Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 031 - Pakt der Galaxien

Titel: Silberband 031 - Pakt der Galaxien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
daß er sekundenlang keiner Bewegung fähig war.
    Einer der wartenden Offiziere kam zu ihm. »Wir müssen starten, ehe es zu spät ist,
Centerkommandant.«
    »Ist die Oberstadt geräumt?«
    »Wir haben nicht genügend Schiffe, Centerkommandant. Viele Einheiten sind unterwegs, um die
geflohene Jacht zu verfolgen. Sie geben auf unsere Anfragen keine Antwort. Andere Wachkreuzer
können nicht erreicht werden, weil ihr Standort unbekannt ist. Wieder andere sind unterwegs
hierher, aber wenn sie sehen, was geschieht, werden sie keine Landung mehr wagen …«
    »Soll das heißen, daß wir Männer und Frauen in dieser Hölle zurücklassen müssen?«
    »Wir haben keine andere Wahl, Centerkommandant. Oder wollen Sie anordnen, daß unsere Schiffe
mit Frauen beladen werden? Dann müßten erfahrene Männer dafür zurückbleiben. Wie sollten wir
jemals unsere Ziele erreichen?«
    Miharos sah an ihm vorbei.
    »Unsere Ziele …? Wir haben keine Ziele mehr, nur noch die Flucht. Die Flucht vor dem
da …«, er deutete hinauf in den Himmel zu den flammenden Sonnen, »… und vor den
Meistern der Insel. Sie werden uns verfolgen, bis wir einen Ort gefunden haben, der ihnen
unbekannt ist. Wir sind Verfemte, Verbannte. Fast ist es egal, ob wir hier auf Hoel warten, bis
uns die Hitzewelle erreicht, oder ob wir einfach in das All hinausfliegen. Ich fürchte, die
Entscheidung wird uns abgenommen.«
    Miharos hatte alle Zuversicht verloren.
    »Übernehmen Sie das Kommando«, sagte er zu dem wartenden Offizier. »Versuchen Sie, wenigstens
die Schiffe und die Besatzung zu retten. Weichen Sie den Schiffen der Meister aus. Suchen Sie
eine unbewohnte Welt oder vielleicht sogar die Terraner. Tun Sie, was Sie für richtig
halten …«
    »Und Sie, Centerkommandant?«
    Miharos sah hinüber zu der Oberstadt.
    »Ich werde hier bleiben, bis alles vorbei ist. Ich kann die Männer und Frauen der Station
nicht ihrem Schicksal überlassen. Vielleicht haben wir auch Glück, und die Explosion der Sonnen
findet nicht statt.«
    Der Offizier sah hinauf zum Himmel.
    »Die Sonnen werden immer größer. Es ist auch schon heißer geworden, fast vierhundert Grad.
Nicht mehr lange, und die Kühlanlagen werden ausfallen. Haben Sie sonst noch Befehle,
Centerkommandant?«
    »Ich habe keine weiteren Befehle mehr. Viel Glück!«
    Der Offizier salutierte, drehte sich um und ging schwerfällig zu den Schiffen. Nun trug er die
Verantwortung, und man sah es ihm an.
    Miharos sah ihm lange nach, dann wandte er sich mit einem Ruck um und kehrte zum Lift zurück,
der ihn in den Hangar hinabbrachte. Von hier aus führte ein Transportband zur eigentlichen
Kolonie.
    Miharos wußte, daß er mit der Übertragung seiner Befehlsgewalt sein eigenes Todesurteil
gesprochen hatte.
    Es machte ihm nichts mehr aus.
    Schi, Mo und Rel erreichten nach vielen Teleportersprüngen die Heimat Hoel. Chron
hatte gerade eine Versammlung einberufen, an der alle Sonneningenieure teilnahmen. Es wurde über
die Länge der Frist beraten, die man den Tefrodern noch geben sollte.
    Die Neuigkeit vom Verrat an den geflohenen Terranern schlug wie eine Bombe ein, aber in die
Wut und Verzweiflung mischte sich die Freude darüber, daß die Entscheidung gefallen war.
    Nun gab es nichts mehr, das den Heimgang zu den Müttern verzögern konnte.
    Chron sprach es für alle aus:
    »Das war der letzte Verrat, der an uns verübt wurde. Die Terraner standen unter unserem
Schutz. Sie wurden getötet, und es ist die Schuld der Tefroder, wenn sie jetzt nicht mehr leben.
Man hat uns abermals getäuscht. Zum letzten Mal!«
    Der Jubel unterbrach Chron. Es war ein lautloser, telepathischer Jubel, der alle
Sonneningenieure erfüllte und sie nicht mehr losließ. Die glühenden Kugelmassen wogten auf und
ab, verschmolzen miteinander und bildeten eine wilde Symphonie aus Energie und Weißglut.
    Endlich drangen Chrons Gedankensignale wieder durch.
    »Der große Heimgang, die endgültige Umwandlung … wir beginnen sofort! Die Mütter erwarten
uns! Sie werden uns aufnehmen und uns die letzte Daseinsform geben. Wir werden ewig leben und das
Universum durchstreifen. Wir werden nie mehr für die Meister arbeiten müssen. Auf,
Freunde …«
    Schi hatte Mo und Rel in der wogenden Masse verloren. Er spürte, daß von nun an der einzelne
Sonneningenieur nichts mehr war. Sie alle zusammen bildeten die Gemeinschaft, und alle zusammen
würden sie den letzten Flug in der Form glühender Kugeln zu den Sonnen

Weitere Kostenlose Bücher