Silberband 031 - Pakt der Galaxien
»Die Tefroder verhalten sich anders. Sie dulden unseren Glauben, aber sie achten ihn nicht. Sie machen sich über uns lustig, indem
sie uns immer wieder klarzumachen versuchen, daß eine Sonne nichts anderes ist als ein
Energieball. Wir wissen, daß dem so ist, sonst wären wir keine Sonneningenieure. Wir können
Sonnen beeinflussen und nach unserem Willen versetzen, aber wir haben die Sonnen nicht
erschaffen.«
Mo wurde plötzlich ganz hellrot.
»Die Terraner in dem großen Schiff …!«
Gucky erschrak.
»Was ist mit ihnen, Mo? Schnell, antworte!«
»Die Tefroder haben sie gefunden – auf dem achten Planeten. Sie haben das Schiff gefunden
und vernichtet. Der Centerkommandant Miharos hat es gerade erfahren.«
Gucky spürte, wie ihm das Herz für Sekunden stehen blieb. Er wagte nicht zu atmen. Tronar und
Rakal, die die Gedankenimpulse der Sonnentechniker nicht verstanden und denen der Mausbiber
laufend übersetzte, sahen ihn fragend an.
»Was hat er gesagt?« fragte Tronar.
Gucky holte endlich tief Luft.
»Die Tefroder haben die Korvette gefunden und vernichtet. Nun ist alles aus. Und es ist meine
Schuld. Meine Schuld allein!«
Tronar brauchte einige Sekunden, um sich von dem Schreck zu erholen. Er legte dem Mausbiber
die Hand auf die zuckende Schulter.
»Es ist nicht deine Schuld, Gucky. Redhorse kam freiwillig mit uns. Jeder mußte damit rechnen,
daß er nicht lebend zurückkehrte. Nun ist es geschehen. Wir können es nicht ändern.« Er richtete
sich auf. »Ich spüre, daß Redhorse lebt. Er kann nicht tot sein.«
»Mo sagte es aber.«
»Er hat nur gesagt, daß man das Schiff vernichtete, mehr nicht.«
Gucky wandte sich an Mo:
»Versuche, mehr zu erfahren. Was denkt Centerkommandant Miharos?«
Mo ließ sich Zeit, bis er antwortete:
»Eine Suchflotte entdeckte auf Eyhoe VIII die Korvette und griff sie an. Sie lag auf dem Grund
des Meeres. Sie wurde vernichtet.« Er pausierte abermals, ehe er fortfuhr: »Es gab eine zweite,
kleinere Ortung, die von einem Rettungsboot stammen muß. Miharos gab Befehl, sie zu ignorieren.
Er ist der Meinung, es gäbe einige Überlebende – und die will er haben. Er denkt logisch,
der Tefroder. Denn wenn es Überlebende gibt, so haben sie keine andere Wahl, als nach Hoel zu
kommen. Miharos hat Anweisung gegeben, sie ungehindert landen zu lassen. Er will sie
gefangennehmen.«
Gucky atmete auf.
»Gott sei Dank! Nun ist wieder alles offen. Vielleicht lebt Redhorse noch und …«
»Er lebt!« sagte Tronar überzeugt. »Ein Mann wie Redhorse stirbt nicht so schnell und
leicht …«
Schi signalisierte:
»Kommt, wir zeigen euch den anderen Teil der Stadt …«
16.
Rhodan hatte die Nachricht vom Verschwinden der drei Mutanten ziemlich gefaßt
entgegengenommen.
Dennoch fühlte Brent Huise ein beklemmendes Gefühl, als er dem Unsterblichen in dessen Kabine
gegenübersaß.
Die CREST hatte als letztes terranisches Schiff den Sammelort erreicht. Unmittelbar darauf
waren Rhodan und Atlan von der RAWANA zurückgekehrt und mit den Ereignissen während des Rückzuges
konfrontiert worden. Rhodan hatte sich danach in seine Kabine zurückgezogen und den Ersten
Offizier zu sich bestellt.
Rhodan saß hinter seinem Schreibtisch und blickte Huise auffordernd an.
»Berichten Sie genau, was geschehen ist«, sagte er ruhig.
Huise faßte sich und sagte:
»Sir, ich möchte zuerst betonen, daß mir keine andere Wahl blieb. Weder Sie noch Atlan
befanden sich an Bord.«
Rhodan nickte kommentarlos.
Mit knappen Worten schilderte Huise den Ablauf der Geschehnisse, die mit dem Verschwinden der
Woolver-Zwillinge begonnen hatte.
»Wir hatten das Schiff der Sonneningenieure aus der Ortung verloren und es blieb keine Zeit,
sie zu suchen. Da bot sich Major Redhorse an, die drei Mutanten zu suchen. Er bat mich um
Starterlaubnis für seine KC-1.«
»Und die haben Sie ihm gegeben?«
»Natürlich. Wie schon gesagt, ich hatte keine andere Wahl. Es ging darum, drei Mutanten zu
retten, und es kam auf jede Sekunde an, ehe sich die Spur der Sonneningenieure endgültig
verlieren konnte.«
Rhodan blickte den Offizier nachdenklich an. Huises Darstellung hatte ihn überzeugt. Ihn traf
keine Schuld an den unliebsamen Ereignissen.
»Ich muß Ihnen grundsätzlich recht geben«, sagte er. »Für die Extratouren der drei Mutanten
können Sie nichts. Und was die KC-1 betrifft, so gebe ich zu, daß ich nicht anders gehandelt
hätte.«
Huise atmete auf. Die Beklemmung
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