Silberband 032 - Die letzte Bastion
langsam und voller böser Ahnungen um.
Ungläubig beobachtete er den Mann, der dicht hinter ihm stand, einen terranischen Strahler auf
ihn gerichtet.
Es dauerte lange Sekunden, ehe er begriff.
Ein Teleporter!
Tako Kakuta sagte:
»Wenn Sie vernünftig sind, geschieht Ihnen nichts. Wir haben nicht die Absicht, den
Kommandanten dieser Station zu töten. Kommen Sie freiwillig mit – oder besser noch: Öffnen
Sie das Positronenschloß. Lassen Sie uns in die Zentrale. Die Station ist ohnehin fest in unserer
Hand.«
Matite unterdrückte sein Panikgefühl. Die Meister sind selbst schuld, sagte er sich immer
wieder. Sie haben mich verraten, im Stich gelassen. Hätten sie mich rechtzeitig gewarnt oder mir
geholfen, wäre das alles nicht geschehen. Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Und wenn mir die
Terraner das Leben anbieten, so wäre ich ein Narr, würde ich es ausschlagen.
Er blieb ganz ruhig sitzen.
»Ich nehme Ihren Vorschlag an.«
Das ging Tako fast ein wenig zu leicht und schnell. Er war kein Telepath, und so konnte er
auch Matites Gedanken nicht lesen. Das würde Fellmer Lloyd besorgen.
»Gut, dann öffnen Sie die Tür. Aber ich warne Sie. Machen Sie keine falsche Bewegung.«
»Sie brauchen keine Sorge zu haben«, sagte der Tefroder und stand langsam auf. »Ich weiß, wann
ich verloren habe. Ich werde nicht so verrückt sein, mich für die Meister zu opfern.«
Er ging zur Tür und öffnete sie.
Bully und einige Terraner kamen herein. Sie ließen die Waffen sinken. Fellmer bestätigte, daß
Matite die Wahrheit sprach und es ehrlich meinte.
Der Tefroder trug keine Waffe. Bully verzichtete darauf, ihn fesseln zu lassen. Er wußte von
Fellmer, daß es keinen ernsthaften Widerstand mehr geben würde. Aber er wußte auch, daß Matite
seine geheimen Kenntnisse möglichst teuer verkaufen wollte.
»Setzen Sie sich«, sagte Bully höflich, aber bestimmt. »Wir wollen uns unterhalten. Und ich
möchte Sie bitten, mir alle Fragen schnell und wahrheitsgemäß zu beantworten. Das erleichtert
Ihnen und mir die künftige Zusammenarbeit. Und Sie können mir glauben, daß wir noch viel
zusammenarbeiten werden – wenn Sie wollen.«
Matite nahm wieder in seinem Sessel Platz. Vor ihm waren die Kontrollen der Station. Er
betrachtete sie nachdenklich, aber er sah keinen Ausweg aus seiner Lage. Vielleicht wollte er
auch keinen mehr.
»Was wollen Sie wissen?« fragte er ruhig, als Bully sich neben ihn auf die Kante des
Kontrolltisches gesetzt hatte.
»Eine ganze Menge. Hatten Sie Gelegenheit, die Meister zu alarmieren, als wir die Station
angriffen?«
Matite lächelte.
»Nein. Ist wohl mein Glück, nicht wahr?«
Bully lächelte zurück.
»Kann schon sein. Jedenfalls gewinnen wir so Zeit. Können Sie die Roboter dazu veranlassen,
den letzten Widerstand einzustellen? Sie würden uns damit unnötige Verluste ersparen. Sinn hat es
sowieso keinen mehr. Die Station ist so gut wie in unserer Hand. Und was die restlichen Duplos
angeht, so werden wir sie noch finden und überwältigen.«
Matite nickte resignierend und machte sich an den Kontrollen zu schaffen. Vier Bildschirme
flammten auf. Sie zeigten verschiedene Abteilungen der Station. Noch war der Widerstand der
Roboter nicht völlig gebrochen, und auch vereinzelte Duplos mischten kräftig mit. Matite drückte
auf einen Knopf, und die Roboter rührten sich nicht mehr. Sie erhielten vom Zentralgehirn keine
Befehle mehr.
Die Tefroder zogen sich zurück, als sie die Unterstützung der Roboter verloren.
Matite sah Bully an.
»Haben Sie noch Fragen?«
Bully nickte.
»Später, aber nicht jetzt. Unsere Schiffe werden die Station von nun an kontrollieren. Einige
werden landen. Weitere Anweisungen erfolgen nach der Vollzugsmeldung an Perry Rhodan.« Er
betrachtete Matite einige Sekunden lang. »Sie haben uns sehr geholfen, Kommandant. Ihr Name?«
»Montra Matite.«
»Sie sind frei, Matite. Wohin können wir Sie bringen?«
Matite starrte Bully entgeistert an. Sein Verstand schien nicht begreifen zu wollen, was seine
Ohren gehört hatten. Seine Vorstellung von den Terranern war schon arg ins Schwanken geraten,
aber das jetzt übertraf seine optimistischsten Erwartungen. Zumindest hatte er mit Gefangenschaft
gerechnet.
»Frei? Sie wollen mich freilassen? Aber – wohin sollte ich denn gehen? Man wird bald
überall wissen, daß ich Ihnen geholfen habe. Man wird mich verfolgen und töten. Nein, ich kann
hier nicht fort. Ich muß Sie bitten, mich
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