Silberband 031 - Pakt der Galaxien
den Fahrersitz und drückte den Startkontakter in den vorgesehenen
Schlitz. Der Batteriemotor sprang an. Mit zunehmender Geschwindigkeit glitt der Wagen davon.
»Es klappt wunderbar!« rief Tratlo.
Obwohl sie an mehreren Robotgruppen und an einigen Duplos vorbeikamen, wurden sie nicht
aufgehalten. Redhorse fragte sich, ob Miras-Etrin sie beobachtete. Er hoffte, daß der MdI sich
mit anderen Dingen beschäftigte.
Sobald ein anderes Fahrzeug in ihre Nähe kam, verlangsamte sich die Fahrt ihres Wagens
automatisch. Durch diese Impulsregelung waren Unfälle ausgeschlossen. Obwohl Don Redhorse sich
alle Räume und Gänge, durch die sie bei ihrer Ankunft gekommen waren, genau eingeprägt hatte,
wußte er nicht mit Sicherheit, ob sie Schleuse drei erreichen würden. Er verließ sich vollkommen
auf die Anweisungen des Maahks, der die Richtung zu kennen schien, die sie einschlagen
mußten.
Redhorse wußte nicht, warum es den Methan in die Nähe des alten Raumschiffes zog. Glaubte
Grek-1 etwa, das Funkgerät des Schiffes sei noch intakt?
Welche Rolle spielten Seypaahk und Farnish innerhalb dieses alten Bahnhofs? Beide schienen
echte Tefroder zu sein, die keine Reizwellenempfänger trugen. Sie hätten sonst nie gewagt, gegen
Miras-Etrins Befehle zu handeln. In Schleuse drei mußte es kurz vor Ankunft der Space-Jet zu
einem Zwischenfall gekommen sein. Wahrscheinlich ein Unfall, überlegte Redhorse. Miras-Etrin
hatte die Explosion offenbar der Unachtsamkeit des Tefroders Farnish zugeschrieben und ihn
verhaftet. Seypaahk, der mit Farnish befreundet war, wollte dem Sektionschef helfen.
Redhorse war sicher, daß bei dieser Sache noch andere Dinge mitspielten.
Der Wagen bog in eine große Halle ein. Redhorse mußte seine Aufmerksamkeit jetzt den
unzähligen Robotern widmen, die hier arbeiteten. Die Automaten waren damit beschäftigt, mit den
Transportschiffen angekommene Einzelteile zusammenzubauen und zu kontrollieren. Redhorse steuerte
den Transporter zwischen den einzelnen Montagegestellen hindurch.
Plötzlich tauchte ein bewaffneter Tefroder vor ihnen auf.
»Anhalten!« schrie er aufgebracht.
Jetzt ist alles aus! durchzuckte es Redhorses Gedanken. Er brachte den Wagen zum Stehen
und blickte dem wütenden Raumfahrer dümmlich grinsend entgegen.
»Was für die gesamte Stationsbesatzung ein Vergnügen ist, bedeutet für uns eine Belastung«,
sagte der Tefroder. »Verschwindet aus der Montagehalle.«
Redhorse atmete unmerklich auf. Niemand hatte Verdacht geschöpft. Noch immer sah man in ihnen
vier Halbverrückte, die planlos in der Gegend herumfuhren.
Der Cheyenne ließ den Motor wieder anspringen und steuerte das Fahrzeug so dicht an dem
Tefroder vorbei, daß dieser einen Satz zur Seite machen mußte. Tratlo winkte dem aufgebrachten
Mann zu.
»Wir sollten es nicht übertreiben«, sagte Lathar.
Die ganze Zeit über mußte Redhorse an die Gleam-Flotte denken, die jetzt in Richtung auf
Central-Station unterwegs war. Das Schicksal, das der MdI den Schiffen zugedacht hatte, schien
unabwendbar zu sein. Das Glück hatte die Terraner verlassen.
Im Grunde genommen war auch der verzweifelte Versuch, den Redhorse und seine Begleiter
unternahmen, nur ein nutzloses Aufbäumen gegen die drohende Niederlage. Wie sollten sie Perry
Rhodan eine Warnung zukommen lassen? Seypaahk hätte ihnen anstelle des Transporters ein
Hyperfunkgerät geben sollen.
Redhorse wandte sich auf seinem Sitz um und beobachtete Grek-1. Der Wasserstoffvorrat des
Maahks reichte bestenfalls noch für eine halbe Stunde. Trotzdem zeigte Grek-1 keine Panik. Er
würde mit der gleichen Gelassenheit sterben, die er in allen Situationen gezeigt hatte.
Der Transporter rollte in einen ausgedehnten Korridor hinaus und erreichte kurz darauf eine
andere Halle. Hier hatten die Tefroder ein Lager für Aggregatteile errichtet. An den Eingängen
standen Roboter. Das Fahrzeug durfte ungehindert passieren. Redhorse glaubte sich erinnern zu
können, daß diese Halle bereits zur äußeren Region des Planetoiden gehörte. Wenn sie Glück
hatten, würden sie in wenigen Minuten den Raum erreichen, in dem das alte Maahkschiff
untergebracht war.
Obwohl zwischen den aufgestapelten Kisten nur ein schmaler Zwischenraum geblieben war, fuhr
Redhorse mit hoher Geschwindigkeit. Er riskierte zwar, daß Miras-Etrin sie beobachtete und ihren
Plan durchschaute, doch sie durften die wenigen Minuten, die ihnen noch blieben, nicht ungenutzt
verstreichen
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