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Silberband 031 - Pakt der Galaxien

Titel: Silberband 031 - Pakt der Galaxien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geborsten.
Riesige Trichter hatten den Sand aufgerissen, und ein besonders großer Trichter verriet die
Stelle, an der die KC-1 gestanden hatte.
    Hier und da lagen, vom Sand halb begraben, Trümmerstücke – verbogene Hüllenteile,
Verstrebungen oder zerfetzte Türen. Eine Leiche war abgetrieben und fast vom Sand zugedeckt
worden.
    Redhorse hatte die Lippen ganz fest zusammengepreßt und sagte kein Wort. Vita hatte vergessen,
daß ihm die KC-1 einmal behaglicher erschienen war als das enge Beiboot. Björnsen starrte stumm
auf den Bildschirm; seine Lippen bewegten sich. Die anderen vier Männer der Besatzung waren
bleich und entsetzt. Sie alle hatten Freunde in der Korvette gehabt.
    »Jetzt sind wir endgültig erledigt«, stieß Björnsen schließlich hervor. »Im Beiboot sind nur
die Notrationen. Sie reichen kaum für einen Monat. Der Antrieb … er ist nicht einmal
lichtschnell.«
    Redhorse sah ihn an, gab aber keine Antwort.
    Er schaltete die Scheinwerfer ab und stieg nach oben. Wortlos steuerte er das Boot an den
Felshängen hoch und landete auf einem mit riesigen Blöcken übersäten Hochplateau. Als der Antrieb
verstummte, lehnte er sich zurück. Er sah seine Leute an.
    »Wir haben nur eine einzige Alternative«, sagte er hart. »Wir haben kein Schiff mehr. Um ein
neues Schiff zu bekommen, müssen wir zu einem Planeten, wo es Schiffe gibt.«
    »Hoel?« hauchte Captain Vita erschrocken.
    Redhorse nickte.
    »Ja, Hoel! Wir haben keine andere Chance. Wir ruhen uns jetzt aus, und dann starten wir. Bei
Höchstgeschwindigkeit brauchen wir nicht mehr als zehn Stunden. Wenn uns die Tefroder nicht
unterwegs abfangen.«
    Vita enthielt sich jeden Kommentars. Björnsen nickte nur. Die anderen vier Männer sahen sich
stumm an.
    Redhorse streckte sich im Pilotensessel.
    »Leider haben wir keine Kabinen und Betten. Legt euch auf den Boden. Die Hauptsache ist, wir
brauchen nicht zu frieren.«
    Die Hauptsache ist, dachte Captain Vita bei sich, wir leben.
    Und dann fügte er in Gedanken hinzu:
    Noch!
    Schi zeigte Gucky und den beiden Woolvers die Stadt. Mo und Rel begleiteten
sie.
    Das Erstaunlichste war, daß sich niemand um sie kümmerte. Die Sonneningenieure, die ihnen
begegneten, veränderten zwar leicht die Farbe zur Begrüßung, richteten aber niemals irgendwelche
Fragen an sie. Alle schienen davon unterrichtet zu seih, daß die beiden Terraner und der
Mausbiber Schis Gäste waren, und sie achteten das auf ihre Weise.
    Die Stadt selbst war natürlich keine Stadt im irdischen Sinne. Es gab keine Kaufhäuser oder
Läden. Es gab nur die unendlich langen, unterirdischen Straßen, Seitenkorridore und glatte Wände.
Hinter diesen Wänden lagen die Wohnkammern der Sonneningenieure. Jeder lebte für sich allein, was
um so erstaunlicher schien, als sie alle in gewisser Beziehung ein Gemeinschaftslebewesen
darstellten. Jede einzelne Kugel war eine Zelle dieser Gemeinschaft, die zwar isoliert lebte,
aber ständig mit allen anderen in Funkverbindung stand. Jeder wußte, was der andere tat, aber
keiner kümmerte sich darum. In der Stadt konnte nichts geschehen, ohne daß der andere davon
erfuhr.
    Und so wußte auch jeder, daß zwei Terraner und ein seltsam anzuschauendes Wesen, Gucky
genannt, Gäste von Schi, Mo und Rel waren.
    Gucky hoffte nur, daß die Tefroder es nicht ebenfalls wußten.
    Sie gelangten in eine riesige Halle, deren gewölbte Decke wohl zweihundert Meter hoch war.
Genau in der Mitte dieser Decke standen wieder die drei künstlichen Sonnen. Sie strahlten in
einem satten Blau und tauchten die Halle in ein diffuses Dämmerlicht.
    Schi, Mo und Rel verharrten einen Augenblick bewegungslos und ohne einen Gedanken
abzustrahlen. Es sah so aus, als würden sie beten.
    Gucky und die Zwillinge würdigten die Andacht der merkwürdigen Energiewesen. Es schien ihnen
verständlich, daß sie die drei Sonnen als ihre Götter betrachteten, denn ihr Leben hing von der
Energie der Sonnen ab. Ohne die Sonnen würde es sie nicht geben.
    »Es ist unser Versammlungsraum«, signalisierte Schi endlich. »Bald feiern wir das Fest der
drei Mütter, und vielleicht erhaltet ihr die Genehmigung, daran teilzunehmen. Ihr seid unsere
Gäste, und ihr achtet unseren Glauben.«
    »Den Glauben des anderen zu achten, ist das oberste Gesetz jedes friedfertigen und toleranten
Volkes«, erwiderte Gucky. »Es ist die Voraussetzung dafür, einen eigenen Glauben haben zu
dürfen.«
    »Ich danke dir«, sagte Schi beeindruckt.

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