleischigen Hände des Tamrats
über die Schaltungen glitten. Vielleicht, dachte Rhodan mit plötzlicher Bestürzung, ist
Nevis-Latan auf dem besten Wege, uns in eine Falle zu locken. Trotz dieser erschreckenden
Möglichkeit konnte sich Rhodan nicht überwinden, das Gerät abschalten zu lassen.

Weitere Kostenlose Bücher